Wolfgang Franz DANSPECKGRUBER

Titel/akad. Grad
Lecturer on Public and International Affairs; Founding Director, Liechtenstein Institute on Self-Determination

Website
http://www.princeton.edu/lisd  

Schrödinger-Stipendium
J 0036, von 1985 bis 1986

Ort des Schrödinger-Stipendiums
USA Boston, MA

Forschungsstätte des Schrödinger-Stipendiums
Fletcher School of Law and Diplomacy  

Erinnerungen an das Schrödinger-Stipendium
Was mache ich heute
Persönliches / Mein "Credo"

Erinnerungen an das Schrödinger-Stipendium

Mehrere besondere Erinnerungen:

Waehrend meiner Zeit an der Fletcher School of Law and Diplomacy/Tufts University ergab sich eine natuerliche Zusammenarbeit mit aus Zentraleuropa stammender Faculty sowie auch mit jener Faculty die an Neutralitaet und Technologietransfer Interesse hatte. - Dennoch war ich damals vom doch sehr "schulischen Charakter" von Fletcher erstaunt.

Harvard University hingegen war "simply superb". Bei meiner Ankunft am Charles River sollte allerdings gerade zwischen Oesterreich und den USA die Problematik um Praes. Waldheim's Kriegs-Vergangenheit eine grosse Rolle spielen und - als deklarierter Oesterreicher - konnte man diversen "ramifications" dann natuerlich nicht entfliehen.

An Kennedy School of Government arbeitete ich mit Fakultaet deren Qualitaet, insight, und Kapazitaet meine eigene Arbeit wesentlich formte. Glueck will es haben dass einer dieser senior Kollegen nun den Nobelpreis erhielt. Auch die Graduate Students - und meine damaligen Kollegen - waren ausgezeichnet und so mancher von ihnen ist heute dominierend in International Relations, American Foreign Policy, und Diplomacy. Zudem traf ich damals u.a. auch jene Person - den damaligen Erbprinzen von Liechtenstein - die mein spaeteres berufliches Leben massgeblich beeinflussen sollte.

Sehr schnell wurde ich an Harvard als non-resident Tutor im Eliot House von einer mir bis dahin unbekannten Seite gefordert: Lehren und Zusammenarbeiten mit resident Studenten ist eine sehr spezielle Eigenart des anglo-saechsischen College Systems.
Desweiteren war mir bis dahin unklar wie sehr sich doch "professional schools" wie die Harvard Business School, an der ich sowohl Lehrveranstaltungen besuchte als auch mit zwei senior Fakulty zusammenarbeitete, von unseren Oesterreichischen Institutionen unterschied.

Im Generellen erstaunt das besonders kollegiale Verhaeltnis zwischen Graduate Studenten und dem Lehrkoerper. Selbst als junger Teaching Assistant hatte man mit Undergraduates bald ein spezielles Verhaeltnis - Dank der Intensitaet und Dauer der Lehrveranstaltungen war dies wesentlich auf Wissensaustausch durch Diskussion aufbauend. Zwei andere Dimensionen spielen noch eine Rolle: man weiss dass man als teaching faculty durch die Studenten benotet wir und dies der Karriere zu- oder abtraeglich sein kann; die Studenten wiederum sind sich bewusst dass sie, resp. ihre Eltern, abertausende Dollar pro Semester zahlen (Teils auf Kredit) um das Studium zu ermoeglichen - so dass Leistungsdruck und -erwartung an beiden Seite eine nicht unwesentliche Rolle spielt. - Zeitbegrenzungen, Freizeit, oder Wochenende sind dabei kaum von Relevanz - "7/24" (sieben Tage, 24h) ist eher die Regel.

Es gab aber noch einen weiteren wichtigen Ansporn fuer mich: die schier unendlichen Resourcen der Harvard Widener Library; so war es u.a. unglaublich dass selbst lokale Linzer Zeitungen dort zu finden waren; etwas dass ich als alt-Linzer nie vergessen werde. Ich glaube uebrigens mehr ueber Europa an Harvard gelernt zu haben als bei meinen Studien in Genf und Wien - vorallem konnte ich lernen wirklich "zu studieren und zu forschen".

