Bernadett Weinzierl (Universität Wien), aktuelle Weiss-Preisträgerin, möchte mit ihrem Forschungsprojekt Mikroplastik in der Atmosphäre besser nachweisen und erforschen.

Das Ökosystem der Erde wird durch Mikroplastik stark belastet. So ist mittlerweile allgemein bekannt, dass Kunststoffpartikel in Flüssen und Meeren eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen. Kürzlich wurde Mikroplastik auch in der Atmosphäre entdeckt, aber es gibt derzeit nur sehr wenig Daten dazu, wie stark die Luft durch Mikroplastik verschmutzt ist. Die Erforschung von Mikroplastik in der Atmosphäre steht erst am Anfang. Insbesondere fehlen Nachweismethoden für luftgetragene Mikroplastikpartikel, die kleiner als 10 µm sind und auch über weite Strecken in der Atmosphäre transportiert werden können.

Bernadett Weinzierls Forschungsinteresse liegt auf der (Weiter-)Entwicklung innovativer Analyse- und Messungsmethoden für den Nachweis von Mikroplastik in der Atmosphäre. Ziel ihrer Forschungsarbeit ist es, mit neuen analytischen Methoden in Labor- und Feldexperimenten die Umweltbelastung durch Kunststoffteilchen in der Atmosphäre nachzuweisen und zu bewerten. Intensive Messkampagnen sind dabei am neuen Aerosolobservatorium der Universität Wien in Wien, am Sonnblick Observatorium in den Hohen Tauern sowie bei Messfahrten in und um Wien geplant. Mit ihrem Projekt „PlasticSphere“ möchte die Aerosol- und Umweltphysikerin die grundlegenden Schritte zur Quantifizierung der Konzentrationen und Eigenschaften von Mikroplastik in der Atmosphäre unternehmen, um ihre Quellen, ihren Transport und ihre Verteilung systematisch bewerten zu können.

„Wir können heute noch nicht abschätzen, wie stark Mikroplastik unsere Atmosphäre verschmutzt. Gerade deshalb ist es höchste Zeit, diese Wissenslücken zu schließen. Mit der Unterstützung der Weiss-Wissenschaftsstiftung kann ich gemeinsam mit meinem Team dazu beitragen, neue Erkenntnisse für eine nachhaltige Zukunft zu gewinnen; darüber freue ich mich sehr“, so Bernadett Weinzierl anlässlich der Preisübergabe.

„Im Namen der Weiss-Wissenschaftsstiftung darf ich Ihnen, Frau Dr. Bernadett Weinzierl, ganz herzlich zum nunmehr bereits 9. Weiss-Preis, diesmal wieder auf dem Gebiet der Meteorologie, gratulieren. Dr. Gottfried Weiss war die Verbesserung der klimatischen Bedingungen unseres Erdballs stets ein großes Anliegen, für das er sich in seiner Funktion als einer der damals leitenden Direktoren der Weltorganisation für Meteorologie vehement eingesetzt und auch große Verdienste erworben hatte. Meinen Vorstandskollegen Dr. Putz und mich freut es daher ganz besonders zu sehen, wie sein Wirken und seine langjährigen Bemühungen auch posthum nun durch die Stiftung erfolgreich weiterverfolgt werden“, so Rudolf Bauer, Vorstand der „Dr. Gottfried und Dr. Vera Weiss Wissenschaftsstiftung“. 

„Wir freuen uns mit Bernadett Weinzierl über diesen großartigen Erfolg. Ihre Forschungen zu Mikroplastik in der Atmosphäre leisten einen zentralen Beitrag zum Thema Planetary Health. Der hochdotierte Weiss-Preis verschafft diesen Forschungen große Sichtbarkeit und ist ein wichtiges Signal für den Forschungsstandort Österreich, der in Zukunft von privaten Fördermitteln hoffentlich noch mehr profitieren wird“, gratuliert Sebastian Schütze, Rektor der Universität Wien, zum Weiss-Preis.

„Die Finanzierung von Wissenschaft und Forschung über private Partner, wie die Weiss-Wissenschaftsstiftung oder auch die alpha+ Stiftung des FWF, ist ein enorm wichtiger Schritt hin zum Auf- und Ausbau einer philanthropischen Kultur in Österreich“, so FWF-Präsident Christof Gattringer in seiner Ansprache. „Ich darf der Weiss-Wissenschaftsstiftung für ihr Vertrauen in den FWF danken und wünsche der Preisträgerin Bernadett Weinzierl viel Erfolg für ihr spannendes Projekt“, so Gattringer abschließend. 

Philanthropie für Wissenschaft und Forschung 

Das steigende gemeinnützige Engagement von Privatpersonen und Organisationen macht es möglich, immer mehr exzellente Forschende zu unterstützen. Derzeit werden über den FWF Forschungsprojekte im Ausmaß von 1,5 Millionen Euro pro Jahr durch private Zuwendungen finanziert. Zudem gründete der FWF als erster öffentlich finanzierter Forschungsförderer in Europa mit der alpha+ eine gemeinnützige Stiftung, um mit privaten Zuwendungen Österreichs Forschenden mehr Möglichkeiten in der Grundlagenforschung zu eröffnen. 

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