Quecksilbereinfluss auf die Physiologie tropischer Kaimane
Effects of mercury on endocrine physiology of a caiman
Wissenschaftsdisziplinen
Biologie (100%)
Keywords
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Stress physiology,
Sex steroids,
Corticosterone,
Parental care,
Maternal transfer,
Crocodilians
Quecksilber ist ein umweltschädigendes Schwermetall, das auf der ganzen Welt vorkommt. Es ist in Böden präsent, allerdings werden zusätzliche Mengen durch Goldgrabungsaktivitäten und die Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt. Das Amazonasgebiet ist besonders von der Belastung durch Quecksilber betroffen, da große Mengen davon natürlich vorhanden sind, und seit Jahrzehnten durch das Schöpfen von Gold erhöht werden. Quecksilber ist besonders gefährlich, da es sich in Individuen anreichert und seine Werte umso höher sind, je höher ein Tier in der Nahrungskette platziert ist, weswegen Top Prädatoren, zu denen Krokodile zählen, besonders betroffen sind. Quecksilber kann negative Auswirkungen auf die Fortpflanzung, das Verhalten, sowie die kognitiven Fähigkeiten eines Individuums haben: Krokodile mögen robust und stark erscheinen, jedoch sind sie ganz besonders von diesen Folgen betroffen. Der aktuelle Wissenstand zur Giftigkeit von Quecksilber in Reptilien ist wenig erforscht. Dashier vorgestellte Forschungsprojekt untersucht, aufwelche Weise Quecksilberkontamination das Reproduktionsverhalten sowie den Hormonhaushalt eines südamerikanischen Krokodils, des Glattstirnkaimans, beeinflussen kann. Zur Umsetzung dieser Forschungsfragen untersuchen wir, wie Kaimane auf Stress reagieren und werden weiters evaluieren, ob diese Reaktion durch Quecksilberkontamination beeinträchtigt wird. Zusätzlich untersuchen wir, ob Brutpflege durch Quecksilber beeinflusst wird, und ob etwaige Auswirkungen auf den Hormonhaushalt der Kaimanbabies bestehen. Die Ergebnisse unserer Studie werden uns dabei helfen zu verstehen, welche Wirkung Quecksilber auf die Physiologie und Reproduktion von Krokodilen hat. Dieses Wissen wird dazu beitragen die Einflüsse, die Umweltschadstoffe auf den Artenschutz von Top Prädatoren wie Krokodilen haben, besser interpretieren zu können.
- Universität Wien - 100%
- Bibiana Rojas Zuluaga, Veterinärmedizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Paco Bustamante, Université de la Rochelle - Frankreich