Im Zuge territorialer und konfessioneller Konflikte erlangte die spanisch-niederländische Belagerungsschlacht um Breda von 1624/25 durch das Gemälde von Diego Velázquez Bekanntheit. Aber: Auf welche Informationen konnte der spanische Hofmaler für sein Werk zurückgreifen? Der Blick in die Geschichte der Visualisierung der Stadt offenbart, dass ab dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts sukzessive ein einprägsames Image etabliert wurde, das fortan das Erscheinungsbild Bredas prägen sollte. Dabei verhalten sich die fortifikatorische Erneuerung und deren druckgrafische Distribution in der illustrierten frühneuzeitlichen Presse kongruent zueinander. Dort manifestieren sich wiederum Erkenntnisse des Vermessungswesens und der Kartografie, die zum Motiv der Kunst wurden, so etwa in Jacques Callots monumentaler Grafik der Belagerung. Der Vortrag geht der Frage nach, inwiefern Vermessungspraktiken ein neuartiges Verständnis von Raum und seiner Repräsentation hervorbrachten und wie diese im Gemälde nachhallen. Es handelt sich um eine Fallstudie zu den Bedingungen und Strategien der Darstellung barocker Urbanität, ihren Implikationen für die Bildkultur sowie die Analyse einer militärischen Niederlage.

 

Maria Männig sondiert Schnittstellen zwischen Kunstgeschichte und Medienwissenschaft. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte betreffen die Medien der Kunstgeschichte, Popularisierungsphänomene sowie Vermessungspraktiken in der Frühen Neuzeit.

Veranstaltung

Start: 25.11.2024, 18:15
Ende: 25.11.2024, 20:00

Veranstaltungsart

Hybrid

Ort

ifk Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften | Kunstuniversität Linz in Wien
Reichsratsstraße 17
1010 Wien
Österreich
ifk Arkade

Angaben zur Veranstaltung

Deutsch
Freier Eintritt
Maria Männig
Breda. Anatomie eines Falls

Anmeldung

Nicht erforderlich

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