Österreichs Exzellenzcluster

Neun Exzellenzcluster fĂŒhren an UniversitĂ€ten und außeruniversitĂ€ren ForschungsstĂ€tten kooperative Projekte in noch nie dagewesener Dimension durch. Seitens des FWF sowie der beteiligten ForschungsstĂ€tten steht ein Investitionsvolumen von knapp 260 Millionen Euro (ab 2023/2024) fĂŒr die ersten fĂŒnf Jahre der geplanten zehnjĂ€hrigen Laufzeit bereit. Exzellente Forschende können dadurch ihre Zusammenarbeit ĂŒber regionale, thematische und institutionelle Grenzen hinweg langfristig vertiefen.

Österreichs neue Exzellenzcluster vertiefen Grundlagenforschung auf höchstem wissenschaftlichem Niveau zu SchlĂŒsselthemen: Energiespeicherung, Quantentechnologien, globale Gesundheit, Zukunft des Wissens, Hirnforschung, kulturelles Erbe Eurasiens, gesundes Altern, kĂŒnstliche Intelligenz und Materialforschung. Mit den Förderungen können an den beteiligten Institutionen langfristige Strukturen, attraktive Rahmenbedingungen sowie internationale Sichtbarkeit geschaffen werden. Einen Cluster of Excellence zeichnen die erfolgreiche Kombination von Spitzenforschung, forschungsgeleiteter Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie der nationale und internationale Wissensaustausch aus. Zudem ist der Wissens- und Technologietransfer in Form von Kooperationen mit Wirtschaft und Gesellschaft ein zentrales Element.

Gemeinsame Finanzierung mit beteiligten UniversitÀten und Institutionen

Das Fördervolumen der einzelnen Cluster setzt sich aus einem 60-Prozent-Anteil des Wissenschaftsfonds FWF und einem 40-Prozent-Anteil an Eigenmitteln der beteiligten ForschungsstÀtten zusammen.

Die Exzellenzcluster im Überblick

Neuronal Circuits in Health and Disease

Im Exzellenzcluster „Neuronal Circuits in Health and Disease“ machen es sich Forschende zur Aufgabe, die Geheimnisse des Gehirns zu entschlĂŒsseln und neue Konzepte zur Linderung psychische Krankheiten zu entwickeln.

Circular Bioengineering

Die Forschenden des Exzellenzclusters „Circular Bioengineering“ zielen darauf ab, neue AnsĂ€tze fĂŒr nachhaltigere MaterialkreislĂ€ufe zu entdecken.

Metabolic Control of Aging and Disease

Wissenschaftler:innen der UniversitÀt Graz werden gemeinsam mit Kolleg:innen der Medizinischen UniversitÀten Graz und Wien im Rahmen des Exzellenzclusters die Regulation des gesunden Alterns erforschen.

Bilateral Artificial Intelligence

Der Exzellenzcluster vereint die beiden bisher wichtigsten ForschungsstrĂ€nge auf dem Gebiet der kĂŒnstlichen Intelligenz, die subsymbolische KI (Maschinelles Lernen) und die symbolische KI (WissensreprĂ€sentation und Reasoning).

EurAsia: Transformationsprozesse

Über drei Jahrtausende hinweg entwickelte sich von Mitteleuropa bis nach Asien das „Eurasische Wunder“ (Jack Goody): historische Transformationsprozesse, die bis in die moderne Zeit hineinwirken. Wachstum und Verfall von Imperien, UmweltverĂ€nderungen sowie MobilitĂ€t und Migration hatten Folgen fĂŒr wirtschaftliche Entwicklungen und wurden bewĂ€ltigt durch neue IdentitĂ€tsdiskurse und Ausgrenzungsstrategien, auch religiöser Art. 

Microbiomes Drive Planetary Health

Mikrobiome – Gemeinschaften von Mikroorganismen, die alle Ökosysteme und Lebewesen besiedeln – sind fĂŒr die Gesundheit unseres Planeten und seiner Bewohner von wesentlicher Bedeutung. In diesem Exzellenzcluster arbeiten 30 Wissenschaftler:innen verschiedener Fachgebiete aus sieben verschiedenen ForschungsstĂ€tten daran, gemeinsame Grundprinzipien von Umwelt-Mikrobiomen und Mikrobiomen des Menschen zu entschlĂŒsseln. Ziel ist es zu ergrĂŒnden, wie Mikrobiome die Gesundheit unseres Planeten steuern.

