Pharmakologie der Oxytocin/Vasopressin Rezeptoren
Diversity and pharmacology of oxytocin/vasopressin signaling
Wissenschaftsdisziplinen
Biologie (30%); Klinische Medizin (10%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (60%)
Keywords
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Neuropeptide,
Genome Mining,
Comparative Neuroendocrinology,
Oxytocin
Rezeptoren, d.h. Eiweißstoffe die Signalmoleküle binden können und dadurch Signalprozesse im zellinneren Bewirken, wie z.B. die Familie der G Protein-gekoppelten Rezeptoren, sind etablierte Angriffspunkte von Wirkstoffen. Nichtsdestotrotz, die molekularen Mechanismen, wie die Interaktion zwischen Wirkstoff und Rezeptor einen bestimmten therapeutischen Effekt (bzw. Nebenwirkung) erzielt, sind für die meisten Pharmaka noch nicht entschlüsselt. Ein besseres Verständnis für diese Zusammenhänge würde helfen gezielte Medikamente mit weniger Nebenwirkungen zu entwickeln. Die genauen Vorgänge, welche die spezifische Bindung eines Hormons bzw. eines Wirkstoffes an einen bestimmten Rezeptor ermöglichen, wollen wir Anhand des sog. Oxytozin und Vasopressin Signalsystems ermitteln. Diese Rezeptoren und deren Hormone sind ein etabliertes Modellsystem in diesem Zusammenhang. Sie haben eine wichtige physiologische Aufgabe z.B. beim Geburtsvorgang, bei sozialer Bindung oder bei der Aufrechterhaltung des Wasserhaushalts. Sie sind zudem im gesamten Tierreich von Mensch bis Insekt vertreten, sodass der natürliche Änderung des Bauplans von Rezeptor/Hormon und dessen Auswirkung auf molekulare/zelluläre Wirkung im Laufe der Evolution erforscht werden kann. Ziel dieses Projektes ist es, neuartige Oxytozin/Vasopressin-ähnliche Peptidhormone und Rezeptoren zu entdecken, und als Werkzeug für die Entschlüsselung von Struktur-Wirkungs-Beziehungen zu verwenden, um besser zu verstehen, wie die molekulare Interaktion von Hormon und Rezeptor einen bestimmten zellulären Effekt bewirkt, um dahingehend neue nebenwirkungsarme Wirkstoffkandidaten anhand des natürlichen Bauplans zu entwickeln, welche gezielt erwünschte (therapeutische) Effekte erzielen.
- Medizinische Universität Wien - 95%
- Universität Wien - 5%
- Markus Muttenthaler, Universität Wien , assoziierte:r Forschungspartner:in
- Maurice R. Elphick, Queen Mary University of London - Großbritannien