Wassertropfen fällt auf gelb-blau-beleuchtete Wasseroberfläche und verursacht konzentrische Kreise

In der ersten FWF-Kuratoriumssitzung des Jahres 2022, die am 7. und 8. März stattfand, machten die Einzelprojekte als Kernelement der FWF-Förderungen wieder den größten Anteil der Bewilligungen aus. Bei einer Antragssumme (inklusive der Klinischen Forschung) von rund 115,7 Millionen Euro konnten 29,3 Millionen Euro bewilligt werden. Das ergibt eine Bewilligungsquote von 25,3 Prozent. Im Bereich der Internationalen Programme, die gemeinsam mit internationalen Partnerorganisationen durchgeführt werden, lag die Antragssumme bei 42,7 Millionen Euro, davon konnten 11,2 Millionen Euro bewilligt werden. Hier sind teilweise noch die Entscheidungen der Partnerorganisationen abzuwarten. 

Karriereförderung mit ESPRIT 

Mit dem Karriereprogramm ESPRIT fördert der FWF hoch qualifizierte Postdocs unabhängig von ihrer Disziplin. Das neue Angebot ist 2021 aus dem Lise-Meitner- und dem Hertha-Firnberg-Programm hervorgegangen und zeichnet sich durch ein höheres Förderbudget, längere Projektlaufzeiten und mehr Flexibilität im Einsatz der Mittel aus. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Förderung weiblicher Karrieren. 

Seit dem Frühjahr 2021 können Forschende bei ESPRIT einreichen, das Interesse daran war von Beginn an groß. In der aktuellen Kuratoriumssitzung standen 64 Anträge (19,1 Mio. Euro) zur Entscheidung. Davon konnten 16 exzellent begutachtete Projekte mit einem Volumen von 4,8 Millionen Euro bewilligt werden, wobei exakt die Hälfte der Förderungen an Frauen ging. Damit konnte der FWF auch in dieser Sitzung sein zentrales Vorhaben im Programmdesign einlösen, nämlich Gleichstellung auch in der Mittelvergabe sicherzustellen. 

Mit dem Outgoing-Programm Schrödinger ermöglicht der FWF zumeist jungen Wissenschaftler:innen, Erfahrungen an Top-Forschungsstätten im Ausland zu sammeln. Die mitfinanzierte Rückkehrphase sorgt dafür, dass es zu keinem Braindrain kommt, sondern die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen karrierefördernd in Österreich zur Geltung kommen. In der März-Sitzung konnten neun Anträge mit einer Bewilligungssumme von 1,2 Millionen Euro reüssieren (Bewilligungsquote: 42,1 %). 

PEEK unterstützt künstlerische Forschung in Österreich 

In der März-Kuratoriumssitzung wurden 13 Anträge in den Kreis geförderter PEEK-Projekte (PEEK – Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste) aufgenommen. Dieses Vorzeige- und Pionierprogramm hat mittlerweile ein weit über die österreichischen Grenzen hinausgehendes Renommee aufbauen können. Insgesamt wurden 64 Anträge mit einem Volumen von 25,9 Millionen Euro international begutachtet. Bewilligt werden konnten nun 13 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund fünf Millionen Euro. Das Begutachtungsverfahren erfolgte wie in jedem Jahr unter Einbindung des hochkarätig besetzten PEEK-Boards, das die internationalen Gutachter:innen nominiert und in der Folge dem FWF-Kuratorium eine Förderempfehlung übergibt.

Die bewilligten Projekte sind: 

  • AR 696 „Nexus von Textil und Sound“, Projektleiterin: Gertrud Fischbacher, Universität Mozarteum Salzburg, Bildende Künste und Gestaltung 
  • AR 703 „Zerbrochene Sammlung“, Projektleiterin: Gabriela Krist, Universität für angewandte Kunst Wien, Institut für Konservierung und Restaurierung 
  • AR 705 „Gestrickte Körper Materialität“, Projektleiterin: Katharina Sabernig, Universität für angewandte Kunst Wien, Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung 
  • AR 713 „Spekulative Klangsynthese“, Projektleiter: David Pirro, Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, Institut für Elektronische Musik und Akustik 
  • AR 714 „Simultane Ankünfte“, Projektleiter: Hans Holger Rutz, Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, Institut für Elektronische Musik und Akustik 
  • AR 716 „Archive durch künstlerische Forschung rechts/um/schreiben“, Projektleiter: Rafal Morusiewicz, Akademie der bildenden Künste Wien 
  • AR 721 „Der Atlas (kreativer Mechanismen): [Kuratieren – Dirigieren]“, Projektleiterin: Basak Senova Muratoglu, Universität für angewandte Kunst Wien, Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung 
  • AR 727 „Zwischen Kritik und Hoffnung“, Projektleiterin: Grace Wales Bonner, Universität für angewandte Kunst Wien, Meisterklasse für Mode 
  • AR 730 „Raum-Teil-Depot – Artefakte als Innovations-Ressource“, Projektleiter: Christoph Kaltenbrunner, Universität für angewandte Kunst Wien, Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung 
  • AR 734 „Forschung als Stimme – die afrikanische Präsenz in Neapel“, Projektleiter: Giovanni Chiriaco, Universität Innsbruck, Archiv für Textmusikforschung 
  • AR 743 „Etüden für Live-Elektronik“, Projektleiter: Alex Hofmann, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Institut für Musikalische Akustik – Wiener Klangstil (IWK)
  • AR 749 „Verkörperung und Grenzbrechung: Ausdruck, Gender, Charisma“, Projektleiterin: Barbara Lüneburg, Anton Bruckner Privatuniversität, Institut für Theorie und Geschichte der Musik 
  • AR 762 „Wachau Routes: Perspektiven kunstbasierter Forschung“, Projektleiter: Roland Tusch, Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landschaftsarchitektur 

Die Mitglieder des PEEK-Boards finden Sie hier.

Dem PEEK-Programm wurde in einer jüngst veröffentlichten Evaluierung eine besondere Bedeutung und Wirksamkeit in der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungslandschaft attestiert. Die Evaluierung finden Sie hier.

Qualität, Fairness, Transparenz 

Der FWF steht neben höchster wissenschaftlicher Qualität, Internationalität und Fairness auch für maximale Transparenz. Sämtliche bewilligten Forschungsprojekte werden hier detailliert auf der FWF-Website dargestellt.

Darüber hinaus werden für jede Kuratoriumssitzung Statistiken zur Verfügung gestellt, welche Sie hier finden.

FWF-Kuratorium 

Das Kuratorium des FWF setzt sich aus dem Präsidium des Wissenschaftsfonds sowie Referent:innen zusammen. Primäre Aufgabe des Kuratoriums ist die Entscheidung über die Förderung von Forschungsvorhaben. Sämtliche Mitglieder des FWF-Kuratoriums finden Sie hier.

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