Knowledge in Crisis

Wir stehen heute vor einer Krise des Wissens. Unsere WissensansprĂŒche sind durch rasante und spektakulĂ€re technologische Entwicklungen bedroht sowie durch eine Infragestellung der Idee des Wissens und der Wahrheit. Die Informationsflut im Internet fordert unsere FĂ€higkeit, Wahrheit von Unwahrheit zu unterscheiden, heraus.

Quantum Science Austria

Die Zweite Quantenrevolution – die atemberaubende Entwicklung der modernen Quantenwissenschaft – wĂ€re ohne die bahnbrechenden BeitrĂ€ge aus Österreich nicht denkbar gewesen. Auf deren Basis werden heute Quantentechnologien entwickelt, die die klassischen Technologien in vielen Bereichen ĂŒbertreffen. Der Exzellenzcluster „Quantum Science Austria“ treibt die Grundlagenforschung in den Quantenwissenschaften voran, will die Grenzen des Wissens erweitern und so Motor fĂŒr zukĂŒnftige Innovationen sein. 

Materials for Energy Conversion and Storage

Die anhaltende Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Deckung des wachsenden Energiebedarfs hat die Welt an den Rand einer Klimakrise gefĂŒhrt. In diesem Exzellenzcluster arbeiten Forschende daran, neue Technologien fĂŒr effiziente Energieumwandlung und -speicherung zu schaffen, um somit den Weg zu einer Gesellschaft ohne fossile Brennstoffe zu ebnen.

Neuronal Circuits in Health and Disease

Neuronal Circuits in Health and Disease
Board of Directors des Exzellenzclusters „Neuronal Circuits in Health and Disease“
© FWF/Daniel Novotny

Das Gehirn ist das komplexeste und raffinierteste Organ des menschlichen Körpers. Daher ist das VerstĂ€ndnis der Gehirnfunktion nicht nur die schwierigste wissenschaftliche Herausforderung fĂŒr den Menschen, sondern folgt auch dem Streben nach Rationalisierung des Bewusstseins, des „menschlichen Selbst“, nach Leistungsmaximierung und nach Vorlagen fĂŒr all jene Disziplinen, die das menschliche Gehirn als Vorbild fĂŒr Handlungsmodelle verwenden. Der Exzellenzcluster macht es sich zur Aufgabe, ein umfassendes VerstĂ€ndnis dafĂŒr zu schaffen, wie sich verschiedene Arten von inhibitorischen Neuronen – unverzichtbare zellulĂ€re Knotenpunkte jedes neuronalen Netzwerks – entwickeln und zur Steuerung von Schaltkreisoperationen, die dem Verhalten zugrunde liegen, interagieren, und wie sie fĂŒr Krankheiten wie Schizophrenie, Autismus und Epilepsie anfĂ€llig sind. DafĂŒr werden neue Konzepte fĂŒr personalisierte medikamentöse Therapien entwickelt, um psychische Krankheiten zu lindern.

„Es ist eine einmalige Gelegenheit, fĂŒhrende Köpfe der österreichischen Neurowissenschaften zu vereinen, sowohl aus der Grundlagenforschung wie auch der klinischen Forschung, um in einem groß angelegten Projekt greifbare Fortschritte beim VerstĂ€ndnis der Hirnfunktionen und bei der Entwicklung von Therapien fĂŒr Hirnerkrankungen zu erzielen“, so Tibor Harkany, Director of Research, ĂŒber die Ziele des Exzellenzclusters.

