Die Wissenschaft ist gefordert, zu einer ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltigen Entwicklung beizutragen, und das in mehrfacher Hinsicht: indem sie Erkenntnisse und Innovationen für eine lebenswerte Zukunft hervorbringt, den Dialog darüber ausbaut und auch selbst nachhaltig handelt.
Aus diesem Grund hat der FWF eine Nachhaltigkeitsstrategie verfasst, die als Download zur Verfügung steht. Mit der Strategie verfolgt der FWF das Ziel, Nachhaltigkeit systematisch im Förderwesen, im eigenen Betrieb sowie durch die gezielte Unterstützung thematischer Projekte zu verankern. Die Strategie basiert auf drei zentralen Handlungsfeldern: der nachhaltigen Umsetzung von FWF-Projekten, der nachhaltigen Arbeitsweise in der FWF-Geschäftsstelle sowie der gezielten Förderung von Projekten zu Nachhaltigkeitsthemen mit Mitteln der alpha+ Stiftung.
1. Nachhaltige Umsetzung von Projekten: Nachhaltigkeitsstatement beim Förderantrag
In den Förderprogrammen Einzelprojekte, Klinische Forschung und Einzelprojekte International (sofern die Begutachtung durch den FWF erfolgt) ist es ab Herbst 2025 nötig, nachhaltigkeitsrelevante Aspekte in der Umsetzung des eingereichten Projekts in Form eines einseitigen Statements zu beschreiben. Ziel dieses Statements ist es, die Umsetzung eines Forschungsprojekts im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu reflektieren. So können Kosten, die durch eine nachhaltige Vorgehensweise entstehen, im Rahmen der bewilligten Mittel bei der Abrechnung berücksichtigt werden. Möglichkeiten, Projekte nachhaltig umzusetzen, sind beispielsweise:
- Ressourcenschonendes Projektdesign bzw. Versuchsanordnungen
- Nachhaltiges Reisen in Forschungsprojekten
- Anschaffung von refurbed bzw. gebrauchten Geräten
- Nachhaltige Organisation von Veranstaltungen
In der Umsetzung von Forschungsprojekten kommt naturgemäß auch den Forschungsstätten eine maßgebliche Rolle zu, zum Beispiel: grüne öffentliche Beschaffung (Green Public Procurement), effiziente Nutzung von Core-Facilitys (Infrastruktur), geeignete Strukturen zu Wartung und Reparatur, ein nachhaltiger Umgang mit Verbrauchsmaterial sowie weitere Rahmenbedingungen und Richtlinien (Reisen, Veranstaltungen, virtuelle Sitzungsformate etc.). Der FWF ist bestrebt, die Anstrengungen der Forschungsstätten zu nachhaltiger Forschung in seinen Richtlinien zu unterstützen.
2. Nachhaltige Arbeitsweise der FWF-Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle des FWF verpflichtet sich in der Administration der Förderungen, beim Betrieb der Geschäftsstelle sowie im Peer-Review-Verfahren zu einer nachhaltigen Vorgehensweise. Das betrifft unter anderem Maßnahmen in folgenden Bereichen:
- Gremiensitzungen, Jury- und Panel-Meetings sowie Hearings
- Arbeitswege und Dienstreisen
- Papierloses Arbeiten
- Abfallvermeidung, Mülltrennung, Recycling
- Beschaffung und Reparatur
- Veranstaltungen, Bewirtung
- Energieverbrauch der Geschäftsstelle
- Soziale Nachhaltigkeit
3. Förderung von Projekten zu Nachhaltigkeitsthemen
Um wirksame Maßnahmen umsetzen zu können, braucht es Wissen und Innovationen. Aus diesem Grund bietet der FWF in seinem Förderportfolio neben den themenoffenen Förderungen, in denen Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen erforscht werden kann, auch spezielle thematische Ausschreibungen:
- Nationale und internationale Förderschwerpunkte zu Themen wie „AI Green“ oder multilaterale Initiativen wie beispielsweise Biodiversa+, FutureFoodS, Water4All, oder das Belmont Forum
- Science-Fundraising speziell für Forschungsprojekte zu Nachhaltigkeit (alpha+ Stiftung), darunter der Zero Emissions Award, Österreichs höchstdotierter Forschungspreis für erneuerbare Energie und die Energiewende
Europäische Vernetzung für nachhaltiges Forschen
Der FWF ist Unterstützer und Mitverfasser des „Heidelberg Agreement on Environmental Sustainability in Research Funding“. Mit dem Positionspapier zielen zahlreiche wissenschaftliche Organisationen, darunter auch der Österreichische Wissenschaftsfonds FWF, darauf ab, der ökologischen Nachhaltigkeit mehr Raum in der Forschungsfinanzierung zu geben und in diesem Bereich stärker zusammenzuarbeiten. Das Heidelberg Agreement steht als Download zur Verfügung.