Wissenschaftsdisziplinen
Erziehungswissenschaften (15%); Informatik (15%); Kunstwissenschaften (70%)
Keywords
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Live-Electronics,
Contemporary Electronic Music,
New Interfaces For Musical Expression,
Computer Music,
Skill Acquisition
Häufig beschreiben Musiker*innen ihr Musikinstrument als klangliche Erweiterung ihrer eigenen Stimme und lassen es singen, schreien oder weinen. Bei akustischen Instrumenten wird die biomechanische Energie der Spielenden durch das Instrument in Vibrationen und Klang umgewandelt. Musizierende spüren die Vibrationen während des Spielens, hören den Klang unmittelbar und können sich durch jahrelanges Training eine virtuose Spieltechnik aneignen. Um diese zu erlernen üben Musiker*innen häufig Etüden, speziell komponierte Musikstücke die ein spieltechnisches Problem behandeln. Im Fall von elektronischen Instrumenten ist die Klangerzeugung strombetrieben, kann dauerhaft erklingen und benötigt ein Interface, damit Musiker*innen die Klänge steuern können. Typische Interfaces bestehen aus vielen Drehknöpfen, Schaltern und LEDs. Dem Interfacedesign sind aber kaum Grenzen gesetzt, wie man an den unterschiedlichen Interfaces sehen kann, die jedes Jahr auf der NIME-Konferenz präsentiert werden. Live-Elektronik Spieler*innen bauen sich ihre Instrumente häufig selbst, komponieren die Musik dafür und spielen damit auf der Bühne. Folglich entwickeln sie eigene Methoden um die benötigten Spieltechniken zu erlernen, woraus sich spannende Fragen zu den Aufführungsvorbereitungsstrategien in der Live-Elektronik stellen. Nach welchen Kriterien entwerfen Performer*innen ihre Interfaces? Wie häufig verändern sie diese? Welchen Einfluss haben Veränderungen auf die Vorbeitungsdauer und die Performancequalität? Welche Bedeutung erhält der Begriff Etüde, wenn man ihn auf das facettenreiche und sich ständig entwickelnde Gebiet der Live- Elektronik anwendet? Dieses Forschungsprojekt untersucht die Hypothese, dass das Kernelement der Etüde die wiederholte und leicht variierte Auseinandersetzung mit einem Problem auf ein multikulturelles, integratives, künstlerisches Forschungsverfahren übertragen werden kann. Dabei soll der Wissensaustausch, durch die Praxis der Live-Elektronik-Musikperformance selbst, gefördert werden. Mit zyklisch wiederkehrenden Experimenten werden wir in enger Verbindung zur Aufführungspraxis neue Methoden erforschen, um elektronische Instrumente zu designen, Repertoire zu kreieren und eine diverse Communitiy zu bilden. Das Projekt wird mit Praktiker*innen wie dem Klangkünstler KMRU (KE), der Komponistin Trinh Luong Hue (VN), dem Musiktechnologen Bernt I. Wærstad (NO), der Interaktionsdesignerin Astrid Bin (DE) und weiteren Partner*innen umgesetzt. Das Forschungsteam, unter der Leitung von Alex Hofmann (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, mdw), in Kooperation mit Karlheinz Essl (mdw), steht dabei im Dialog mit lokalen Musikszenen in Europa, Ostafrika und Südostasien, mit dem Ziel ein neues Verständnis des Etüdenbegriffs durch Live-Elektronik zu entwickeln.
- Marko Ciciliani, Universität für Musik und darstellende Kunst Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Martin Kaltenbrunner, Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Joachim Heintz, Hochschule für Musik Theater und Medien Hannover - hmtmh - Deutschland
- Julia Mihály, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main - Deutschland
- Andrew Mcpherson, Queen Mary University of London - Großbritannien
- Susanne Gerhard, Goethe Institut - Kenya
- Valerie-Ann Tan, Goethe Institut - Singapur
Research Output
- 1 Zitationen
- 1 Publikationen
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2024
Titel Physics-based playability maps for single-reed woodwind instruments DOI 10.1121/10.0025281 Typ Journal Article Autor Chatziioannou V Journal JASA Express Letters Seiten 033201 Link Publikation