Board of Directors und ForschungsstÀtten

  • Francesco Ferraguti (Medizinische UniversitĂ€t Innsbruck)
  • Thomas Klausberger (Medizinische UniversitĂ€t Wien)
  • Gaia Novarino (Institute of Science and Technology Austria (ISTA))
  • Tibor Harkany (Director of Research, Medizinische UniversitĂ€t Wien)
  • Noelia UrbĂĄn Avellaneda (IMBA – Institut fĂŒr Molekulare Biotechnologie, ÖAW)
  • Manuel Zimmer (UniversitĂ€t Wien)
  • Peter Jonas (Institute of Science and Technology Austria (ISTA))

FWF-Fördervolumen

21 Millionen Euro

Circular Bioengineering

Circular Bioengineering
Board of Directors des Exzellenzcluster „Circular Bioengineering“
© FWF/Daniel Novotny

Die Ausbeutung begrenzter Ressourcen zur Produktion von KonsumgĂŒtern schafft kurzfristig Wohlstand, bedroht aber langfristig die Existenzgrundlage vieler Lebewesen. Der Exzellenzcluster „Circular Bioengineering“ forscht daher an der Entkopplung von wirtschaftlichem Wachstum und Ressourcenverbrauch. Die Herstellung von Plattformchemikalien und Materialien aus erneuerbaren Rohstoffen sowie deren effiziente und vor allem zirkulĂ€re Verwendung ermöglicht die Umstellung von erdölbasierten auf biobasierte Materialien. Der Einsatz von Konzepten der grĂŒnen Chemie sowie biotechnologischer Prozesse schafft eine nachhaltige und umweltschonende Alternative. Der Exzellenzcluster erforscht grundlegende Methoden und Prozesse zur Etablierung einer zirkulĂ€ren Bioökonomie und bildet eine neue Generation von Nachwuchsforscher:innen mit umfassenden Kompetenzen zur BewĂ€ltigung unserer Zukunft aus. 

„Wir erforschen neue umweltfreundliche Methoden und Prozesse zur Herstellung von biobasierten Chemikalien und Materialien; dabei berĂŒcksichtigen wir insbesondere deren Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft, um bestmögliche Lösungen fĂŒr unsere Zukunft zu entwickeln“, so Roland Ludwig, Director of Research, ĂŒber den neuen Exzellenzcluster.

Board of Directors und ForschungsstÀtten

  • Chris Oostenbrink (UniversitĂ€t fĂŒr Bodenkultur Wien)
  • Antje Potthast (UniversitĂ€t fĂŒr Bodenkultur Wien)
  • Sophie Schober (UniversitĂ€t fĂŒr Bodenkultur Wien)
  • Marko Mihovilovic (Technische UniversitĂ€t Wien)
  • Roland Ludwig (Director of Research, UniversitĂ€t fĂŒr Bodenkultur Wien)
  • Wolfgang Kroutil (UniversitĂ€t Graz)
  • Gunda Köllensperger (UniversitĂ€t Wien)
  • Bernd Nidetzky (Technische UniversitĂ€t Graz)

FWF-Fördervolumen

16 Millionen Euro

Metabolic Control of Aging and Disease

Metabolic Control of Aging and Disease
Board of Directors des Exzellenzclusters „Metabolic Control of Aging and Disease“
Gemeinsam mit zahlreichen Wissenschaftler:innen erforschen sie die Grundlagen fĂŒr gesundes Altern (von links nach rechts): Brigitte Pertschy, Thomas Pieber, Frank Madeo, Thomas Scherer, Martina Schweiger (nicht am Bild: Gernot Faustmann, Sabrina Zimmermann). © FWF/Daniel Novotny

Wissenschaftler:innen der UniversitĂ€t Graz werden gemeinsam mit Kolleg:innen der Medizinischen UniversitĂ€ten Graz und Wien im Rahmen des Exzellenzclusters die Regulation des gesunden Alterns erforschen. Unter dem Akronym „MetAGE“ untersuchen die Forscher:innen, wie Störungen der Stoffwechselkontrolle das Risiko altersbedingter Krankheiten beeinflussen. Gleichzeitig werden gezielte Interventionen in der ErnĂ€hrung klinisch getestet. Das Besondere an diesem Exzellenzcluster ist, dass Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in Modellorganismen direkt in die klinische Forschung ĂŒberfĂŒhrt werden. Das stĂ€rkt den PrĂ€ventionsgedanken – damit aus einer „Medizin der Krankheit“ in Zukunft eine „Medizin der Gesundheit“ wird.

„Die Vernetzung von Altersforschung am Menschen mit Grundlagenforschung bildet den Kern unseres Exzellenzclusters. WĂ€hrend die Lebenserwartung allgemein steigt, nimmt die gesunde Lebensspanne nicht in gleichem Ausmaß zu, was letztlich ein erhöhtes Risiko fĂŒr altersassoziierte Erkrankungen bedeutet. Unser Projekt zielt vor allem auf eine VerlĂ€ngerung der Gesundheitsspanne, das heißt auf möglichst viele aktive und lebensfrohe Jahre“, so Frank Madeo, Director of Research, ĂŒber die Ziele des Exzellenzclusters.

