Open Access: FWF Policy als Rollenmodell, Weihnachten ist vorbei und eine Rebellion wird ausgerufen
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Im Rahmen der internationalen Open Access Week möchte der FWF auf einige Informationen und Veranstaltungen hinweisen.
FWF als Rollenmodell
Die FWF Open Access Policy wurde vom EU-Netzwerk PASTEUR4OA als eine der international effektivsten Policies einer Förderorganisation bewertet:
http://goo.gl/Qb26aU
Club Research am 21.10. in Wien zu:
"Die Ökonomie wissenschaftlichen Publizierens. Was kostet der Zugang zu neuem Wissen?"
http://www.clubresearch.at/Der+naechste+club
Mit dem renommierten niederländischen Physiker und Rektor der Radboud University, Gerard Meijer, konnte ein hochrangiger Keynote Speaker gewonnen werden.
Wer nicht mit dabei sein kann: ein rezenter 15-minütiger Vortrag von Meijer zur Thematik steht im Netz zur Verfügung (ab 7:46:08). Als Chefverhandler der niederländischen Universitäten mit den Verlagen ruft Meijer dabei zur „Rebellion“ gegenüber den bisherigen Geschäftsmodellen einiger Großverlage und zum Umstieg auf Open Access auf. Diese Position wird auch ausdrücklich von EU-Kommissar Carlos Moedas und der League of European Research Universities (LERU) vertreten. Unter dem Titel „Christmas is over. Research funding should go to research, not to publishers!” hat LERU eine Unterschriften-aktion gestartet. Der FWF hat diese Aktion umgehend unterstützt, zumal der ehemalige FWF-Präsident Christoph Kratky eine ähnliche Position bereits im August 2013 in einem Artikel in NATURE publiziert hatte.
Erfolgreiche österreichische Unterstützungsaktion für das Directory of Open Access Journals (DOAJ)
Die österreichische Universitätenkonferenz (uniko) und der Wissenschaftsfonds (FWF) hatten im Juni 2015 den Forschungs- und Förderinstitutionen sowie den Verantwortlichen der Forschungspolitik empfohlen das Directory of Open Access Journals (DOAJ) zu unterstützen. DOAJ ist eine frei zugängliche, nicht-kommerzielle Datenbank, die eine qualitätsgesicherte Registrierung von wissenschaftlichen Open Access Zeitschriften organisiert, siehe: www.doaj.org
Bis jetzt haben sich 16 Institutionen aus Österreich bereit erklärt, DOAJ zumindest für die nächsten zwei Jahre mit insgesamt € 28.486 pro Jahr zu unterstützen.
Institution | Beitrag | Dauer |
---|---|---|
Universität Wien | € 5.000 | vorerst für zwei Jahre |
BMWFW - Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft | € 5.000 | vorerst für zwei Jahre |
FWF - Austrian Science Fund | € 5.000 | vorerst unlimitiert |
Wirtschaftsuniversität Wien | € 2.000 | vorerst für zwei Jahre |
IST - Institute of Science and Technology Austria | € 1.500 | vorerst unlimitiert |
ÖAW - Österreichische Akademie der Wissenschaften | € 1.500 | vorerst für zwei Jahre |
Technical University Austria | € 1.000 | vorerst für zwei Jahre |
CEMM - Research Center for Molecular Medicine der ÖAW | € 1.000 | 2015 - 2017 |
Technologische Universität Graz | € 586 | vorerst für zwei Jahre |
FH Technikum Wien | € 1.000 | 2015 - 2016 |
Universität Klagenfurt | € 600 | vorerst für zwei Jahre |
Universität Graz | € 1.500 | vorerst für zwei Jahre |
Mozarteum Universität Salzburg | € 1.000 | vorerst für zwei Jahre |
BOKU - Universität für Bodenkultur Wien | € 600 | vorerst für zwei Jahre |
IHS - Institut für höhere Studien | € 600 | vorerst für zwei Jahre |
FH Vorarlberg | € 600 | vorerst für zwei Jahre |
Total | € 28.486 |
Der FWF hofft, dass dieser Initiative weitere Institutionen aus Österreich, aber auch international folgen werden. Bei Interesse zur Unterstützung von DOAJ kontaktieren Sie: lars(at)doaj.org.
Tool zur Bewertung von wissenschaftlichen Fachzeitschriften
Quality Open Access Market (QOAM) ist ein Tool, das WissenschafterInnen die Bewertung von über 17.000 Open-Access-Zeitschriften und konventionellen Zeitschriften mit Open-Access-Option ermöglicht.
Sollte eine signifikante Anzahl an WissenschafterInnen daran Interesse finden, könnte es eine sinnvolle Ergänzung zu den bisher vorherrschenden quantitativen Metriken wie dem umstrittenen journal impact factor sein.
QOAM wurde von den niederländischen Organisationen SURF, NWO, CWTS, KNAW und Radboud University gefördert bzw. entwickelt. Am Konsultationsprozess hatten sich eine Reihe renommierter internationaler ExpertInnen, Förderorganisationen (inkl. FWF) und Verlagen beteiligt.