Plazenta vermitteltes Priming von mütterlichen Blutplättchen
Placenta-educated maternal platelets (PEPs)
Wissenschaftsdisziplinen
Klinische Medizin (50%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (50%)
Keywords
-
Pregnancy,
Placenta,
Platelets
Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, sind kleine, zirkulierende Blutzellen, die im Knochenmark gebildet werden. Neue biomolekulare Analysen deuten auf veränderte RNA und Proteinprofile in Thrombozyten unter pathologischen Bedingungen, wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Blutkrebs und solide Gewebetumore hin. Im Falle von Krebs wurde beschrieben, dass Thrombozyten durch Faktoren, die von Tumoren freigesetzt wurden, beeinflusst werden. Dieses faszinierende Konzept könnte sich auf die Schwangerschaft übertragen lassen, da die von der Plazenta freigesetzten Faktoren möglicherweise auch den Inhalt und die Funktion der mütterlichen Blutplättchen verändern könnten. In der humanen Schwangerschaft zeigen mütterliche Blutplättchen eine erhöhte Aktivität, die bei der Schwangerschaftserkrankung Präeklampsie noch stärker ausgeprägt ist. Um das Konzept des Plazenta- vermittelten Primings von mütterlichen Blutplättchen zu beweisen, wird in diesem Projekt der Einfluss der Schwangerschaft und plazentarer Faktoren auf die Thrombozytenbildung und deren Gehalt in verschiedenen Schwangerschaftsstadien untersucht. Zu diesem Zweck werden Thrombozyten von gesunden Schwangeren, die in allen Trimestern der Schwangerschaft Blut gespendet haben, sowie von Spenderinnen mit Präeklampsie, einer RNA und Proteinanalyse unterzogen. Darüber hinaus werden funktionelle Analysen, wie etwa die Energieproduktion oder die Bildung von Zellaggregaten von Blutplättchen mit anderen zirkulierenden Blutzellen, durchgeführt. Zusätzlich soll der Einfluss von Schwangerschafts- und plazentaren Faktoren auf die Bildung von Blutplättchen in einer menschlichen Knochenmarkzelllinie und einem Rattenmodell untersucht werden. Dieses Projekt ist von Bedeutung, da es eine Lücke in unserem Wissen über mütterliche Thrombozyten in der Schwangerschaft schließen und zu unserem Verständnis von prothrombotischen Schwangerschaftspathologien beitragen könnte. Die Identifizierung verschiedener Untergruppen von Thrombozyten in der Schwangerschaft, die unterschiedlich auf Thrombozyten-hemmende Medikamente ansprechen, könnte die Grundlage für neue therapeutische Strategien bilden.
- Christian Wadsack, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Florian Prüller, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Julia Feichtinger, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Ursula Hiden, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Florian Herse, Charité - Campus Berlin-Buch - Deutschland