Online-Trigger bei nicht-suizidalen Selbstverletzungen
Triggers Online Resulting in Nonsuicidal Self-Injury (TORN)
Wissenschaftsdisziplinen
Klinische Medizin (100%)
Keywords
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Self-Harm,
Non-Suicidal Self-Injury,
Child And Adolescent Psychiatry,
Social Media
Selbstverletzungen in nicht suizidaler Absicht sind ein eklatantes Gesundheitsproblem und beginnen gehäuft im Jugendalter. Das folgende Projekt geht der Frage nach, welche Rolle die Nutzung von Social Media Plattformen bei der Entstehung von nicht-suizidalem selbstverletzenden Verhalten bei Jugendlichen spielt. Dabei geht es zum einen um die Bedeutung von einschlägigen Signalworten oder Bildern, welche Jugendliche in Gruppen miteinander teilen und die selbstverletzendes Verhalten triggern können. Zum anderen aber auch um möglicherweise verstärkende Phänomene des (digitalen) sozialen Ausschlusses, da Jugendliche mit selbstverletzendem Verhalten besonders sensitiv auf negatives Feedback von anderen reagieren. Das Team um Oswald D. Kothgassner rekrutiert 50 Jugendliche mit nicht-suizidalem selbstverletzenden Verhalten und 25 gesunde Jugendliche, um ein besseres Verständnis von auslösenden und aufrechterhaltenden Faktoren von nicht-suizidalem selbstverletzenden Verhalten im Kontext von Social Media Plattformen zu bekommen. Das Projekt besteht aus drei Studien: (1) einer Tagebuchstudie über sieben Tage, um Erleben und Verhalten der Jugendlichen im Alltag abfragen zu können, (2) einer Labor Studie mit Augenbewegungsmessung und elektrophysiologischen Aufzeichnungen in welcher versucht wird Trigger-Effekte von Signalworten oder Bildern im Kontext mit selbstverletzendem Verhalten herauszufinden, und (3) einer Laborstudie, welche den Einfluss von digitalem sozialen Ausschluss simuliert und deren Auswirkung auf diese Trigger-Effekte untersucht. Die Neuheit des Projekts liegt darin, dass erstmalig diese Trigger-Effekte in Social Media Plattformen bei Jugendlichen mit selbst- verletzendem Verhalten in deren Alltag longitudinal, sowie auch im Labor experimentell untersucht werden. Des Weiteren werden die Mechanismen, welche zu selbstverletzendem Verhalten führen mittels einer großen Bandbreite an verschiedenen Methoden überprüft.
- Peter Marschik, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Laurence Claes, University of Leuven - Belgien
- Ulrich Ebner-Priemer, Karlsruhe Institute of Technology - Deutschland
- David Garcia, Universität Konstanz - Deutschland
Research Output
- 9 Zitationen
- 2 Publikationen
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2023
Titel Physiological stress reactivity and self-harm: A meta-analysis DOI 10.1016/j.psyneuen.2023.106406 Typ Journal Article Autor Goreis A Journal Psychoneuroendocrinology Seiten 106406 Link Publikation -
2024
Titel Efficacy of mentalization-based therapy in treating self-harm: A systematic review and meta-analysis DOI 10.1111/sltb.13044 Typ Journal Article Autor Gross C Journal Suicide and Life-Threatening Behavior Seiten 317-337 Link Publikation