Mehr Zusammenarbeit in der Spitzenforschung: Elf Teams aus ganz Österreich erhalten die Möglichkeit, einen Vollantrag für eine „Clusters of Excellence“-Förderung einzureichen.

Die zweite Runde des Auswahlverfahrens um Österreichs neue „Clusters of Excellence“- Förderung ist abgeschlossen: Elf Konsortien konnten sich aufgrund ihrer wissenschaftlichen Exzellenz für die finale Entscheidungsrunde qualifizieren. Maßgeblich für die Auswahl durch das FWF-Kuratorium waren die Empfehlungen der 16-köpfigen internationalen Jury, die das Innovationspotenzial und die wissenschaftliche Exzellenz auf Basis weltweiter Peer-Reviews beurteilte. 

Auswahl auf Basis internationaler Gutachten und Jurydiskussion

35 eingereichte Konzeptanträge wurden von jeweils vier internationalen Gutachter:innen schriftlich evaluiert. Bei der Nominierung der Gutachter:innen arbeitete der FWF mit der European Science Foundation zusammen, um Befangenheiten auf nationaler Ebene von Beginn an ausschließen zu können. In einem zweitägigen Meeting diskutierten die Jury-Mitglieder, allesamt renommierte Forschende aus den beteiligten Disziplinen, unter der Leitung von Stephen Curry (Imperial College London; Gremienmitglied des European Research Council, ERC) die Konzeptanträge auf Basis der eingelangten Gutachten. Schließlich schlug die Jury dem FWF-Kuratorium elf Projekte zur Einladung für einen Vollantrag vor. Nach einem ausführlichen Bericht des Jury-Vorsitzenden Stephen Curry über die Gutachten, der Jurydiskussion sowie einer kurzen schriftlichen Stellungnahme der Jury folgte das Kuratorium in seiner jüngsten Sitzung den Empfehlungen der Jury. Die ausgewählten Teams erhalten nun die Möglichkeit, ihr Forschungsvorhaben in einem Vollantrag weiter auszuarbeiten und für die finale Entscheidungsrunde einzureichen.
  
Die Übersicht über die elf Konsortien finden Sie hier

Die internationale Jury setzte sich aus folgenden Wissenschaftler:innen zusammen: Stephen Curry, Imperial College London (Jury Chair), Anastasia Ailamaki, Ecole polytechnique fédérale de Lausanne, Roberto Caldara, University of Fribourg, Jane C. Falkingham, University of Southampton, Maria Fällman, Umeå University, Russell Gray, Max Planck Society, Annette Hill, Lund University, Marc-Antoine Kaeser, Université de Neuchâtel, Deborah E. Leckband, University of Illinois Urbana-Champaign, Søren Kragh Moestrup, Aarhus University, Anne Ingeborg Myhr, NORCE-Norwegian Research Center, Petri Pellikka, University of Helsinki, Mika Rämet, Tampere University, Jane Rylett, Western University, Kenneth Ruud, The Arctic University of Norway.

Letzte Runde des dreistufigen Vergabeverfahrens startet

Die „Clusters of Excellence“-Förderungen werden nach dem Bottom-up-Prinzip vergeben: Forschende und ihre Forschungsstätten entscheiden selbst, welche Forschungsfragen sie aufgreifen. Wer schlussendlich eine Förderung erhält, steht nach der dritten Stufe des Vergabeverfahrens, der Begutachtung der Vollanträge sowie einem Hearing im März 2023, fest. Wie auch schon bei der Entscheidung zu den Konzeptanträgen setzt der FWF auch in der dritten Stufe auf eine internationale Jury zur Bewertung der wissenschaftlichen Qualität. Unter der Leitung von Stephen Curry wird eine Jury aus international renommierten Wissenschaftler:innen die eingereichten Vollanträge unter Berücksichtigung vertiefender und neuer Aspekte sowie auf Basis der Peer-Reviews bewerten. Die endgültigen Förderentscheidungen werden im März 2023 vom Kuratorium des FWF auf Basis der Empfehlungen der Jury getroffen. Erste Cluster werden ab Juni 2023 ihre Forschungsarbeit aufnehmen können.

Clusters of Excellence: Spitzenforschung, Ausbildung und Wissenstransfer

Ausmaß und Flexibilität der Forschungsförderung sind entscheidend, um an der Weltspitze forschen zu können. In der ersten excellent=austria Programmschiene, den Clusters of Excellence, werden Forschungsteams bis zu 70 Millionen Euro (über zehn Jahre hinweg) für zukunftsweisende Großprojekte in der Grundlagenforschung zur Verfügung stehen – die Größenordnung übertrifft alle bisherigen Förderprogramme im Bereich der Grundlagenforschung in Österreich. Einen Cluster of Excellence zeichnen die erfolgreiche Kombination von Spitzenforschung, forschungsgeleiteter Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie der nationale und internationale Wissensaustausch aus. Die Förderoffensive gibt Gruppen von Wissenschaftler:innen an österreichischen Forschungsstätten die Möglichkeit, herausragende kooperative Forschungsleistungen auf einem Gebiet oder auch interdisziplinär zu erreichen. Ziel ist es, dieses Forschungsfeld langfristig auf internationalem Spitzenniveau in Österreich zu verankern. Darüber hinaus wird auf Chancengleichheit und Diversität besonderer Wert gelegt. Zudem ist der Wissens- und Technologietransfer in Form von Kooperationen mit Wirtschaft und Gesellschaft ein zentrales Element. Ein Cluster of Excellence soll in der Entwicklung und Erweiterung seines Forschungsfeldes international eine führende Rolle übernehmen.

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