Wissenschaftsdisziplinen
Andere Humanmedizin, Gesundheitswissenschaften (10%); Klinische Medizin (60%); Medizinische Biotechnologie (30%)
Keywords
SGLT2-inhibition,
Myocardial Infarction,
Metabolomics,
Empagliflozin
Abstract
Die Prognose von Menschen, die einen akuten Herzinfarkt erleiden, hat sich in den letzten
Dekaden vor allem durch eine rasche Wiederherstellung der Durchblutung mittels
Herzkathether und Stentimplantationen aber auch durch die Entwicklung von neuen
Medikamenten verbessert. Jedoch bleibt weiterhin ein erhöhtes Risiko, in den Monaten und
Jahren nach einem akuten Herzinfarkt eine Herzschwäche zu entwickeln, da sich die
Pumpleistung des Herzens nicht mehr vollständig erholt.
Die Österreich-weite EMMY-Studie, die von den beiden Medizinern Harald Sourij und Dirk
von Lewinski von der Medizinischen Universität Graz geleitet wurde, zeigte
erfolgsversprechende Ergebnisse für Empagliflozin. Es wurden 476 Personen mit akutem
Herzinfarkt innerhalb von 72 Stunden nach dem Ereignis zu Empagliflozin oder Placebo
randomisiert und für 26 Wochen behandelt. Es zeigt sich sowohl eine Verbesserung der
Biomarkers für Herzinsuffizienz, NT-proBNP, als auch der Herzpumpfunktion unter der
Therapie mit Empagliflozin.
Die Daten wurden als Late-Breaking-Studie beim Europäischen Kardiologenkongress in
Barcelona präsentiert und zeitgleich im European Heart Journal publiziert.
Die Studie stößt seither auf großes internationales Interesse und es soll nun in weiteren
Analysen von Blutproben der Studienteilnehmer*innen untersucht werden, ob es
Stoffwechseleigenschaften oder veränderungen gibt, die die Wirksamkeit dieser Therapie
vorhersagen können oder eine Wirksamkeit anzeigen können.
Dazu wird in einer engen Kooperation der Medizinischen Universität Graz mit dem
Joanneum Research sowie externen Partnern an der Medizinischen Universität Wien und
dem INSERM sowie der Universität Descartes, Paris gearbeitet.