Krankheiten verstehen, Medikamente prüfen und Impfstoffe herstellen – Studien an Tieren sind in der medizinischen Forschung nach wie vor unverzichtbar. In Österreich gelten hohe rechtliche und ethische Standards. Tierversuche dürfen nicht durchgeführt werden, wenn validierte Ersatzmethoden zur Verfügung stehen. Deren Zahl ist jedoch begrenzt, Alternativmethoden müssen daher intensiv erforscht werden. Um die Etablierung alternativer Methoden zu beschleunigen, vergibt das BMBWF die Forschungsförderung „Ersatzmethoden für Tierversuche“. Anträge können beim Wissenschaftsfonds FWF eingereicht werden.
Seit mehreren Monaten weisen Österreichs Förderungsorganisationen, darunter der Wissenschaftsfonds FWF, auf die negativen Folgen des Wegfalls der Nationalstiftungsmittel hin. Trotz einer Parlamentspetition und Verhandlungen über eine Nachfolgefinanzierung des Bundes muss der FWF erste Konsequenzen ziehen. Drei Förderungsschienen, die Programme Zukunftskollegs, doc.funds und #ConnectingMinds, müssen zum Nachteil exzellenter Forschender ausgesetzt werden. Zwei weitere Programme, die Forschungsgruppen und Spezialforschungsbereiche, müssen reduziert werden.
Gute Wissenschaft basiert auf kritischem Hinterfragen und systematischem Ergründen. Je transparenter und nachvollziehbarer, desto größer das Vertrauen in die Wissenschaft. Integrität und Ethik sind integrale Bestandteile des Forschungsprozesses und Qualitätsmerkmal exzellenter Forschung nach höchsten internationalen Maßstäben.
Wer in der Forschung einen gänzlich neuen Weg einschlägt, geht immer auch ein Risiko ein. Doch im Erfolgsfall stehen die Chancen umso besser, einen Innovationssprung auszulösen. Mit dem 1000-Ideen-Programm fördert der FWF erneut High-Risk-Forschung, um Österreichs Innovationskraft weiter zu steigern. Das Interesse ist auch in der zweiten Ausschreibungsrunde hoch, 270 Forschende reichten ein. Ab Sommer werden die neuen Projekte starten können.
In einem virtuellen Hearing vor der FWF-Delegiertenversammlung präsentierten sich am 21. Jänner sieben Bewerberinnen und Bewerber für das Amt der FWF-Präsidentin bzw. des FWF-Präsidenten. In geheimer Wahl bestimmten die Delegierten aus diesen einen Dreiervorschlag. Der FWF-Aufsichtsrat wird am 10. Februar aus dem Trio Christof Gattringer (Universität Graz), Sabine Schindler (Universität Innsbruck) und Miranda Schreurs (Technische Universität München) die nächste Präsidentin bzw. den nächsten Präsidenten wählen.
Die jüngst im Ministerrat beschlossene FTI-Strategie 2030 ebnet den Weg für mehr Investitionen im Forschungs- und Innovationsbereich. Mit der Strategie zielt die Bundesregierung darauf ab, Österreich näher an die Innovation-Leader Europas heranzuführen. Die darin enthaltene Exzellenzinitiative bringt zusätzlichen Rückenwind für Spitzenforscher/innen in Österreich.
Sie zählen zu Österreichs höchstdotierten Forschungspreisen und ihre Finanzierung wird 2021 erneut von gemeinnützigen Stiftungen bereitgestellt: Forschende können ab sofort Projekte aus der Zellforschung, Anästhesie und zur Weiterentwicklung des Internets im Rahmen der neuen Ausschreibungen der Herzfelder-Stiftung, des Weiss-Preises sowie der netidee SCIENCE einreichen. Insgesamt stehen 1,6 Millionen Euro für wegweisende Grundlagenforschung zur Verfügung.
Der Wissenschaftsfonds FWF schließt sich mit europäischen Forschungsförderungsorganisationen im Netzwerk Weave zusammen, um Programme zur internationalen Zusammenarbeit zu harmonisieren und weitreichende Kooperationsmöglichkeiten in der Grundlagenforschung zu schaffen.
Der FWF erhöht ab 1. Jänner 2021 die Anschaffungsgrenze bei Geräten, die den sogenannten geringwertigen Wirtschaftsgütern zuzuordnen sind und überwiegend vom FWF finanziert werden.
Erstes länderübergreifendes Corona-Akutprojekt des FWF schafft kostengünstige und sichere Alternative zu herkömmlichen Mitteln der Virendekontamination. Fokus liegt auf Wiederverwendung hochwirksamer Gesichtsmasken sowie Dekontamination anderer empfindlicher Objekte.
Im November 2019 gründete der Wissenschaftsfonds FWF die gemeinnützige alpha+ Stiftung mit dem Ziel, Forschende durch private Mittel zusätzlich zu unterstützen. Ein Jahr später erhalten sieben Forschende aus dem Erwin-Schrödinger-Programm erstmals einen „Rückenwind-Förderbonus“ der alpha+ Stiftung. Ziel dieser Förderinitiative der Stiftung ist es, den internationalen Wissensaustausch zu stärken.
Die Delegiertenversammlung des FWF wählte aus 19 Bewerberinnen und Bewerbern sieben Personen aus, die sich am 21. Jänner 2021 einem Hearing stellen werden. Die abschließende Entscheidung, wer künftig den Wissenschaftsfonds FWF leiten wird, trifft der FWF-Aufsichtsrat am 10. Februar 2021.
Offener, transparenter und kollektiver forschen – der Wissenschaftsfonds FWF richtet mit Jahresbeginn 2021 seine Open-Access-Vorgaben nach den Prinzipien der internationalen „Plan S“-Initiative aus. Forschungsergebnisse werden künftig frei und kostenlos für alle lesbar sein.
Die Soziologin Caroline Berghammer untersucht, wie sich ein Lockdown auf die Verteilung der Erwerbs- und Familienarbeit auswirkt. Ihre sozialwissenschaftliche Studie ist das jüngste Forschungsprojekt, das der Wissenschaftsfonds FWF im Rahmen seiner Corona-Akutförderung auf Schiene bringt.