Auf der Bühne des MAK Wien nahmen der Historiker Philipp Ther und der Biologe Michael Wagner unter dem Applaus von 450 Gästen die Wittgenstein-Preise am 17. Juni 2019 entgegen.

Der FWF hat die Wittgenstein- und START-Preise 2019 für Höchstleistungen in der Forschung an acht herausragende Spitzenforscher/innen vergeben. © FWF/Ranger

Wenn an einem Samstag Mitte Juni FWF-Präsident Klement Tockner zum Telefon greift, dann muss am anderen Ende alles schnell gehen. Denn 48 Stunden später warten bereits zahlreiche Festgäste auf den oder die Gesprächspartner/in, um zu gratulieren und herausragende Forschungsleistungen zu feiern. So auch Montagabend bei der START-Wittgenstein-Gala des Wissenschaftsfonds FWF, einem der Höhepunkte im Wissenschaftsjahr in Österreich.

 

Höchste Wissenschaftsauszeichnungen

„Vorgestern war ich noch nichtsahnend, heute halte ich hier im MAK Wien die Wittgenstein-Trophäe in der Hand“, bringt es der Historiker Philipp Ther auf den Punkt. „Ich bin überglücklich, der Preis ist ein irrsinniger Anschub, auch für das Team, und eine große Ehre“, ergänzt der Mikrobiologe Michael Wagner, dessen wissenschaftliches Werk von der internationalen Jury ebenso mit dem Wittgenstein-Preis 2019 ausgezeichnet wurde. Rund 450 Gäste feierten im MAK Wien mit den beiden Wittgenstein-Preisträgern und den sechs START-Preisträger/innen. Moderatorin Lisa Gadenstätter führte durch einen Abend im Zeichen der Spitzenforschung, um die acht Preisträgerinnen und Preisträger mit Österreichs höchstdotierten Wissenschaftspreisen auszuzeichnen.

Forschung von Weltformat

Vergeben wurden die Preise durch Wissenschaftsministerin Iris Rauskala und FWF-Präsident Klement Tockner. „Diese Preise sind nicht nur eine prestigeträchtige Anerkennung für großartige Forschungsleistungen, sondern auch Basis für neue wichtige Erkenntnisse im Bereich der Grundlagenforschung. Österreich kann sehr stolz sein, in vielen unterschiedlichen Disziplinen hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufzuweisen“, so die Gratulantin und Bundesministerin Iris Rauskala bei der Feier. Die Bedeutung des Wissenschaftsfonds FWF als Förderer exzellenter Wissenschaft könne dabei nicht hoch genug eingeschätzt werden, so die Ministerin weiter.

FWF-Präsident Klement Tockner betonte die wissenschaftlichen Leistungen der Forscherinnen und Forscher und den Stellenwert ihrer Arbeit: „Die Wittgenstein-Preise zeichnen Forschungsleistungen von Weltformat aus“, sagte Tockner. „Beide Forscher betreten wissenschaftliches Neuland und liefern fundierte Erkenntnisse zu Themen, die uns als Gesellschaft beschäftigen.“

Neben der Auszeichnung der zwei Wittgenstein-Preisträger bildete die Übergabe der START-Preise an sechs junge Forscher/innen aus ganz Österreich einen weiteren Höhepunkt der Gala, die unter anderen von Grußworten der Vorsitzenden der internationalen START-/Wittgenstein-Jury, der an der Universität Manchester tätigen Kulturwissenschafterin Janett Wolff, begleitet wurde.

Regionale Verantwortung für globale Fragen

Zum Auftakt der Feier strich Gastrednerin Shalini Randeria, Rektorin des Institut für die Wissenschaften vom Menschen, in ihrer Festrede die Bedeutung regionalen Wirkens im globalen wissenschaftlichen Wettbewerb hervor. „Es macht einen Unterschied, wo Wissenschaft und unter welchen lokalen Voraussetzungen sie stattfindet“, so die Sozialanthropologin und warnte vor einer zu sehr nach Nutzen orientierten Wissenschaft, die die Sozial- und Geisteswissenschaften vernachlässige, wie das etwa in Japan oder China zu beobachten sei.

Zentraleuropäisches Abkommen

Um die Internationalität der Spitzenforschung zu untermauen und weiter auszubauen, gaben die Präsident/innen der Förderorganisation aus Slowenien, Polen, und Tschechien gemeinsam mit dem FWF die Unterzeichnung von CEUS (Central European Science Partnership), eines Kooperationsabkommens der Länder bekannt. Im Rahmen des Abkommens sollen Projektförderungen und Kooperation für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den vier Ländern unterstützt und ausgebaut werden.

Österreichs Wissenschaftsszene gratuliert

Untern den weiteren vielen Gratulantinnen und Gratulanten waren unter anderen: der Rektor der Universität Wien Heinz Engl (Rektor der Universität Wien), Gerald Bast (Rektor Universität für angewandte Kunst Wien), Hellmut Samonigg (Rektor Medizinische Universität Graz) und Wolfgang Fleischhacker (Rektor Medizinische Universität Innsbruck), Andreas Mailath-Pokorny (Rektor der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien); Sektionschefin im Wissenschaftsministerium Barbara Weitgruber, der ehemalige FWF-Präsident und Wissenschaftsminister Hans Tuppy, das FWF-Präsidium mit Gerlinde Mautner, Gregor Weihs, Artemis Vakianis und Ellen Zechner sowie die Wittgenstein-Preisträger/innen Ursula Hemetek (mdw Wien) Thomas Henzinger (Rektor IST Austria) und Jörg Schmiedmayer (Universität Wien).

Der Garten des MAK Wien bot nach der Verleihung die perfekte Kulisse für ein Sommerfest für und mit der wissenschaftlichen Community. Gemeinsam mit ihren Familien, Freund/innen und Kolleg/innen ließen die Preisträger/innen den Abend mit den anwesenden Gästen, darunter auch viele FWF-Mitarbeiter/innen, bis spät in die Nacht ausklingen.

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CEUS-Abkommen im Detail
 

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