Board of Directors

Frank Madeo (Director of Research, UniversitÀt Graz)

Gernot Faustmann (UniversitÀt Graz)

Brigitte Pertschy (UniversitÀt Graz)

Thomas Pieber (Medizinische UniversitÀt Graz)

Thomas Scherer (Medizinische UniversitÀt Wien)

Martina Schweiger (UniversitÀt Graz)

Sabrina Zimmermann (UniversitÀt Graz)

FWF-Fördervolumen

17,9 Millionen Euro fĂŒr fĂŒnf Jahre

Bilateral Artificial Intelligence

Bilateral Artificial Intelligence
Board of Directors des Exzellenzclusters „Bilateral Artificial Intelligence“
Gemeinsam mit zahlreichen Wissenschaftler:innen erforschen sie die Grundlagen fĂŒr eine neue Dimension der KI (von links nach rechts): Agata Ciabattoni, Christoph Lampert, Sepp Hochreiter, Gerhard Friedrich, Martina Seidl, Thomas Eiter, Axel Polleres (nicht am Bild: Robert Legenstein). © FWF/Daniel Novotny

Das Forschungsprojekt „Bilaterale KI“ vereint unter der Koordination der Johannes Kepler UniversitĂ€t Linz die beiden bisher wichtigsten ForschungsstrĂ€nge auf dem Gebiet der kĂŒnstlichen Intelligenz, nĂ€mlich die subsymbolische KI (Maschinelles Lernen) und die symbolische KI (WissensreprĂ€sentation und Reasoning). Beide AnsĂ€tze sollen im Projekt nun zusammengefĂŒhrt werden. Das gemeinsame Ziel: Die Grundlagen einer „Broad AI“ zu entwickeln. Diese könnte eigene Schlussfolgerungen anstellen und umfassende kognitive FĂ€higkeiten aufweisen. WĂ€hrend bereits bestehende KI-Programme, wie die derzeit fĂŒr Furore sorgenden Sprachmodelle wie ChatGPT, letztlich nur vorhandene Daten auswerten, könnte die neue KI Systeme besser planen, sich schnell auf geĂ€nderte Situationen einstellen und so im weiteren Sinn kreativ tĂ€tig werden.

„Eine ,Broad AI‘ könnte dazu beitragen, unseren Alltag, aber auch systemrelevante Bereiche und Prozesse, wie Energie, Verkehr oder Gesundheitswesen, ökologisch nachhaltiger, effizienter und ressourcenschonender zu gestalten“, so Sepp Hochreiter, Director of Research, ĂŒber den neuen Exzellenzcluster.

Board of Directors

Sepp Hochreiter (Director of Research, Johannes Kepler UniversitÀt Linz)

Agata Ciabattoni (Technische UniversitÀt Wien)

Thomas Eiter (Technische UniversitÀt Wien)

Gerhard Friedrich (UniversitÀt Klagenfurt)

Christoph Lampert (Institute of Science and Technology Austria, ISTA)

Robert Legenstein (Technische UniversitÀt Graz)

Axel Polleres (WirtschaftsuniversitÀt Wien)

Martina Seidl (Johannes Kepler UniversitÀt Linz)

FWF-Fördervolumen

19,8 Millionen Euro fĂŒr fĂŒnf Jahre

EurAsia: Transformationsprozesse

EurAsia: Transformationsprozesse
Cluster of Excellence Eurasien - Board of Directors
Erforschen gemeinsam mit zahlreichen Wissenschaftler:innen das kulturelle Erbe Eurasiens (von links nach rechts): Tijana Krstić, Birgit Kellner, Walther Pohl, Claudia Rapp, Jens Oliver Schmitt, Melanie Malzahn, Robert Rollinger © FWF/Daniel Novotny

Über drei Jahrtausende hinweg entwickelte sich von Mitteleuropa bis nach Asien das „Eurasische Wunder“ (Jack Goody): historische Transformationsprozesse, die bis in die moderne Zeit hineinwirken. Wachstum und Verfall von Imperien, UmweltverĂ€nderungen sowie MobilitĂ€t und Migration hatten Folgen fĂŒr wirtschaftliche Entwicklungen und wurden bewĂ€ltigt durch neue IdentitĂ€tsdiskurse und Ausgrenzungsstrategien, auch religiöser Art. Die historischen Quellen aus dieser Zeit sind in einer Vielzahl von Sprachen und Schriften erhalten. Das kulturelle Erbe dieser Großregion harrt vielfach noch der Aufarbeitung und Analyse.

