START-Exzellenzförderungen: Je 1,2 Millionen Euro für aufstrebende Spitzenforscher/innen aus Innsbruck und Wien
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Neben dem Wittgenstein-Preis vergab der Wissenschaftsfonds FWF auch die diesjährigen START-Exzellenzförderungen. Insgesamt sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten in dem hochkompetitiven Auswahlprozess aus 102 Anträgen reüssieren.
Das Antragsvolumen betrug in Summe rund 120 Millionen Euro, davon kamen rund 54 Prozent aus dem Bereich „Naturwissenschaften und Technik“, 28 Prozent aus dem Bereich „Biologie und Medizin“ sowie 20 Prozent aus den „Geistes- und Sozialwissenschaften“. Die sechs geförderten Projekte, zwei davon werden von Frauen geleitet, werden mit jeweils bis zu 1,2 Millionen Euro gefördert. Das START-Programm richtet sich an aufstrebende Spitzenforschende, denen die Möglichkeit gegeben wird, auf längere Sicht und finanziell abgesichert ihre Forschungen zu planen.
Die neuen START-Preisträger/innen im Überblick
Laura DONNAY
Technische Universität Wien, Institut für theoretische Physik
„Black hole soft hair and celestial holography“

© FWF/Luiza Puiu
Laura Donnay ist Physikerin an der Technischen Universität Wien. Sie interessiert sich für Schwarze Löcher, insbesondere für Quanteneffekte in der Nähe des Ereignishorizonts. Sie hat verschiedene Preise gewonnen, unter anderem den Marie Skłodowska-Curie Individual Fellowship der Europäischen Union, in dessen Rahmen sie seit 2019 in Wien forscht. Davor war sie Postdoc an der Harvard-Universität.
Laura Donnay beschäftigt sich in ihrem START-Projekt mit der Erforschung der von ihr erstmals nachgewiesenen neuen Eigenschaften Schwarzer Löcher.
Mehr: Laura Donnay im Interview (scilog)
Julian LEONARD
Technische Universität Wien, Atominstitut
„Quantenoptimierung mit Atomen und Licht“

© FWF/Privat
Julian Leonard ist Physiker und forscht derzeit an der Harvard-Universität in Boston. Sein Interesse gilt der Quantenphysik, insbesondere stark korrelierten Quantensystemen, und Quanteninformation. Der START-Preisträger Julian Leonard will in den nächsten sechs Jahren eine neue Form des Quantencomputers realisieren, mit dem schwierige Probleme aus der Materialforschung gelöst werden könnten – schneller als mit herkömmlichen Computern.
Mehr: Julian Leonard im Interview (scilog)
Yash LODHA
Universität Wien, Fakultät für Mathematik
„Algebraische, analytische, dynamische Eigenschaften von Gruppen“

© FWF/Privat
Das Forschungsgebiet des Mathematikers Yash Lodha ist die Gruppentheorie. Der START-Preisträger untersucht in diesem Bereich mathematische Symmetrien. Er möchte neue Grundlagen über die in Gruppen abgebildeten geometrischen und algebraischen Symmetrie-Strukturen erarbeiten. Yash Lodha hat 2015 sein Doktorat an der Cornell University in den USA abgeschlossen. Nach seinem Postdoc an der EPF Lausanne in der Schweiz war der aus Indien stammende Wissenschaftler Projektleiter eines Forschungsprojekts des Schweizerischen Nationalfonds SNF sowie Research Fellow am Center for Mathematical Challenges am Korea Institute for Advanced Study in Seoul.
Mehr: Yash Lodha im Interview (scilog)
Hannes Josef MIKULA
Technische Universität Wien, Institut für Angewandte Synthesechemie
„Bioorthogonales Kaskaden-Targeting“

© FWF/Luiza Puiu
Der START-Preisträger Hannes Mikula ist Chemiker, der an der Schnittstelle zur Biologie arbeitet. Er will die Krebstherapie verbessern. Sein Ziel ist es, Wirkstoffe direkt in die Tumorzelle zu navigieren. Dadurch werden gesunde Zellen durch die giftigen Substanzen nicht angegriffen und gezielt nur die Krebszellen zerstört.
Hannes Mikula leitet an der Technischen Universität Wien die Gruppe „Molekulare Chemie & Chemische Biologie“. Die Schnittstelle zwischen Chemie und Biologie lernte Mikula während seiner Zeit als Postdoc am Massachusetts General Hospital der Harvard Medical School kennen; gefördert durch das Schrödinger-Stipendium des Wissenschaftsfonds FWF.
Mehr: Hannes Mikula im Interview (scilog)
Markus Hartmann MÖST
Universität Innsbruck, Institut für Ökologie
„Ökoevolutionäre Dynamiken – Genfluss und globaler Wandel“

© FWF/Andreas Friedle
Markus Möst weiß, was uns Wasserfloharten und ihre Kreuzungen über die Wechselwirkungen zwischen evolutionären und ökologischen Veränderungen lehren können und müssen. Denn der globale Wandel ist gewiss und Ökosysteme müssen aktiv gemanagt werden, damit sie ihre Funktionen beibehalten. Sein Ziel ist es, die Auswirkungen globaler Veränderungen auf Gewässerökosysteme besser zu verstehen. Markus Möst hat am Wasserforschungsinstitut der ETH Zürich promoviert und dann mit einem Erwin-Schrödinger- Stipendium des Wissenschaftsfonds FWF in der Butterfly Genetics Group in Cambridge geforscht, bevor er zurück nach Innsbruck kam.
Mehr: Markus Möst im Interview (scilog)
Katharina Theresa PAUL
Universität Wien, Fakultät für Sozialwissenschaften
„(Stellen-)Wert von Impfungen: eine multi-sited Policy-Analyse“

© FWF/Stefanie Freynschlag
Welchen Stellenwert haben Impfungen in der Gesellschaft? Diese Frage bildet die Basis von Katharina T. Pauls Forschung. Die Politikwissenschaftlerin und START-Preisträgerin analysiert Kriterien, nach denen Politik, Industrie, Wissenschaft und die Bevölkerung ihre Impfentscheidungen bewerten. Katharina T. Paul hat Politikwissenschaften in Tel Aviv, Wien, Essex und Amsterdam studiert. Danach war sie als Assistenzprofessorin an der Erasmus-Universität Rotterdam tätig. Für ein Lise-Meitner-Stipendium des Wissenschaftsfonds FWF ist sie schließlich 2013 nach Wien zurückgekehrt. Aktuell lehrt und forscht Paul am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien.
Mehr: Katharina T. Paul im Interview (scilog)
Lernen Sie Österreichs neue START-Preisträger/innen kennen
Ausführliche Porträts/Interviews zu allen START-Preisträgerinnen und -Preisträgern lesen Sie auf scilog unter https://scilog.fwf.ac.at/t/interview.
Eine Bildergalerie der START-Preisträgerinnen und -Preisträger finden Sie hier online.
Der Wissenschaftsfonds FWF
Der Wissenschaftsfonds FWF ist Österreichs führende Organisation zur themenoffenen Förderung der Grundlagenforschung sowie der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung. In einem internationalen Peer-Review-Verfahren fördert der FWF jene Forschenden und Ideen, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Qualität wegweisend sind. Die gewonnenen Erkenntnisse stärken Österreich als Forschungsnation und legen eine breite Basis, um zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen besser begegnen zu können.
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Marc Seumenicht
Stv. Leiter Kommunikation, Pressesprecher
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