Informationstheoretische Grundlagen der Quanteninterferenz
Information-theoretic foundations of quantum interference
Wissenschaftsdisziplinen
Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (10%); Medien- und Kommunikationswissenschaften (10%); Physik, Astronomie (80%)
Keywords
-
Quantum Information,
Quantum Foundations,
Quantum Interference,
Quantum Communication,
Quantum Cryptography
Das Gebiet der Quanteninformation beschäftigt sich mit der Frage, wie die Quantenmechanik die klassische Physik bei der Lösung von Informationsverarbeitungsaufgaben übertreffen kann, beispielsweise in den Bereichen der Kryptographie, Kommunikation, Metrologie und der Informatik. Der Vorteil von Quantenmechanik bei der Bewältigung dieser Aufgaben beruht auf zwei verblüffenden Eigenschaften: Quantenverschränkung und Quanteninterferenz. Obwohl die Quantenverschränkung weithin als entscheidend für den Vorteil der Quantenmechanik angesehen wird, ist dessen Leistungsfähigkeit bis hin zur berühmten bellschen Ungleichung (Bells Theorem) nicht ausreichend verstanden. Die bellsche Ungleichung hat über ihre grundlegende Bedeutung hinaus in bemerkenswerter Weise neue Wege zur Manipulation von Informationen eröffnet, die ausschließlich auf den Korrelationen zwischen Ein- und Ausgängen von ansonsten nicht charakterisierten Geräten oder Black Boxes basieren. Diese Art der Informationsverarbeitung wird deshalb als device-independent bezeichnet. In den letzten Jahren hat dieser Ansatz zu verblüffenden Anwendungen in der Kryptographie, der Kommunikation und der Zufallsgenerierung geführt. Obwohl das Phänomen der Quanteninterferenz als Kernbestandteil der Quantenmechanik hervorgehoben wird, wurde es bisher hauptsächlich im Rahmen von Grundlagenstudien erforscht, wobei seine potenziellen Anwendungen kaum im Mittelpunkt standen. Das Hauptziel unseres Projekts ist es nun diese Lücke zu schließen. Wir planen die Entwicklung eines theoretischen Rahmens, der es uns ermöglicht neue Wege zu erforschen, wie die Quanteninterferenz in der Informationsverarbeitung genutzt werden kann. In Anlehnung an die bellsche Ungleichung, welche uns ein besseres Verständnis der Quantenverschränkung ermöglicht hat, werden wir eine für Interferenzphänomene geeignete "Black-Box"-Formulierung entwickeln. Diese wird nicht nur neue Erkenntnisse über die Unterschiede zwischen der klassischen und der Quantentheorie liefern, sondern auch zur Entwicklung neuer Protokolle führen, die vollständig auf Quanteninterferenz beruhen und voraussichtlich in der Kryptographie und Kommunikation Anwendung finden werden.
- Universität Wien - 100%
- Philip Walther, Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
Research Output
- 6 Zitationen
- 4 Publikationen
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2023
Titel Accessing inaccessible information via quantum indistinguishability DOI 10.1088/1367-2630/ad0751 Typ Journal Article Autor Horvat S Journal New Journal of Physics Seiten 113008 Link Publikation -
2025
Titel Direct and efficient detection of quantum superposition DOI 10.1103/physreva.111.l050402 Typ Journal Article Autor Kun D Journal Physical Review A Link Publikation -
2024
Titel Reconstruction of Quantum Particle Statistics: Bosons, Fermions, and Transtatistics DOI 10.22331/q-2024-09-12-1473 Typ Journal Article Autor Sánchez N Journal Quantum Seiten 1473 Link Publikation -
2024
Titel Quantum Coherence in Networks DOI 10.1103/physrevlett.133.230201 Typ Journal Article Autor Bibak F Journal Physical Review Letters Seiten 230201 Link Publikation