31 österreichische Wissenschaftler:innen an vier Institutionen werden sich im Dialog mit internationalen Partnern der Erforschung dieser Themen widmen und in forschungsnaher Lehre eine neue Generation von Doktorand:innen und Nachwuchsforscher:innen mit breiten Kompetenzen ausbilden. 

„Die Region von Europa bis Asien rĂŒckt zunehmend in den Mittelpunkt der politischen Aufmerksamkeit. Der Cluster ermöglicht uns die einzigartige Kombination von Grundlagenforschung, innovativen ForschungsansĂ€tzen und Ausbildung einer neuen Generation mit breiten Kompetenzen. Wir wollen historisch in die Tiefe gehen, um so einen Beitrag zu globalen Diskursen zu leisten“, so Claudia Rapp, Director of Research, ĂŒber den neuen Exzellenzcluster.

Board of Directors

Claudia Rapp (Director of Research, Österreichische Akademie der Wissenschaften)

Birgit Kellner (Österreichische Akademie der Wissenschaften)

Tijana Krstić (Central European University)

Melanie Malzahn (UniversitÀt Wien)

Walter Pohl (Österreichische Akademie der Wissenschaften)

Robert Rollinger (UniversitÀt Innsbruck)

Jens Oliver Schmitt (UniversitÀt Wien)

FWF-Fördervolumen

9,2 Millionen Euro fĂŒr fĂŒnf Jahre

Microbiomes Drive Planetary Health

Microbiomes Drive Planetary Health
Gruppenbild der Clustermitglieder und Logos der ForschungsstÀtten
Gemeinsam mit zahlreichen Wissenschaftler:innen erforschen sie die Bedeutung von Mikrobiomen fĂŒr die planetare Gesundheit (von links nach rechts): Leonid Sazanov, Christina Kaiser, Alexander Moschen, Michael Wagner, Bernhard Lendl, Christine Moissl-Eichinger, Andreas Bergthaler, Angela Sessitsch © FWF/Daniel Novotny

Mikrobiome – Gemeinschaften von Mikroorganismen, die alle Ökosysteme und Lebewesen besiedeln – sind fĂŒr die Gesundheit unseres Planeten und seiner Bewohner von wesentlicher Bedeutung. In diesem Exzellenzcluster arbeiten 30 Wissenschaftler:innen verschiedener Fachgebiete aus sieben verschiedenen ForschungsstĂ€tten daran, gemeinsame Grundprinzipien von Umwelt-Mikrobiomen und Mikrobiomen des Menschen zu entschlĂŒsseln. Ziel ist es zu ergrĂŒnden, wie Mikrobiome die Gesundheit unseres Planeten steuern. Mit diesem Wissen wird der globale Wandel besser vorhersagbar und gleichzeitig die gezielte Beeinflussung von Mikrobiomen als innovative Lösung fĂŒr eine nachhaltige Zukunft ermöglicht.

„In unserem Exzellenzcluster schaffen wir völlig neue Synergien, indem wir die Grenzen zwischen roter und grĂŒner Mikrobiomforschung in Österreich auflösen und somit direkt Medizin mit Umweltforschung verknĂŒpfen. Wir wollen die Grundprinzipien von Mikrobiomen verstehen lernen, um dann durch deren Modellierung und gezielte Beeinflussung die planetare Gesundheit stĂ€rken“, so Michael Wagner, Director of Research des Exzellenzclusters.

