Rolle von PATZ1 für CD8+ Gedächtnis-T-Zell-Differenzierung
Role of PATZ1 for memory CD8+ T cell differentiation
Wissenschaftsdisziplinen
Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (100%)
Keywords
-
CD8+ T cells,
Transcriptional regulation,
Mouse genetics,
Acute viral infection,
Immunological memory
Zytotoxische T-Zellen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Immunsystems und spielen eine zentrale Rolle bei den antiviralen und antitumoralen Immunantworten. Nach einer Virusinfektion oder dem Auftreten eines Tumors vermehren sich zytotoxische T-Zellen rasch und eliminieren infizierte Zellen oder Tumore. Während die Mehrheit der aktivierten zytotoxischen T-Zellen anschließend eine Kontraktionsphase durchläuft, differenziert sich ein Teil der Zellen weiter zu Gedächtnis-T-Zellen, die bei den sekundären Immunantworten (d. h. bei der Exposition gegenüber gleichen/ähnlichen Viren oder Tumoren) eine wesentliche Rolle spielen. Daher ist das Verständnis der molekularen und zellulären Mechanismen, die der Bildung von Gedächtnis-T- Zellen zugrunde liegen, ein wichtiges Thema in der Immunologie und von großer Bedeutung für die klinische Forschung, z. B. für die Entwicklung von Impfstoffen und Krebsimmuntherapien. In diesem FWF-Projekt wollen wir die Rolle des Transkriptionsfaktors AT-hook containing Zinc finger protein 1 (PATZ1) bei der Etablierung der Subset-Diversität von Gedächtnis-T-Zellen erforschen. Anhand eines Mausmodells für eine Virusinfektion werden wir die Auswirkungen einer Deletion von PATZ1 auf die Bildung von Gedächtnis-T-Zellen und die sekundären Immunantworten umfassend analysieren. Darüber hinaus werden wir modernste Techniken wie Einzelzell-RNA-Sequenzierung und ATAC-seq-Assay einsetzen, um molekulare Mechanismen aufzudecken, durch die PATZ1 die Subset-Diversität von T- Gedächtniszellen kontrolliert. Schließlich werden wir durch die Etablierung eines Kultursystems zur Erzeugung von Gedächtnis-T-Zellen aus menschlichen mononukleären Zellen des peripheren Blutes untersuchen, ob PATZ1 eine ähnliche Funktion in menschlichen T-Zellen ausübt. Wir erwarten, dass unser Projekt neue Einblicke in die molekularen Mechanismen der Generierung von T-Gedächtniszellen liefern und damit zu einem besseren Verständnis unseres Immunsystems beitragen wird. Darüber hinaus könnten die aus unserer Studie gewonnenen Erkenntnisse langfristig in neue Strategien für Impfungen und Immuntherapien einfließen, etwa durch Eingriffe in PATZ1 oder PATZ1-abhängige Signalwege.
- Tilmann Bürckstümmer, CeMM – Forschungszentrum für Molekulare Medizin GmbH , nationale:r Kooperationspartner:in
- Iros Barozzi, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Davide Seruggia, St. Anna Kinderkrebsforschung GmbH , nationale:r Kooperationspartner:in