Anton Kuh: Bio-bibliographische Grundlagensicherung II
Anton Kuh - a bio-bibliographical approach, II
Wissenschaftsdisziplinen
Andere Geisteswissenschaften (20%); Geschichte, Archäologie (20%); Sprach- und Literaturwissenschaften (60%)
Keywords
-
Anton Kuh,
Österreichische Kulturgeschichte,
Publizistik der Zwischenkriegszeit,
Emigration und Exil,
Biographie
Werk und Biographie des jüdischen Publizisten Anton Kuh (Wien 1890-1941 New York) bündeln literarhistorisch wie literatursoziologisch relevante Themen in einer Weise, daß sie von einer österreichischen Literaturgeschichte nicht übergangen werden können. Entgegen der verniedlichenden Rezeption im Zeichen anheimelnder Donaumonarchie-Nostalgie ("Kaffeehausliterat") war Anton Kuh ein streitbarer Gesellschaftsanalytiker und - kritiker, der in den renommiertesten Wiener, Prager und Berliner Zeitungen und Zeitschriften unentwegt vor Kleingeisterei und Chauvinismus warnte. Chronologisch gelesen, nehmen sich seine Essays, Polemiken, literatur- und kulturkritischen Feuilletons aus wie ein Index der Zeit - der sich noch dazu durch die erstaunliche Dauerhaftigkeit dieser tagesaktuellen Momentaufnahmen auszeichnet - und ergeben in ihrer Gesamtheit über zweieinhalb Jahrzehnte die Folie, vor der sich die gesellschaftlichen Konturen der Belletristik von Habsburgermonarchie, Erster Republik und Ständestaat zeichnen lassen. Ziel des Projekts ist es, die mit dem FWF-Projekt "Anton Kuh: Bio-bibliographische Grundlagensicherung" (P18162-G06, Laufzeit: 1.8.2005 bis 31.7.2007) in Angriff genommene Arbeit zu einem Abschluß zu bringen, sprich, ein über fünf Dutzend Periodika verstreutes Oeuvre, das trotz einiger (inzwischen zumeist wieder vergriffener) Sammelbände nur zu einem Bruchteil zugänglich und das in seiner Vielfalt und sprachlichen Qualität einzigartig ist, mit einer erschöpfenden Bibliographie zu sichern und monographisch aufzuarbeiten - mit der Perspektive einer längst überfälligen Anton-Kuh-Werkausgabe. Der Inhaber der Rechte am Werk Kuhs, der Thomas-Sessler-Verlag, Wien, ist mit diesem Anliegen bereits an den Projektleiter herangetreten und ist dabei, das Interesse von Verlagen zu sondieren. Auf der Basis des interdisziplinär - geschichts- und literaturwissenschaftlich - gewonnenen bio-bibliographischen Materials entsteht eine Biographie (die erste zu Anton Kuh), die sich dezidiert von dem absetzen wird, was das hybride Genre an Marktgängigem hervorbringt. Im Gegensatz zur konventionellen Biographik mit ihren kausalen Kurzschlüssen und ihrer suggerierten "Handlungslogik" setzt sie auf einen reflektierten Umgang mit dem spärlichen lebensgeschichtlichen Material, das im Lichte moderner Autor-Konzepte bzw. "-konfigurationen" und des Inszenierungscharakters des Lebens (etwa Bourdieus Habitus-Konzept) präsentiert wird. Die monographische Einzelstudie - Werk und Leben eines der brillantesten Köpfe der österreichischen Publizistik der Zwischenkriegszeit, eingebettet in die politischen, gesellschaftlichen, ökonomischen und kulturellen Verhältnisse - versteht sich als Ergänzung zu österreichischen Literaturgeschichten sowie - dringend geboten - zur österreichischen Exilforschung und zum erzwungenen Cultural Exodus.
Ziel des Projekts war es, die mit dem FWF-Projekt "Anton Kuh: Bio-bibliographische Grundlagensicherung" (P18162-G06, Laufzeit: 1.8.2005 bis 31.7.2007) in Angriff genommene Arbeit zu einem Abschluß zu bringen, sprich, ein über fünf Dutzend Periodika verstreutes Oeuvre, das trotz einiger (inzwischen zumeist vergriffener) Sammelbände nur zu einem Bruchteil zugänglich und in seiner Vielfalt und sprachlichen Qualität einzigartig ist, mit einer erschöpfenden Bibliographie zu sichern und monographisch aufzuarbeiten - mit der Perspektive einer längst überfälligen Anton-Kuh-Werkausgabe. Die in den 13 Monaten Laufzeit zutage geförderten Primärtexte bestätigen die dem Projekt zugrunde liegende Arbeitshypothese: Werk und Biographie des jüdischen Publizisten Anton Kuh (Wien 1890-1941 New York) bündeln literarhistorisch wie literatursoziologisch relevante Themen in einer Weise, daß sie von einer österreichischen Literaturgeschichte nicht übergangen werden können. Entgegen der verniedlichenden Rezeption als "Kaffeehausliterat" war Anton Kuh ein streitbarer Gesellschaftsanalytiker und -kritiker, dessen in den renommiertesten Wiener, Prager, Münchner und Berliner Zeitungen und Zeitschriften veröffentlichte Texte in ihrer Gesamtheit über zweieinhalb Jahrzehnte eine Folie ergeben, vor der sich die gesellschaftlichen Konturen der Belletristik in der Habsburgermonarchie, der Ersten Republik und im Ständestaat zeichnen lassen. Chronologisch gelesen, nehmen sich seine Essays, Polemiken, literatur- und kulturkritischen Feuilletons aus wie ein Index der Zeit - der sich noch dazu durch die erstaunliche Dauerhaftigkeit dieser tagesaktuellen Momentaufnahmen auszeichnet. Die bibliographischen Recherchen ergaben 30 bislang nicht erfaßte Periodika, für die Anton Kuh über einen gewissen Zeitraum regelmäßig oder zumindest sporadisch schrieb; daneben gut zwei Dutzend Zeitungen und Zeitschriften, die seine Texte nachdruckten. Die Datenbank "neuer", sprich von der bis dato umfangreichsten Kuh- Bibliographie (Lehner 1994) nicht erfaßter Texte enthält zum Stichtag 30. November 2008 1100 Einträge. Diese "annähernd erschöpfende" Personalbibliographie ist keine bloße Ergänzung bestehender Bibliographien; sie bildet vielmehr eine Publikationslandschaft ab, die sich erheblich von der bis dato bekannten unterscheidet. Sie widerlegt nicht nur das tradierte Klischee von Anton Kuh als "Kaffeehausliterat", der viel gesprochen und wenig geschrieben habe - einem zwar bescheidenen Umfang an Buchveröffentlichungen stehen an die 1900 Zeitungs- und Zeitschriftenartikel gegenüber -, sondern verleiht auch dem eminent politischen Kopf, der Kuh war, Kontur.
- Universität Wien - 100%
Research Output
- 9 Zitationen
- 1 Publikationen
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2011
Titel Molecular Insights into ?d T Cell Costimulation by an Anti-JAML Antibody DOI 10.1016/j.str.2010.10.007 Typ Journal Article Autor Verdino P Journal Structure Seiten 80-89 Link Publikation