Liebe Leser:innen,
es ist noch gar nicht lange her, als Forschende entdeckten, dass unter den kleinsten Meereslebewesen, den Mikroben, auch Pilze sind, die überall frei im Meer herumschweben. Nun gehen Meeresbiolog:innen in Wien der Frage nach, wie diese Pilze mit dem zunehmenden Plastik in den Ozeanen zurechtkommen. Erste Ergebnisse haben zur Freude der Forschenden gezeigt, dass manche Pilze die im Plastik enthaltenen Weichmacher als Nahrung nutzen und damit abbauen können. Es ist immer wieder erstaunlich, wozu die Natur in der Lage ist.
Völlig neue Denkansätze beschäftigen auch Physiker:innen am Complexity Science Hub in Wien, zu einem Thema, das wir in Europa längst überholt geglaubt hatten. Die Wissenschaftler:innen sammeln riesige Datenmengen zum globalen Kriegsgeschehen über lange Zeiträume und werten diese anschließend aus. Daraus entstehen Landkarten von bewaffneten Konflikten, die es erlauben, Rückschlüsse über politische, regionale oder gesellschaftliche Faktoren und Zusammenhänge zu ziehen. So können wir besser verstehen, wie es überhaupt zu kriegerischen Konflikten kommen kann, und hoffentlich etwas daraus lernen.
Mehr zu den beiden Forschungsprojekten finden Sie in unserem Magazin scilog. Was die Wissenschaftler:innen sonst noch beschäftigt und wie Sie davon profitieren können, lesen Sie im ersten Newsletter des neuen Jahres. 2024 hält übrigens viel für uns alle bereit – bleiben Sie dran und alles Gute für Ihre ganz persönlichen Pläne.
Ihre scilog-Redaktion
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„Ökosysteme sind die Module des Lebens“, sagt Markus Möst. Der Biologe und START-Preisträger des FWF widmet seine Forschungsarbeit Gewässersystemen. Wie verändern sie sich evolutionär und durch den Klimawandel, gibt es Tipping Points? Diese Fragen erörtert der Forscher anhand von Wasserflöhen, einem Schlüsselorganismus von Seen. Nur wenn wir verstehen, wie die bis ins Kleinste ausbalancierten Prozesse in der Natur funktionieren, können wir die wertvollen Lebensräume für Menschen und Tiere möglichst gut erhalten, ist Möst überzeugt.
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Frankreich ist für Protest bekannt, aber auch für politische Ausnahmezustände (état d’urgence) und Polizeirepression. Was es mit diesem Verhältnis auf sich hat, erforscht die Politikwissenschaftlerin Katharina Fritsch. Schon für ihre Dissertation recherchierte sie in Frankreich. Nun ist sie, finanziert durch ein Schrödinger-Stipendium, dorthin zurückgekehrt und arbeitet am CESDIP, dem Centre de Recherche Sociologique sur le Droit et les Institutions Pénales, in Guyancourt, in der Nähe von Paris. Lesen Sie mehr im aktuellen Gastbeitrag der Wissenschaftlerin aus Paris.
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Zu Gast bei Moderator Günter Kaindlstorfer im ORF Radiokulturhaus in Wien sind die Informatikerin und Wittgenstein-Preisträgerin Monika Henzinger und der Manager sowie Vorstandsvorsitzende der UNIQA Andreas Brandstetter. In der Gesprächsreihe „Was die Welt zusammenhält“ diskutieren sie über Fragen zum revolutionären Potenzial der künstlichen Intelligenz, über Europa im Wettbewerb um Innovationen, über Unternehmensführung, multiple Krisen und das Prinzip Hoffnung. Jetzt zum Nachhören im scilog-Podcast.
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Erst seit wenigen Jahren ist bekannt, dass marine Pilze frei durch die Ozeane schweben. Noch so gut wie nichts wissen Forschende darüber, wie diese mit Plastik wechselwirken. Der Ozeanograf Federico Baltar nimmt an, dass gewisse Meeresmikroben in Plastik enthaltene Weichmacher verstoffwechseln können. Erste Ergebnisse bestätigen seine Hypothese.
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Einschätzungen politischer Konflikte sind oft von parteiischen Interessen geprägt. Wiener Komplexitätsforschende wollen eine neue, systematische und datengetriebene Perspektive eröffnen. Sie nutzen Konfliktdatenbanken, die eine Vielzahl von Einzelergebnissen versammeln, um mit mathematischen Mitteln Muster und Zusammenhänge zu erkennen. Ihre Grundlagenforschung soll dazu beitragen, Konflikte besser einordnen zu können.
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Die Biologin Angela Stöger beforscht, welche Geräusche Säugetiere produzieren und wie diese mit ihrem Verhalten zusammenwirken. Bisher lag ihr Fokus auf Elefanten. In ihrem neuesten Projekt widmet sich die Grundlagenforscherin dem schnellsten Landtier auf dem Planeten, dem Gepard.
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Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker ist eine musikalische Institution mit globaler Reichweite. In den acht Jahrzehnten seines Bestehens etablierte sich ein eigener Wiener Klangstil für die Interpretation von Werken aus der Strauss-Dynastie, den wechselnde Dirigenten weiterentwickelten. Wiener Forschende der Informatik und der Musikwissenschaft entwickeln digitale Methoden, um Nutzer:innen die Vielzahl an Interpretationen zugänglich zu machen und sie einfach und schnell vergleichen zu können.
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Der jugoslawische Fotoreporter Jovan Ritopečki dokumentierte ab den frühen 1970er-Jahren mit tausenden Aufnahmen Migrant:innen aus seinem Heimatland, die in Österreich erwerbstätig waren. Neben Auftragsbildern aus der Arbeitswelt dringt er auch in die prekären Lebensverhältnisse der Arbeitenden vor. Die Wiener Historikerin Vida Bakondy bearbeitet erstmals den umfangreichen Nachlass des 1989 verstorbenen Fotografen.
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