Portrait der Komplexitätsforscherin Jana Lasser
Die Internet Stiftung unterstützt Jana Lasser (Technische Universität Graz) mit der „netidee SCIENCE“-Förderung 2023: Mit ihrem Projekt erforscht Lasser die Einflussfaktoren für die Popularität von Verschwörungstheorien in digitalen Plattformen. © FWF/Timotheus Hell

Historisch betrachtet sind Verschwörungstheorien kein neues Phänomen. Doch in den letzten Jahren, insbesondere während der Coronapandemie, hat sich die Verbreitung von irreführenden Behauptungen und spekulativen Annahmen in sozialen Medien stark ausgeweitet und beschleunigt.

Jana Lasser beschäftigt sich seit einigen Jahren mit gesellschaftsrelevanten Fragestellungen an der Schnittstelle von Informatik und Physik. In ihrem neuen Forschungsprojekt „Orientierung in der Welt der Verschwörungstheorien“, das mit der „netidee SCIENCE“-Förderung der Internet Stiftung gekürt wurde, geht die Physikerin und Komplexitätsforscherin der TU Graz der Frage nach, wie sich Desinformation im Netz ausbreitet. Mithilfe von maschinellem Lernen anhand eines Datensatzes multimedialer Nachrichten aus dem Instant-Messaging-Dienst Telegram aus den Jahren 2019 bis 2022 analysiert Lasser, welche Faktoren die Popularität von Verschwörungstheorien beeinflussen.

„In meinem Projekt werde ich neue Forschungsansätze umsetzen, um die Komplexität und unterschiedlichen technischen, sozialen und ökonomischen Einflussfaktoren bei der Verbreitung von Verschwörungstheorien besser verstehen und in weiterer Folge auch eindämmen zu können. Ich freue mich sehr, dass ich mich diesen Aspekten in meinem Forschungsprojekt dank der ‚netidee SCIENCE‘-Förderung widmen kann“, erklärt Lasser.

„Das Internet verbindet global die Potenziale von Menschen und eröffnet eine Welt voller Kooperation, Chancen und Innovationen. Gleichzeitig entstand ein Ökosystem, in dem zahlreiche Faktoren die Entstehung und Verbreitung von Verschwörungstheorien verstärken können. Jana Lasser leistet mit ihrem exzellent bewerteten Forschungsprojekt einen wertvollen Beitrag, der hilft, eine aufgeklärte, digitale Gesellschaft zu fördern“, so Andreas Schildberger, Vorstand der Internet Stiftung.

„Vertrauen in soziale Netzwerke ist in der komplexen Welt der Online-News und -Medien ein immer höheres Gut. Mit ihrer Forschung deckt Jana Lasser Mechanismen von Desinformation auf und leistet einen wichtigen Beitrag zu Vertrauensbildung und Orientierung. Die TU Graz freut sich mit Jana Lasser über diese Auszeichnung“, gratuliert Horst Bischof, Rektor der Technischen Universität Graz, zur „netidee SCIENCE“-Förderung.

„Private Partner wie die Internet Stiftung sind essenziell für den Fortschritt der heimischen Wissenschaft und Forschung. Durch die „netidee SCIENCE“-Förderung erhalten herausragende Forschende die Möglichkeit, die Grundlagen für ein freies und sicheres Internet zu erforschen“, sagt die kaufmännische Vizepräsidentin des FWF Ursula Jakubek. „Ich wünsche der Preisträgerin Jana Lasser viel Erfolg bei ihrem vielversprechenden Projekt und möchte mich herzlich bei der Internet Stiftung für ihre nachhaltige Unterstützung bedanken“, so Jakubek abschließend.

Philanthropie für Wissenschaft und Forschung

Das steigende gemeinnützige Engagement von Privatpersonen und Organisationen macht es möglich, immer mehr exzellente Forschende zu unterstützen. Derzeit werden über den FWF Forschungsprojekte im Ausmaß von 1,5 Millionen Euro pro Jahr durch private Zuwendungen finanziert. Zudem gründete der FWF als erster öffentlich finanzierter Forschungsförderer in Europa mit der alpha+ eine gemeinnützige Stiftung, um mit privaten Zuwendungen Österreichs Forschenden mehr Möglichkeiten in der Grundlagenforschung zu eröffnen.

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