Die Wiener Hofburg von Kaiser Ferdinand I. bis 1918
The Hofburg in Vienna from 1835 until 1918
Wissenschaftsdisziplinen
Andere Geisteswissenschaften (10%); Geschichte, Archäologie (10%); Kunstwissenschaften (80%)
Keywords
-
Baugeschichte,
Zeremoniell,
Innenausstattung,
Habsburgerdynastie,
Gartengeschichte,
Stadtgeschichte
Die Wiener Hofburg stellt den größten Profanbau-Komplex Europas und eine der weltweit bedeutendsten Palastanlagen dar. Dieser Relevanz widerspricht in auffallender Weise die mangelnde Würdigung der Residenz durch die Kunstwissenschaften. Eine der Hofburg gewidmete "Österreichische Kunsttopographie" (Moriz Dreger) aus dem Jahr 1914, mehrere Aufsätze von Harry Kühnel zwischen 1964 und 1971, die Publikation Alphons Lhotskys zur Neuen Burg von 1941 sowie ein Sonderheft der "Österreichischen Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege" (1997), um die relevantesten bibliographischen Angaben zu machen, signalisieren die bisher quantitativ unzulängliche Beschäftigung mit der Geschichte der Wiener Hofburg. Die von Univ.-Prof. Dr. Artur Rosenauer (Universität Wien) geleitete "Kommission für Kunstgeschichte" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, in einem mehrjährigen Großprojekt die Wiener Hofburg umfassend und mit zeitgemäßen Forschungsansätzen zu untersuchen. Durch die im Rahmen der Kommission für Kunstgeschichte derzeit durchgeführte digitale Erfassung der Pläne aus der Albertina, dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv und anderer wichtiger Institutionen wird für die Forschungen der einzelnen Projektmitarbeiter ein exzellentes Instrumentarium gegeben, auf dem die eigentliche kunsthistorische Arbeit mit einem reichen methodischen Spektrum aufbauen kann. Die Arbeiten im Rahmen des Projekts beschreiten vielfach Neuland, da bis heute kein ähnlicher Versuch zur Geschichte der Wiener Hofburg im 19. Jahrhundert vorliegt, auf einer deutlich gesteigerten Materialbasis das komplexe Gefüge eines europäischen Residenzbaues zu durchleuchten. Ausgehend von dem am Beginn des 19. Jahrhunderts gegebenen, inhomogenen Erscheinungsbild der Wiener Hofburg, charakterisiert durch unterschiedlich gestaltete Bauteile wurden in der Folgezeit immer wieder Versuche unternommen, das bauliche Gefüge zu vereinheitlichen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sollte die Wiener Hofburg um das von Semper und Hasenauer entworfene "Kaiserforum" (Planungen 1869-1871) erweitert werden und damit Anschluß an das Ringstraßenareal finden. Da es sich bei diesem nie vollendeten Projekt um ein zusammenhängendes Ganzes handelt, werden sowohl die ausgeführten als auch die nicht realisierten Teile gleichwertig untersucht. Neben den architektonischen Planungen sind die Gärten der Hofburg ein integraler Bestandteil der Stadtresidenz. Aufgrund ihrer Lage und Zugehörigkeit zum kaiserlichen Machtzentrum sowie aufgrund ihrer gartenkünstlerischen Vielfalt können die Gartenanlagen zweifellos eine besondere Stellung in der europäischen Gartenkunst beanspruchen.
Die Wiener Hofburg stellt den größten Profanbau-Komplex Europas und eine der weltweit bedeutendsten Palastanlagen dar. Dieser Relevanz widerspricht in auffallender Weise die mangelnde Würdigung der Residenz durch die Kunstwissenschaften. Eine der Hofburg gewidmete "Österreichische Kunsttopographie" (Moriz Dreger) aus dem Jahr 1914, mehrere Aufsätze von Harry Kühnel zwischen 1964 und 1971, die Publikation Alphons Lhotskys zur Neuen Burg von 1941 sowie ein Sonderheft der "Österreichischen Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege" (1997), um die relevantesten bibliographischen Angaben zu machen, signalisieren die bisher quantitativ unzulängliche Beschäftigung mit der Geschichte der Wiener Hofburg. Die von Univ.-Prof. Dr. Artur Rosenauer (Universität Wien) geleitete "Kommission für Kunstgeschichte" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, in einem mehrjährigen Großprojekt die Wiener Hofburg umfassend und mit zeitgemäßen Forschungsansätzen zu untersuchen. Durch die im Rahmen der Kommission für Kunstgeschichte derzeit durchgeführte digitale Erfassung der Pläne aus der Albertina, dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv und anderer wichtiger Institutionen wird für die Forschungen der einzelnen Projektmitarbeiter ein exzellentes Instrumentarium gegeben, auf dem die eigentliche kunsthistorische Arbeit mit einem reichen methodischen Spektrum aufbauen kann. Die Arbeiten im Rahmen des Projekts beschreiten vielfach Neuland, da bis heute kein ähnlicher Versuch zur Geschichte der Wiener Hofburg im 19. Jahrhundert vorliegt, auf einer deutlich gesteigerten Materialbasis das komplexe Gefüge eines europäischen Residenzbaues zu durchleuchten. Ausgehend von dem am Beginn des 19. Jahrhunderts gegebenen, inhomogenen Erscheinungsbild der Wiener Hofburg, charakterisiert durch unterschiedlich gestaltete Bauteile wurden in der Folgezeit immer wieder Versuche unternommen, das bauliche Gefüge zu vereinheitlichen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sollte die Wiener Hofburg um das von Semper und Hasenauer entworfene "Kaiserforum" (Planungen 1869-1871) erweitert werden und damit Anschluß an das Ringstraßenareal finden. Da es sich bei diesem nie vollendeten Projekt um ein zusammenhängendes Ganzes handelt, werden sowohl die ausgeführten als auch die nicht realisierten Teile gleichwertig untersucht. Neben den architektonischen Planungen sind die Gärten der Hofburg ein integraler Bestandteil der Stadtresidenz. Aufgrund ihrer Lage und Zugehörigkeit zum kaiserlichen Machtzentrum sowie aufgrund ihrer gartenkünstlerischen Vielfalt können die Gartenanlagen zweifellos eine besondere Stellung in der europäischen Gartenkunst beanspruchen.