Die Pigmentierung der Haut schützt den Körper gegen ultraviolette Strahlung und bestimmt
die optische Wahrnehmung durch Mitglieder der eigenen und anderer Spezies. Im Menschen
und in anderen Wirbeltieren wird das Hautpigment Melanin von Pigmentzellen (Melanozyten)
produziert und anschließend in Epithelzellen transportiert. Eine weitere, noch
uncharakterisierte Art der Pigmentierung existiert in Amphibien, in denen sie beispielsweise
die Entwicklung schwarzer Krallen in Krallenfröschen bewirkt. In diesem Fall erfolgt die
Pigmentbildung innerhalb der epithelialen Zellen selbst, während Melanozyten nicht beteiligt
sind. Ziel dieses Projekts ist die Bestimmung des Mechanismus, der Funktion und der
Evolution der nichtkonventionellen Pigmentierung. Die molekulare Steuerung der
Pigmentbildung wird mittels Genom-Editierung in Krallenfröschen und in Versuchen mit
rekombinanten Enzymen untersucht. Die spezifische Blockade der nichtkonventionellen
Pigmentierung ermöglicht es, deren Einfluss auf die Materialeigenschaften der Haut und der
Krallen zu bestimmen. Dieses Projekt klärt einen einzigartigen Mechanismus der epithelialen
Pigmentierung auf und trägt zu einem besseren Verständnis der evolutionären Anpassungen
von Amphibien bei.