Riechtraining bei COVID-19 assoziierter Geruchsstörung
Olfactory training in COVID-19 associated loss of smell
Wissenschaftsdisziplinen
Klinische Medizin (80%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (20%)
Keywords
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Hyposmia,
Olfactory Dysfunction,
Olfactory Training,
SARS-CoV-2
Die SARS-CoV-2-Infektion (COVID-19) zeigt eine auffällige Beteiligung des Geruchssinns bei vielen Patient:Innen, welche häufig auch nach Genesung von der eigentlichen COVID-19 Infektion weiterbesteht. Da der Geruchssinn einen wichtigen Faktor für soziale Interaktionen und Lebensqualität darstellt, ist eine Riechstörung ein schwerwiegendes Problem mit kaum untersuchten und wenigen therapeutischen Optionen. Eine therapeutische Möglichkeit stellt das strukturierte Riechtraining dar, welches in Studien bei dauerhafter Beeinträchtigung des Geruchssinns durch ein Schädel-Hirn-Trauma oder durch andere virale Infekte eine mögliche Verbesserung zeigen konnte. Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkung eines strukturierten Riechtrainings auf COVID-19 assoziierte fortbestehende Riechstörung zu untersuchen.
Der Verlust des Geruchssinns zählt zu den häufigsten Symptomen einer COVID-19-Erkrankung. Leider leiden viele Betroffene auch Monate bis Jahre nach ihrer Infektion noch immer unter einer eingeschränkten oder völlig verlorenen Riechfähigkeit. Dieser Zustand kann erheblich belasten, da er nicht nur das Geschmackserlebnis und die Freude am Essen beeinträchtigt, sondern auch emotionale Belastungen und depressive Verstimmungen verursachen kann. Um herauszufinden, ob gezieltes Riechtraining Betroffenen helfen kann, ihren Geruchssinn wiederzuerlangen, hat ein Forscherteam der Medizinischen Universität Innsbruck, geleitet von Dr. Beatrice Heim, PhD und Prof. Dr. Klaus Seppi, eine wissenschaftliche Studie durchgeführt. Dabei wurden die Teilnehmenden per Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe machte täglich ein spezielles Riechtraining, die andere Gruppe diente zum Vergleich und erhielt keine besondere Behandlung. Das Riechtraining bestand darin, zweimal am Tag für zwölf Wochen mehrere Minuten lang an vier bestimmten Düften zu riechen. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Teilnehmer:innen, die das Riechtraining absolvierten, ihre Riechfähigkeit deutlich verbessern konnten - erheblich stärker als Personen, die kein Training erhielten. Mehr als die Hälfte (58%) der trainierten Personen erzielten klinisch relevante Verbesserungen ihres Geruchssinns, während dies in der Kontrollgruppe nur bei 4% der Fall war. Besonders erfreulich war, dass viele Teilnehmende angaben, sich insgesamt besser zu fühlen - mit spürbaren Verbesserungen ihres Wohlbefindens und ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit im Alltag. Damit zeigt diese Studie erstmals, dass ein einfaches und sicheres Riechtraining bei anhaltenden Geruchsstörungen nach COVID-19 wirksam ist. Diese Ergebnisse bieten Betroffenen eine reale Chance auf Besserung und eröffnen gleichzeitig neue Perspektiven für die Therapie von post-infektiösem Geruchsverlust nach COVID-19.
Research Output
- 1 Publikationen
- 4 Disseminationen
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2025
Titel Protocol for olfactory training in persisting COVID-19-associated loss of smell (SMELL): a monocentric randomised controlled trial conducted in Innsbruck DOI 10.1136/bmjopen-2024-094027 Typ Journal Article Autor De Cleene N Journal BMJ Open Link Publikation
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Titel ÖGN Jahrestagung - Poster presentation Typ A talk or presentation -
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Titel LifeScience meeting - presentation of the study Typ A talk or presentation -
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Titel Life Science PhD Meeting - Poster presentation Typ A talk or presentation -
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Titel targeted public media advertisements, including placements in local daily newspapers Typ A magazine, newsletter or online publication