Skalenverhalten und Mikromechanismen bewaffneter Konflikte
From scaling to microscopic mechanism of armed conflict
Wissenschaftsdisziplinen
Andere Sozialwissenschaften (25%); Informatik (10%); Physik, Astronomie (40%); Politikwissenschaften (25%)
Keywords
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Scaling,
Armed Conflict,
Renormalization Group,
Avalanches,
Coarse Graining,
ACLED
Die Kontrolle bewaffneter Konflikte stellt aufgrund ihrer weitreichenden Auswirkungen wie humanitärer, wirtschaftlicher und politischer Krisen eine große und allgegenwärtige Herausforderung für die Gesellschaft dar. Unser Verständnis von bewaffneten Konflikten ist jedoch begrenzt. Ein Problem besteht darin, dass ein Konflikt mehrere Ereignisse umfasst, die über kurze und lange Zeithorizonte und geografische Skalen auftreten. Diese Vielzahl an zeitlichen und räumlichen Skalen macht es schwierig, Konflikte wissenschaftlich zu verstehen und insbesondere mathematisch zu modellieren. Folglich gibt es keinen umfassenden und transparenten Ansatz, um die unterschiedlichen Größenordnungen miteinander zu verbinden. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass die Definition von Konflikten nicht festgelegt ist. Wir gehen zwar oft davon aus, dass bewaffnete Konflikte, über die wir in unseren Lehrbüchern lesen, wie der Erste Weltkrieg, klar definiert sind, Dies ist jedoch nicht der Fall. Ein einzelner bewaffneter Konflikt besteht aus vielen kleineren Ereignissen, die von Nachbarschaftsgewalt bis hin zu militarisierten Auseinandersetzungen reichen können. Welche konkreten Ereignisse als Konflikt bezeichnet werden oder sogar zu einem Krieg gehören, wird jedoch oft qualitativ entschieden. Diese Schwierigkeiten bieten die Gelegenheit, mehrere Skalen explizit in ein mathematisches Konfliktmodell einzubeziehen. Wir werden uns dabei auf eine systematische Methode stützen und den standardisierten Konflikt-Datensatz des Armed Conflict Location & Events Data Projects nutzen. Dieser Feindatensatz ermöglicht uns, Ereignisse im Kilometermaßstab zu lokalisieren und sie in Konfliktcluster zu gruppieren, die sich über Nationalstaaten erstrecken. Wir werden auch Entwicklungsindikatoren wie Armut, Regierungsführung und Infrastruktur berücksichtigen. Mit diesen Daten können wir Störungen und Dynamiken testen, die wiederum in Modellfamilien integriert werden. Unter Einbezug immer detaillierterer Informationen über Konfliktereignisse und Entwicklungsindikatoren untersuchen wir, wie sich die Ergebnisse der Modelle ändern. Ziel ist, zu erklären können wie großräumige Konfliktmuster wie Kriege systematisch aus dem Verhalten einzelner AkteurInnen bestimmt und definiert werden.
- Geoffrey West, Santa Fe Institute - Vereinigte Staaten von Amerika
Research Output
- 4 Zitationen
- 2 Publikationen
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2024
Titel Valence and interactions in judicial voting DOI 10.1098/rsta.2023.0140 Typ Journal Article Autor Lee E Journal Philosophical Transactions of the Royal Society A Seiten 20230140 Link Publikation -
2023
Titel Discovering the mesoscale for chains of conflict DOI 10.1093/pnasnexus/pgad228 Typ Journal Article Autor Kushwaha N Journal PNAS Nexus Link Publikation