Gattungskonfigurationen im flavischen Epos
Configurations of Genre in Flavian Epic Poetry
Wissenschaftsdisziplinen
Sprach- und Literaturwissenschaften (100%)
Keywords
-
Genre,
Metapoetics,
Gender,
Flavian epic,
Intertextuality And Allusion,
Intergeneric Interplay
Das Projekt Gattungskonfigurationen im flavischen Epos widmet sich den römischen Dichtern Valerius Flaccus, Statius und Silius Italicus, die ihre epischen Gedichte während der Herrschaft der Flavier (69-96 n. Chr.) verfasst haben. Konkret soll die Auseinandersetzung der flavischen Epiker mit drei zentralen Gattungsstereotypen untersucht werden, die sich in der frühen Kaiserzeit herausbilden: (1) das Epos als Gattung, die hauptsächlich (und fast ausschließlich) Kriege und Helden zum Inhalt hat, (2) das Epos als Gattung, die regelmäßig abgegriffene, schwülstige Stoffe wie die Gigantomachie behandelt; (3) das Epos als Gattung, die für die Themen und die Sprache kleinerer Gattungen wie Liebeselegie und Bukolik (Hirtendichtung) keinen Raum lässt. Solche Verkürzungen sind selbstverständlich nicht geeignet, um die tatsächliche literarische Praxis zu erfassen oder diese in ihrer Entfaltung einzuschränken; trotzdem konnten sie sowohl in der Komposition als auch in der Rezeption von Literatur als bedeutsame Referenzpunkte dienen. Im Projekt gehe ich davon aus, dass auch die heutige Literaturwissenschaft und das heutige Lesepublikum die antiken Gattungsstereotype mit Gewinn heranziehen kann, um Zugänge zur komplexen Welt der flavischen Epik zu finden. Aufgrund des Umfangs der Fragestellung (und des untersuchten Textcorpus) wird keine Vollständigkeit angestrebt; stattdessen soll eine Reihe repräsentativer Fallstudien geboten werden, die fruchtbare Zugänge vorstellen und als aufschlussreiche Modelle für weitere Forschung zu Gattungskonfigurationen im flavischen Epos dienen können.
- Universität Salzburg - 100%
- Hartmut Wulfram, nationale:r Kooperationspartner:in
- Anja Wolkenhauer - Deutschland
- Annemarie Ambühl - Deutschland
- Simone Finkmann - Deutschland
- Gesine Manuwald - Großbritannien
- Helen Lovatt - Großbritannien
- Mark Heerink - Niederlande
- Dániel Kozák - Ungarn
- Hildegund Müller - Vereinigte Staaten von Amerika
- Stephen E. Hinds - Vereinigte Staaten von Amerika