Board of Directors

Michael Wagner (Director of Research, UniversitÀt Wien)

Andreas Bergthaler (Medizinische UniversitÀt Wien)

Christina Kaiser (UniversitÀt Wien)

Bernhard Lendl (Technische UniversitÀt Wien)

Christine Moissl-Eichinger (Medizinische UniversitÀt Graz)

Alexander Moschen (UniversitÀt Linz)

Leonid Sazanov (Institute of Science and Technology Austria)

Angela Sessitsch (Austrian Institute of Technology)

FWF-Fördervolumen

21 Millionen Euro fĂŒr fĂŒnf Jahre

Knowledge in Crisis

Knowledge in Crisis
Board of Directors und Logos der ForschungsstÀtten
Gemeinsam mit zahlreichen Wissenschaftler:innen erforschen sie die Krise des Wissens (von links nach rechts): Katalin Farkas, Marian David, Paulina Sliwa, Max Kölbel, Tim Crane, Hans Bernhard Schmid, Charlotte Werndl © FWF/Daniel Novotny

Wir stehen heute vor einer Krise des Wissens. Unsere WissensansprĂŒche sind durch rasante und spektakulĂ€re technologische Entwicklungen bedroht sowie durch eine Infragestellung der Idee des Wissens und der Wahrheit. Die Informationsflut im Internet fordert unsere FĂ€higkeit, Wahrheit von Unwahrheit zu unterscheiden, heraus. Die Ablehnung wissenschaftlicher Standards und wissenschaftlicher Expertise breitet sich aus. Diese Krise wirft tiefgehende philosophische Fragen ĂŒber Wissen, Wahrheit, Wissenschaft, Ethik und Politik auf, und schließlich auch ĂŒber unsere Beziehung zur RealitĂ€t selbst. Diese Fragen werden vom Exzellenzcluster auf komplett neue Art und Weise untersucht, indem versucht wird, die Wissenskrise in all ihren Aspekten zu verstehen und Möglichkeiten zu finden, sie zu bekĂ€mpfen und unsere Einstellung zum Wissen neu zu denken.

„Dieser Exzellencluster befasst sich mit grundsĂ€tzlichen Fragen des Wissens; viele davon haben tiefe soziale, ethische und politische Relevanz. Verschiedene philosophische Gebiete, die ansonsten unabhĂ€ngig voneinander arbeiten, werden zusammengebracht. Das ist ein noch nie dagewesener Ansatz in der philosophischen Forschung“, so Tim Crane, Director of Research des neuen Clusters.

Board of Directors

Tim Crane (Director of Research, Central European University)

Marian David (UniversitÀt Graz)

Katalin Farkas (Central European University)

Max Kölbel (UniversitÀt Wien)

Jason Means (Central European University)

Hans Bernhard Schmid (UniversitÀt Wien)

Paulina Sliwa (UniversitÀt Wien)

Charlotte Werndl (UniversitÀt Salzburg)

FWF-Fördervolumen

8,9 Millionen Euro fĂŒr fĂŒnf Jahre

Quantum Science Austria

Quantum Science Austria
Board of Directors und Logos der ForschungsstÀtten
Gemeinsam mit zahlreichen Wissenschaftler:innen entschlĂŒsseln sie die RĂ€tsel der Quantenwelt (von links nach rechts): Armando Rastelli, Hannes-Jörg Schmiedmayer, Francesca Ferlaino, Gregor Weihs, Oriol Romero-Isart, Markus Aspelmeyer © FWF/Daniel Novotny

Die Zweite Quantenrevolution – die atemberaubende Entwicklung der modernen Quantenwissenschaft – wĂ€re ohne die bahnbrechenden BeitrĂ€ge aus Österreich nicht denkbar gewesen. Auf deren Basis werden heute Quantentechnologien entwickelt, die die klassischen Technologien in vielen Bereichen ĂŒbertreffen. Der Exzellenzcluster „Quantum Science Austria“ treibt die Grundlagenforschung in den Quantenwissenschaften voran, will die Grenzen des Wissens erweitern und so Motor fĂŒr zukĂŒnftige Innovationen sein. Im Zentrum stehen grundlegende Fragen zur Quantennatur von Raum, Zeit und Schwerkraft, neue Paradigmen in der Quanteninformationswissenschaft und die Physik von Quanten-Vielteilchensystemen. Die Wissenschaftler:innen in Innsbruck, Wien, Linz und Klosterneuburg stellen innovative, elementare Fragen, die nur durch die Kombination des in Österreich vorhandenen, einzigartigen Know-how gelöst werden können. Mit gut kontrollierten Modellsystemen, die auf gefangenen Ionen, ultrakalten Atomen, Systemen mit langreichweitiger Wechselwirkung, supraleitenden Quantenschaltkreisen und nanoskopischen Festkörpersystemen basieren, wollen sie die schwierigsten RĂ€tsel der Quantenwelt entschlĂŒsseln.