Was mache ich heute

Wolfgang Franz Danspeckgruber, D.Laws, Ph.D., is the founding director of the Liechtenstein Institute on Self-Determination at Princeton University and has been teaching international relations at Princeton's Woodrow Wilson School of Public and International Affairs and the Department of Politics since 1988. He is also the founder and chair of the Liechtenstein Colloquium on European and International Affairs, LCM (a private international forum conducting private diplomacy since 1986). Wolfgang Danspeckgruber's fields of interest comprise international relations, diplomacy and security policy; borders, self-determination, international negotiations, and mediation. Since 2000 he has been involved in Iran, Afghanistan, India (Kashmir), and Pakistan, and has worked on security problems in Central- and South Asian. From 1992 to 1999 he was involved in private diplomacy in Southeastern Europe and the Caucasus, and has also worked with the EU Special Representative on Kosovo. Danspeckgruber was on fact-finding missions in Afghanistan, Tajikistan, (Kashmir) India and Pakistan, Bosnia & Herzegovina, Croatia, Hungary, Slovenia, Macedonia, (Kosovo) Yugoslavia, and Turkey.

Danspeckgruber was educated at the Universities of Linz and Vienna, Austria, (Mag.iuris and D.Laws) and the Graduate Institute of International Studies, Geneva, Switzerland, Ph.D.. Dissertation on "Permanent Neutrality and High Technology." Following his military service (Lieutenant, Res.) he served as special assistant to the Commander of the Austrian National Defense Academy in Vienna. Danspeckgruber held research fellowships at the Fletcher School of Law and Diplomacy, Tufts University, and at the Center of Science and International Affairs at Harvard University. Where he also was the first Austrian Schroedinger Stipendiat 1985 (Austrian National Science Foundation)

Danspeckgruber's publications include articles on self-determination, neutrality, security, and the international system. He edited, amongst other books The Self-determination of Peoples: Community, Nation, and State in an Interdependent World, Lynne Rienner, Boulder, CO, 2001. and with Charles Tripp The Iraqi Aggression against Kuwait (edited with Charles Tripp - Westview Press 1996; republished by Kuwait Center Press, 2001). Danspeckgruber is editor in chief of Princeton's new Encyclopedia Princetoniensis - The Princeton Encyclopedia on Self-Determination,

http://www.princeton.edu/~lisd/

Persönliches / Mein "Credo"

Prinzipiell haben sich drei Grundgesetze in meinem Leben bewahrheitet:

Bleibe Dir selbst und Deiner Linie treu und vergiss nie wer Du bist und wofuer Du stehst

Versuche immer das zu machen, forschen, zu lehren, zu schreiben was Dich am meisten interessiert und fasziniert

Von Zeit zu Zeit gilt jedoch : ‚wer nicht wagt, gewinnt nicht' - allerdings mit relativ kalkuliertem Risiko

Weiters bin ich ueberzeugt dass Auslandsaufenthalte unglaublich wichtig sind - sowohl fuer die berufliche/wissenschaftliche Weiterbildung als auch zur Erweiterung des jeweiligen persoenlichen Horizonts.
Es stellt sich naturgemaess die Frage wie lange diese Aufenthalte dauern sollen, aber m.E. nach sollten sie mindestens ein bis zwei Jahre sein. Kuerzere Aufenthalte beinhalten die Gefahr dass man kaum wirklich zum in loci arbeiten kommt - da zuerst Adaptierung - dann schon wieder Vorbereitung auf "zurueck nach Hause"; Ausnahme nur 2-3 Monate. Wenn man allerdings mehr als 2-3 Jahre, naemlich ca 5 Jahre, wo arbeitet/forscht/lehrt und dies dann dort auch noch sehr gerne und erfolgreich tut, ueberschreitet man eine kritische Schwelle und es ergibt sich die Gefahr dass man sich zusehends schwerer entschliessen kann voellig nach Hause zurueck zu gehen.

Eine dritte und sehr erfuellende Moeglichkeit allerdings gibt es in der Kompromisssuche, naemlich dass auch wenn man dann schliesslich fuer sehr viel laenger im Ausland bleibt man keineswegs den Kontakt mit heimischen Lehr- und Forschungsstellen verliert, sondern sozusagen von aussen intensiv mit heimischen Institutionen verbunden bleibt - dies sollte auch zum Vorteil jener gereichen und somit in beidseitigem Interesse sein, was dann zudem ein eventuelle Rueckkehr spaeter wesentlich einfacher und auch produktiver gestalten kann.