Mit ihren Projekten legen sie die Basis für Fortschritt, Innovation und Wohlstand: Exakt 4.458 Forschende fördert der Wissenschaftsfonds FWF aktuell in 2.588 laufenden Projekten in ganz Österreich – mehr als je zuvor. Das investierte Fördervolumen kletterte 2021 um fünf Prozent auf 256 Millionen Euro.
Der FWF rollt die Exzellenzinitiative excellent=austria weiter aus: 2022 startet mit den Emerging Fields ein Förderprogramm für hochinnovative kooperative Forschungsvorhaben, die das Potenzial besitzen, in ihrem Feld einen Paradigmenwechsel auszulösen. Konsortien aus bis zu sieben Forschenden und ihren Teams stehen jeweils bis zu sechs Millionen Euro zur Verfügung. Erste Projekte werden Ende 2023 bewilligt.
Befragungen wie das Eurobarometer zeigen eine erhöhte Wissenschaftsskepsis in Österreich. Um das Vertrauen in die Wissenschaft weiter zu stärken, verdoppelt der FWF die Mittel seines Förderprogramms Wissenschaftskommunikation. Vom FWF geförderte Forschende können ab sofort einreichen und sich bis zu 100.000 Euro für innovative Kommunikationsaktivitäten sichern.
Was hält die Welt zusammen? Sind es die „physikalischen Kräfte“ oder die „großen Erzählungen“? Antworten darauf bietet der neue Jahresbericht des FWF. Darin kommen Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen ins Gespräch über Wissenschaft und Gesellschaft. Und wie es sich für einen Jahresbericht gehört, bietet er auch einen umfassenden Einblick in das vergangene Förderjahr.
Wissenschaft basiert auf Weltoffenheit, Austausch und Zusammenarbeit. Der FWF wird im Rahmen seiner Möglichkeiten dazu beitragen, dass Forschende die Zusammenarbeit mit ukrainischen Kolleg:innen über diese schwierige Zeit hinweg aufrechterhalten und so auch in Zukunft einen Beitrag zu einer friedlichen und demokratischen Entwicklung leisten können.
Mehr Grundlagenwissen für eine effizientere Elektronik, für stabilere Quantencomputer oder zu den molekularen Mechanismen der Vererbung – das FWF-Förderprogramm „Spezialforschungsbereiche“ ermöglicht es Teams verschiedener Forschungsstätten, einer Forschungsfrage gemeinsam auf den Grund zu gehen. Der Wissenschaftsfonds FWF fördert mit insgesamt 15 Millionen Euro vier neue Spezialforschungsbereiche, an denen zahlreiche Teams aus Österreich und Deutschland beteiligt sind. So werden Kooperationen innerhalb der Spitzenforschung weiter ausgebaut und exzellente Forschende noch enger vernetzt.
Zu Jahresbeginn 2023 wird der Wissenschaftsfonds FWF in das historische Gebäude der von Otto Wagner entworfenen Postsparkasse übersiedeln. Mit dem neuen Standort löst der FWF das aktuelle Platzproblem seiner Geschäftsstelle. Rund 150 Mitarbeiter:innen werden in den revitalisierten Büroräumen im zweiten Stock des Jugendstilgebäudes Platz finden. Der Umzug macht die Neuausrichtung der Postsparkasse hin zu einem Standort für Wissenschaft, Forschung und Kunst komplett.
Studien an Tieren sind in der medizinischen Forschung nach wie vor unverzichtbar. Um die Etablierung alternativer Methoden zu beschleunigen, bietet der Wissenschaftsfonds FWF mit Mitteln des Wissenschaftsministeriums ein österreichweites Förderprogramm zur Erforschung von Ersatzmethoden für Tierversuche an. In der ersten Ausschreibung konnten sechs neue Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt 1,5 Millionen Euro bewilligt werden.
Zwischen 2005 und 2013 lenkte der Molekularbiologe Christoph Kratky die Geschicke des Wissenschaftsfonds FWF. Unter seiner Leitung etablierte der FWF die strukturierte Doktoratsausbildung und erweiterte das Förderangebot im Bereich der künstlerischen und klinischen Forschung. Von Beginn an setzte sich Christoph Kratky für den Ausbau der internationalen Kooperationen, für mehr wissenschaftliche Integrität und Wissenschaftskommunikation ein. Jetzt wird der ehemalige Präsident 75 Jahre alt – herzliche Gratulation!
In seiner jüngsten Bewilligungsrunde konnte der FWF bei einem Antragsvolumen von 220,9 Millionen Euro 158 Projekte für rund 54 Millionen Euro auf Schiene bringen. Dies ergibt eine Bewilligungsquote über alle Programme von 24,4 Prozent.
Österreichs Fachhochschulen und Universitäten bilden gemeinsam Doktorandinnen und Doktoranden aus. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und der Wissenschaftsfonds FWF fördern fünf neue gemeinsame Doktoratsprogramme mit je einer Million Euro in Graz, Linz, Salzburg, Wien und Wiener Neustadt.
Ob Zukunft der Pflege, eine nachhaltigere Fleischproduktion oder neue Therapien bei Parkinson – die neuen #ConnectingMinds-Förderungen machen es gemischten Teams aus Wissenschaft und Praxis möglich, Lösungen für konkrete gesellschaftliche Probleme zu erforschen. In fünf neuen Projekten werden Forschende von Österreichs Universitäten eng mit Expertinnen und Experten von Organisationen wie Caritas, Pro Mente oder Vier Pfoten zusammenarbeiten.
In seiner jüngsten Bewilligungsrunde bringt der Wissenschaftsfonds FWF 176 Forschungsprojekte mit einem Volumen von 57,7 Millionen Euro auf den Weg. Neben den Projekten in den etablierten Programmen standen erstmals gezielt transdisziplinär ausgerichtete Forschungsvorhaben im Programm #ConnectingMinds zur Entscheidung.
Mitte August genehmigte die Tiroler Landesregierung rund 400.000 Euro für zwei Forschungsprojekte, die vom FWF begutachtet und als förderungswürdig eingestuft wurden. Dank einer Kofinanzierung durch die Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung (NFTE) werden diese Mittel verdoppelt, somit können insgesamt 800.000 Euro gefördert werden. Die beiden Projekte von der Universität Innsbruck beschäftigen sich mit dem Antikörperdesign und der Entwicklung von Biotherapeutika sowie dem Widerstandsverhalten gegen algorithmisches Management.