„Österreich hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten zu einem weltweit fĂŒhrenden Zentrum der Quantenphysik entwickelt. Das unterstreicht der Nobelpreis fĂŒr Anton Zeilinger. Diese Entwicklung verdanken wir auch der immer schon sehr engen Zusammenarbeit der Forschungsgruppen in Österreich. Mit dem neuen Exzellenzcluster können wir diese Kooperationen weiter intensivieren und ein international sichtbares Zentrum der Quantenwissenschaften in Österreich etablieren, das die besten Köpfe nach Österreich locken wird“, so Gregor Weihs, Director of Research, ĂŒber die Ziele des Exzellenzclusters.

Board of Directors

Gregor Weihs (Director of Research, UniversitÀt Innsbruck)

Markus Aspelmeyer (UniversitÀt Wien)

Francesca Ferlaino (Österreichische Akademie der Wissenschaften)

Johannes Fink (Institute of Science and Technology Austria)

Armando Rastelli (UniversitÀt Linz)

Oriol Romero-Isart (UniversitÀt Innsbruck)

Hannes-Jörg Schmiedmayer (Technische UniversitÀt Wien)

FWF-Fördervolumen

21 Millionen Euro fĂŒr fĂŒnf Jahre

Materials for Energy Conversion and Storage

Materials for Energy Conversion and Storage
Board of Directors des Exzellenclusters
Gemeinsam mit zahlreichen Wissenschaftler:innen entdecken sie neue Materialien fĂŒr eine emissionsfreie Zukunft (von links nach rechts): Ulrike Diebold, Stefan Freunberger, GĂŒnther Rupprechter, Leticia GonzĂĄlez, Julia Kunze-LiebhĂ€user © FWF/Daniel Novotny

Die anhaltende Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Deckung des wachsenden Energiebedarfs hat die Welt an den Rand einer Klimakrise gefĂŒhrt. In diesem Exzellenzcluster arbeiten Forschende daran, neue Technologien fĂŒr effiziente Energieumwandlung und -speicherung zu schaffen, um somit den Weg zu einer Gesellschaft ohne fossile Brennstoffe zu ebnen. Entscheidend ist dabei die Speicherung erneuerbarer Energien in recyclingfĂ€higen EnergietrĂ€gern: Wasser kann in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten, CO2 sogar in wertvolle Produkte umgewandelt werden – bis hin zu klimaneutralen Ersatzstoffen fĂŒr Erdgas und Erdöl.

Im Exzellenzcluster werden dafĂŒr Nanokatalysatoren entwickelt, auf denen chemische Reaktionen rasch und zuverlĂ€ssig ablaufen. DafĂŒr wird Expertise aus unterschiedlichen Bereichen wie der OberflĂ€chenchemie, OberflĂ€chenphysik, Materialwissenschaft und Computersimulation gebĂŒndelt. Der Exzellenzcluster setzt damit einen wichtigen Schritt in Richtung KlimaneutralitĂ€t.

„Es ist 5 Minuten nach 12! Die Energiewende ist nur zu schaffen, wenn die besten Köpfe in der Materialforschung gemeinsam innovative Wege entwickeln, damit erneuerbare Energien klimaneutral gespeichert werden können. Der Exzellenzcluster ist Österreichs wichtiger Beitrag, diese globale Herausforderung zu meistern“, so GĂŒnther Rupprechter, Director of Research, ĂŒber den neuen Exzellenzcluster.

Board of Directors

GĂŒnther Rupprechter (Director of Research, Technische UniversitĂ€t Wien)

Ulrike Diebold (Technische UniversitÀt Wien)

Stefan Freunberger (Institute of Science and Technology Austria)

Leticia Gonzålez (UniversitÀt Wien)

Julia Kunze-LiebhÀuser (UniversitÀt Innsbruck)

FWF-Fördervolumen

20,6 Millionen Euro fĂŒr fĂŒnf Jahre

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