Verhandlungen der Smartphone-Sucht
Making Sense of Smartphone Addiction
Wissenschaftsdisziplinen
Soziologie (100%)
Keywords
-
Smartphone,
Ethnography,
Anthropology,
Digital,
Youth,
Addiction
Obwohl die Smartphone-Sucht nicht offiziell als psychiatrische Störung anerkannt ist, ist sie weltweit ein beliebtes Thema im öffentlichen Diskurs, insbesondere im Zusammenhang mit den sogenannten Smartphone-Zombies. Bislang ist die Forschung zur Smartphone- und Internetsucht jedoch noch begrenzt: Sie basiert häufig auf quantitativen Erhebungen von Forscher*innen und Expert*innen für psychische Gesundheit, die eher willkürlich und Top-Down festlegen, wann die Zeit, die mit einem Smartphone verbracht wird, problematisch wird. Darüber hinaus werden solche Studien in der Regel mit Studierenden in englischsprachigen Ländern durchgeführt und gehen davon aus, dass das Verhalten von Smartphone-Nutzer*innen universell ist, unabhängig von sozialen und kulturellen Unterschieden, historischen Einstellungen zu Medien und der Perspektive der Patient*innen. Dieses Projekt zielt daher darauf ab, den Bedarf an nuancierter, qualitativer Forschung zu diesem Thema zu adressieren, um soziale und kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen und die Perspektiven derjenigen einzubeziehen, die von Smartphone-Sucht oder verwandten Phänomenen wie Internet- und Spielsucht betroffen sind. Zu diesem Zweck konzentriert sich das Projekt darauf, wie betroffene Jugendliche und junge Menschen die Smartphone-Sucht selbst erleben und konzeptualisieren, insbesondere in Bezug auf die Themen der Schuld und Selbstkontrolle. Um die Perspektive der Betroffenen zu erfassen, wird eine Sozial- und Kulturanthropologin eine umfangreiche Feldforschung in einer auf Smartphone-, Spiel- und Internetsucht spezialisierten österreichischen Klinik durchführen. Während mehrerer Monate wird die Forscherin Zeit mit Patient*innen und medizinischem Personal verbringen, an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen und Interviews führen. Im Rahmen des Projekts wird nicht nur untersucht, wie die Smartphone-Sucht von jungen Menschen und Fachleuten aus dem Bereich der psychischen Gesundheit konzeptualisiert wird, sondern es werden auch junge Menschen aktiv in die Diskussionen über das Phänomen einbezogen, indem sie ein gemeinsames Kunstwerk schaffen, das ihre Ansichten zum Ausdruck bringt. Dazu gehören partizipative Workshops mit Patient*innen, Fachleuten aus dem Bereich der psychischen Gesundheit, Designer*innen digitaler Interfaces und Künstler*innen, die die Schaffung eines gemeinsamen audiovisuellen Werks ermöglichen, das im Anschluss öffentlich ausgestellt werden soll. Das Projekt ist am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien angesiedelt. Dem interdisziplinären Beirat gehören Forscher*innen der Maynooth University (Irland), der Freien Universität Berlin (Deutschland), der Kunsthochschule Weißensee Berlin (Deutschland), der Masaryk University (Tschechische Republik) und der RMIT University Melbourne (Australien) an.
- Universität Wien - 100%
- Ingrid Richardson, RMIT University - Australien
- Saris Jamie, National University of Ireland Maynooth - Irland
Research Output
- 4 Disseminationen
- 1 Wissenschaftliche Auszeichnungen
-
2025
Titel Open Day: Meeting of the EASA Media Anthropology Network and the EASA Multimodal Anthropology Network Typ Participation in an open day or visit at my research institution -
2024
Link
Titel Interview für Carpe Diem Typ A magazine, newsletter or online publication Link Link -
2025
Titel Interview for a final student project (Journalismus-Kolleg der Österreichischen Medienakademie) Typ A press release, press conference or response to a media enquiry/interview -
2024
Titel Regular engagement with patients and health professionals in fieldwork Typ A talk or presentation
-
2024
Titel Plenary Co-Presentation "Agency and youth revisited: mediating social action in material environments" Typ Personally asked as a key note speaker to a conference Bekanntheitsgrad Continental/International