Prostaglandin und Cannabinoid Rezeptoren in der EoE
Prostaglandin and cannabinoid receptors in EoE
Wissenschaftsdisziplinen
Klinische Medizin (30%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (70%)
Keywords
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Eosinophilic Esophagitis,
Prostaglandin Receptors,
Cannabinoid Receptors,
Endocannabinoid System
Die eosinophile Ösophagitis (abgekürzt auch EoE) ist eine entzündliche Erkrankung der Speiseröhre, höchstwahrscheinlich ausgelöst durch eine fehlgeleitete Immunantwort. Typischerweise findet man in der Schleimhaut der Speiseröhre von Personen mit EoE eine große Anzahl von eosinophilen Granulozyten, weiße Blutkörperchen, die eine Vielzahl an aggressiven, zellzerstörenden Enzymen beherbergen. Schluckbeschwerden gehören zu den frühen Symptomen einer EoE. Während die EoE früher zu den seltenen Erkrankungen gezählt wurde, haben Fälle von EoE in den letzten Jahren, einerseits durch eine bessere Diagnose aber auch durch ein vermehrtes Auftreten der Erkrankung selbst, zugenommen. Die Ursachen einer EoE sind bis heute nicht völlig geklärt. Vor einigen Jahren konnte gezeigt werden, dass ein Wirkstoff, der Rezeptoren für Prostaglandine hemmt, die Krankheitsymptome der EoE wesentlich verbesserte. Bekannte Prostaglandine, die als Entzündungsmediatoren in unserem Körper wirken, sind die Prostaglandine D2 und E2. Ähnlich wie die Prostaglandine, gehören körpereigene Cannabinoide, sogenannte Endocannabinoide, zu jenen Mediatoren, die Entzündungsprozesse stark beeinflussen können. Deren Metabolismus und zelluläre Signalwirkung ist jener der Prostaglandine sehr ähnlich. An Hand von eosinophilen Granulozyten, die aus dem Blut von Patienten mit EoE- und gastro- ösophagealen Reflux und dem Blut von Gesunden entnommen werden, wird die Rolle von Prostaglandin D2 und E2 Rezeptoren und von Cannabinoid-Rezeptoren untersucht. Zusätzlich werden Biopsien aus der Ösophagusschleimhaut entnommen und auf den Gehalt an Prostaglandin D2, E2 und Endocannabinoiden mittels Massenspektrometrie überprüft. In Zellkulturexperimenten wird die gegenseitige Beeinflussung zwischen eosinophilen Granulozyten und Zellen der Ösophagusschleimhaut bestimmt. Die Untersuchung der Prostaglandine und des Endocannabinoid-Systems in der EoE stellt einen neuen Ansatz in der Erforschung potentieller Wirkstoffe zur Behandlung der EoE dar. Da Cannabinoid-basierende Wirkstoffe und viele Wirkstoffe zur Hemmung der Prostaglandinproduktion bereits in Verwendung sind und im Allgemeinen gut verträglich sind, besitzt das Projekt einen wesentlichen klinisch-therapeutischen Aspekt.
- Julia Kargl, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Nerea Ferreiros, Klinikum und Fachbereich Medizin Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt - Deutschland
Research Output
- 3 Zitationen
- 1 Publikationen
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2023
Titel Myeloperoxidase promotes a tumorigenic microenvironment in non-small cell lung cancer DOI 10.1101/2023.01.28.526014 Typ Preprint Autor Valadez-Cosmes P Seiten 2023.01.28.526014 Link Publikation