Die Schlafforscherin Kerstin Hödlmoser von der Universität Salzburg und der Neurologe Michael Saletu, Präsident der Gesellschaft für Schlafmedizin, gaben Einblick in die neuesten Erkenntnisse von Schlafforschung und Schlafmedizin und erörterten die Wege zum gesunden, erholsamen Schlaf. 

© FWF/Sylvia Fritsch

Wo fängt eine chronische Schlafstörung an und welche Möglichkeiten gibt es, sie zu überwinden? Welche Erkenntnisse liefern die moderne Schlafforschung und Schlafmedizin? Was passiert im Körper, wenn wir nicht ausreichend schlafen?

Österreichs Bevölkerung schläft schlecht. Quer durch alle Altersgruppen sind 25 bis 30 Prozent von Schlafstörungen betroffen, Frauen sogar etwas häufiger. Viele von uns kennen das: Manchmal sind wir hundemüde, können aber nicht einschlafen. An anderen Abenden sind wir zu aufgeregt oder besorgt. Gelingt es dann doch irgendwann, so wachen wir in der Nacht immer wieder auf und in der Früh sind wir erschöpft. 

Doch ein gesunder Schlaf ist wichtig, für die Psyche, für die Gesundheit, für unsere Leistungsfähigkeit und unser Wohlbefinden. Kurzfristige Schlafstörungen können ganz gut überbrückt werden, doch eine langfristig fehlende Erholsamkeit des Schlafes macht uns krank. 

Mit:
•    Kerstin Hödlmoser (Associate Professor am Zentrum für Kognitive Neurowissenschaften an der Universität Salzburg am Fachbereich Psychologie)
•    Michael Saletu (Neurologe und Präsident der Gesellschaft für Schlafmedizin)
•    Jasmin Dolati (Moderation, Programmchefin ORF-Radio Wien)


Kerstin Hödlmoser, Associate Professor am Zentrum für Kognitive Neurowissenschaften an der Universität Salzburg am Fachbereich Psychologie (CCNS)

Kerstin Hödlmoser forscht seit 2002 zum Thema Schlaf und kognitive Leistung vom Kindes- bis ins Erwachsenenalter. Zusätzlich leitet Sie an der Universität Salzburg das Lehrmodul „Gesunder und gestörter Schlaf“. In ihren drei aktuell vom FWF geförderten Projekten beschäftigt sie sich mit folgende Fragestellungen: (1) „How SMART is it to go to bed with the PHONE“ – hier wird mittels elektrophysiologischen Gehirnstrommessungen untersucht, wie sich bei Jugendlichen die Handynutzung in den letzten zwei Stunden vor dem Zubettgehen auf deren Schlaf und Gedächtnis als auch auf ihre Emotionsregulation auswirkt; (2) „Sleep and memory during pregnancy“ – dabei werden die während der Schwangerschaft oft auftretenden Gedächtnisdefizite genauer beleuchtet und es soll untersucht werden, ob diese nicht nur mit den körperlichen und hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft zusammenhängen, sondern vor allem auch durch die Veränderung der Schlafqualität bedingt sind; und (3) wie sich der Schlaf auf das motorische Lernen durch motorisches Imaginationstraining bei jungen und älteren Erwachsenen auswirkt – dies könnte zukünftig beispielsweise während der Rehabilitation nach einem Schlaganfall für Betroffene sehr interessant sein. Neben ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit ist Hödlmoser Klinische- und Gesundheitspsychologin sowie Verhaltenspsychotherapeutin und Sportpsychologin. 

Michael Saletu, Neurologe und Präsident der Gesellschaft für Schlafmedizin

Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für Neurologie an der Universitätsklinik für Neurologie in Wien war Michael Saletu von 2007 bis 2017 Oberarzt für Neurologie am Neurologischen Rehabilitationszentrum Rosenhügel, wo er den Bereich Schlafmedizin leitete. Im Jänner 2010 habilitierte er für Neurologie und erhielt den Titel Privatdozent. Von 2012 bis 2022 war er Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin. 2013 erhielt er das Europäische Zertifikat für Schlafmedizin durch die Europäische Gesellschaft für Schlafmedizin (ESRS) und somit den Titel Somnologist- Expert in Sleep Medicine. Seit Juli 2017 leitet er den Bereich Schlafmedizin am LKH Graz II Standort Süd, seit Juni 2022 ist Michael Saletu auch als Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin aktiv.

 

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem ORF-Radio Wien statt.

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