Rezeptor-Liganden Interaktionen in Medulloblastom Zelltypen
Receptor-ligand synergies between medulloblastoma cell types
Wissenschaftsdisziplinen
Biologie (75%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (25%)
Keywords
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Medulloblastoma,
Tumor Heterogeneity,
Cell-Cell Communication,
Pediatric Neuro-Oncology,
Translational Cancer Research,
Computational Biology
Das Medulloblastom ist ein bösartiger Tumor, der hauptsächlich bei Kindern auftritt und typischerweise im Kleinhirn entsteht, einem Teil des Gehirns, der für freiwillige Bewegungen, Gleichgewicht, Koordination und Haltung verantwortlich ist, unter anderem. Die therapeutische Intervention bleibt intensiv und geht mit schwerwiegenden Langzeitnebenwirkungen einher, die sowohl körperliche als auch psychosoziale Beeinträchtigungen umfassen. Letztendlich werden etwa ein Drittel der betroffenen Patienten an ihrer Krankheit sterben. Daher besteht ein dringender Bedarf an der Entwicklung spezifischerer und effektiverer Therapien gegen diese tödliche Krankheit. Durch den Einsatz molekularer Profilierungstechniken wurde das Medulloblastom in vier konsensuelle molekulare Subgruppen eingeteilt. Unsere Forschungsgruppe hat kürzlich festgestellt, dass Medulloblastome aus verschiedenen Krebszellpopulationen entstehen, die unterschiedliche Genexpressionsprofile aufweisen. Interessanterweise können mehrere Krebszellpopulationen in jeder getesteten Medulloblastomprobe gefunden werden, jedoch in unterschiedlichen Anteilen. Das wirft die Frage auf, warum verschiedene Medulloblastomzelltypen in jedem Medulloblastompatienten existieren und ob diese Erkenntnis genutzt werden könnte, um neue therapeutische Strategien zu entwickeln. Mich fasziniert die Idee, dass Medulloblastome als präzise gesteuerte, vernetzte, multizelluläre Systeme verstanden werden könnten. Ich verfolge die Hypothese eines synergistischen Krebsnetzwerks zwischen verschiedenen Krebszellpopulationen, ein völlig neues Konzept in der Krebsforschung. In diesem Projekt beschäftigen wir uns damit, dieses vermutete Krebsnetzwerk zu entwirren und die onkogenenen Verbindungen zu verstehen. Das Ziel ist es, krebspezifische Verbindungen zu identifizieren, die als therapeutische Ziele genutzt werden könnten.
- Johannes Salomon Gojo, Medizinische Universität Wien , Mentor:in
- Walter Berger, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Volker Hovestadt, Harvard Medical School - Vereinigte Staaten von Amerika
- Mariella G Filbin, Harvard University - Vereinigte Staaten von Amerika
- Paul A. Northcott, St. Jude Children´s Research Hospital - Vereinigte Staaten von Amerika