36 Teams im Rennen um Österreichs neue Forschungscluster
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Die Forschenden und die Standorte im Rennen um die „Clusters of Excellence“-Förderungen stehen fest: 36 Konsortien mit einem Antragsvolumen von über einer Milliarde Euro stellen sich dem Auswahlverfahren für Österreichs künftige Leuchttürme der Grundlagenforschung. Die Übersicht über alle Einreichenden ist ab sofort online – und zeigt die Stärkefelder von Österreichs kooperativer Spitzenforschung.
Am Ende werden es Österreichs größte kooperative Forschungsprojekte im Bereich der Grundlagenforschung sein, die ab 2023 mit den excellent=austria Förderungen starten können. Die Übersicht über die antragstellenden Forschenden liest sich wie ein Who’s who der heimischen Spitzenforschung: 36 Teams unter Beteiligung praktisch aller Universitäten und weiterer renommierter Forschungsstätten stellen sich dem internationalen Auswahlverfahren für eine „Clusters of Excellence“-Förderung.
„Mit den Clusters of Excellence erhalten Forschende noch nie dagewesene Möglichkeiten, zukunftsweisende Forschungsfragen zu beantworten. Erfolgreiche Cluster integrieren Forschende aus mehreren Institutionen, vielleicht auch aus der Industrie, sie können internationale Peers überzeugen und sie erhalten eine langfristige Finanzierung sowohl durch den FWF als auch durch die eigene Institution. Der Forschungsstandort Österreich gewinnt damit an internationaler Attraktivität“, zeigt sich Wissenschaftsminister Heinz Faßmann über das große Interesse an den ersten excellent=austria Förderungen erfreut.
„Für ein kleines Forschungsland wie Österreich ist es besonders erfolgversprechend, Kooperationen innerhalb der Wissenschaft auszubauen. Die Clusters of Excellence bieten attraktive Rahmenbedingungen, um eng zusammenzuarbeiten und so gänzlich neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die eingereichten Forschungsvorhaben lassen wissenschaftliche Höchstleistungen erwarten“, meint FWF-Präsident Christof Gattringer im Hinblick auf die ersten Einreichungen.
Enge Vernetzung zwischen Universitäten und anderen Forschungsstätten
Die einreichenden Konsortien werden von 14 Universitäten, zwei außeruniversitären Forschungsstätten und einer Privatuniversität federführend koordiniert. Insgesamt sind 32 Institutionen mit 180 Einzelbeteiligungen in den Konsortien miteinander vernetzt. Das gesamte Antragsvolumen aller Cluster beträgt knapp über eine Milliarde Euro. Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll das enorme Innovations- und Kooperationspotenzial der österreichischen Spitzenforschung.
Wer international überzeugen kann, wird gefördert
Die „Clusters of Excellence“-Förderungen werden nach dem Bottom-up-Prinzip vergeben, Forschende und ihre Forschungsstätten entscheiden selbst, welche Forschungsfragen sie aufgreifen. Wer international überzeugen kann, wird gefördert. Die Verteilung der Interessensbekundungen nach Forschungsfeldern unterstreicht die Vielfalt heimischer Spitzenforschung: 10 Anträge haben ihren Schwerpunkt im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften, 11 in der Biologie und Medizin sowie 15 im Bereich Naturwissenschaften und Technik.
Die Übersicht über alle Konsortien finden Sie hier (pdf, 136KB)
Nächster Schritt: Internationale Evaluierung der Forschungsvorhaben
Die einreichenden Konsortien werden im nächsten Schritt ihr Forschungsvorhaben in einem ausführlichen Konzept vertiefen. Diese Konzepte werden dann im Sommer 2022 von international führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Hinblick auf Exzellenz, Innovationspotenzial und Synergien evaluiert. Alle Teams, die sich im Verfahren durchsetzen können, reichen als letzten Schritt vor der Fördervergabe einen Vollantrag ein. Erste Cluster werden ab März 2023 ihre Forschungsarbeit aufnehmen können.
Clusters of Excellence – eine neue Dimension der Forschungsförderung
Ausmaß und Flexibilität der Forschungsförderung sind entscheidend, um an der Weltspitze forschen zu können. In der ersten excellent=austria Programmschiene, den Clusters of Excellence, werden Forschungsteams bis zu 70 Millionen Euro (über zehn Jahre hinweg) für zukunftsweisende Großprojekte in der Grundlagenforschung zur Verfügung stehen – die Größenordnung übertrifft alle bisherigen Förderungsprogramme im Bereich der Grundlagenforschung in Österreich. Um die Dimension zu verdeutlichen: In einem Cluster of Excellence arbeiten größere Teams mehrere Jahre lang zusammen, wobei sie auf hervorragende Forschungsinfrastruktur zurückgreifen können. Gleichzeitig machen es die Cluster-Förderungen möglich, den Einsatz der Mittel dynamisch an den Forschungsverlauf anzupassen. Kooperationen zwischen führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werden über regionale, institutionelle und thematische Grenzen hinweg nachhaltig ausgebaut.
Spitzenforschung, Ausbildung und Wissenstransfer
Einen Cluster of Excellence zeichnen die erfolgreiche Kombination von Spitzenforschung, forschungsgeleiteter Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie der nationale und internationale Wissensaustausch aus. Die Förderungsoffensive gibt Gruppen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an österreichischen Forschungsstätten die Möglichkeit, herausragende kooperative Forschungsleistungen auf einem Gebiet oder auch interdisziplinär zu erreichen. Ziel ist es, dieses Forschungsfeld langfristig auf internationalem Spitzenniveau in Österreich zu verankern. Darüber hinaus wird auf Chancengleichheit und Diversität besonderer Wert gelegt. Zudem ist der Wissens- und Technologietransfer in Form von Kooperationen mit Wirtschaft und Gesellschaft ein zentrales Element. Ein Cluster of Excellence soll in der Entwicklung und Erweiterung seines Forschungsfeldes international eine führende Rolle übernehmen.