Zirkulierende Turmorzellen bei Prostatakarzinom (CTC-SCAN)
Circulating tumor cells in prostate cancer (CTC-SCAN)
ERA-NET: TRANSCAN
Wissenschaftsdisziplinen
Klinische Medizin (70%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (30%)
Keywords
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Prostate cancer,
Circulating tumor cells,
Minimal residual disease,
Prognostic marker
Zirkulierende Tumorzellen (CTC) dienen bei verschiedene Krebsformen als prognostische Marker. Das Gemeinschaftsprojekt hat den Zweck, die Zahl der aus Patientenblut isolierten CTC als prognostischen Faktor für Rückfall bei Hochrisiko-Prostatakarzinom zu validieren, die mittels entweder radikaler Prostatektomie oder pimärer Strahlentherapie behandelt warden. Das österreichische Teilprojekt wird auf zweierlei Art zu dem Gemeinschaftsprojekt beitragen: Einerseits werden darin in Zusammenarbeit mit den Univ.-Kliniken für Urologie und für Strahlentherapie-Radioonkologie Patienten für eine klinische Studie rekrutiert, in der CTC mittels dreier Methoden parallel gemessen werden: (i) der CellSearch-Methode, die gegenwärtig den Goldstandard darstellt, (ii) dem EPISPOT-Test, der lebende CTCs detektiert, und (iii) dem GILUPI Nanodetektor, der CTC in vivo einfängt. Die isolierten CTC werden molekulargenetisch charakterisiert. Die Zahlen der gefundenen CTC werden mit dem PSA-Wert, dem derzeit besten Biomarker bei Prostatakarzinom, und dem klinischen Verlauf der Krankheit in Beziehung gesetzt, um herauszufinden, welcher CTC-Test mit der Prognose am besten korreliert und somit den besten Biomarker darstellt. Dies wird eine künftig eine bessere individuelle Risikoabschätzung von Krebspatienten erlauben und somit auch eine wichtige Grundlage für die Statifizierung von Patienten in künftigen Therapiestudien darstellen. Die mittels CellSearch getesteten Proben werden zum Partner in Hamburg geschickt, wo sich das Auswertegerät befindet. Der EPISPOT-Test and die Anwendung des GILUPI Nanodetektors werden in Graz durchgeführt. Andererseits wird das österreichische Teilprojekt auch einen spezifischen Beitrag leisten, indem einzelne immunzytochemisch definierte Kandidaten-CTCs vom GILUPI Nanodetektor isoliert werden und nach Amplifikation des Genoms der Zellen Array-CGH durchgeführt wird, um im Vergleich zu Gewebsmaterial des Primärtumors Gains und Losses zu detektieren.
Die Prostata stellt einen der häufigsten Ausgangspunkte für Krebs dar. Die Streuung der Krankheit vom Ursprungsorgan in andere Körperteile, die Metastasierung, erfolgt über Zellen, die sich vom Gewebsverband lösen, über Lymphgefäße oder Blutgefäße in andere Organe verschleppt werden und sich dort festsetzen. Unser Projekt befasste sich mit im Blut zirkulierenden Tumorzellen (CTCs) und versuchte unter anderem, die Frage zu beantworten, ob die Konzentration dieser Zellen im Blut (auf drei verschiedene Arten bestimmt) von Patienten mit hohem Metastasierungsrisiko, die auf zwei verschiedene Arten behandelt wurden (entweder durch operative Entfernung der Prostata oder durch Strahlentherapie) eine bessere Beurteilung der Prognose ermöglicht als die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut. Für diese klinische Multizenterstudie rekrutierten wir 51 Patienten, die mit einer Ausnahme alle mittels Strahlentherapie behandelt wurden; die anderen drei klinischen Zentren steuerten Patienten bei, die entweder operiert (Hamburg) oder bestrahlt (Montpellier, Posen) wurden. Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage ist ausständig, da die Beurteilung, ob sich die Krankheit letztlich ausgebreitet hat, erst nach einer Nachbeobachtungszeit von fünf Jahren durchgeführt wird, somit kann der klinische Teil der Studie erst 5 Jahre nach der Rekrutierung des letzten Patienten abgeschlossen und veröffentlicht werden. Abgesehen davon verglichen wir zwei unterschiedliche Methoden der Anreicherung und Zählung der seltenen CTCs und fanden, daß über die Anwendung eines speziellen Drahtes, der für 30 Minuten in eine Armvene appliziert wird, wesentlich mehr Krebszellen im Blut gefunden und mehr Patienten als positiv für CTCs identifiziert werden als können als über eine konventionelle Methode des Suchens in abgenommenem Blut. Wir entwickelten eine Methode der Analyse von am Draht haftenden Krebszellen, ob sie sich dergestalt verändert haben, dass sie durch eine bestimmte Art von Chemotherapie nicht erfasst werden können. Wir evaluierten weiters einen neuen, für die Anwendung an Patienten noch nicht freigegebenen Draht, von dem wir gebundene Krebszellen auch wieder freisetzen und einzeln genetisch analysieren konnten. Das ist deshalb von Interesse, weil sich bei Patienten gefundene CTCs unter Chemotherapie durch Selektion verändern können und diese Veränderung prognostisch und für die Therapiewahl von Bedeutung sein könnte.
- Klaus Lücke, GILUPI GmbH - Deutschland
- Klaus Pantel, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf - Deutschland
- Cathérine Alix-Panabieres, Centre Hospitalier Universitaire de Montpellier - Frankreich
- Evi Lianidou, University of Athens - Griechenland
- Maciej Zabel, Poznan University of Medical Sciences - Polen
Research Output
- 166 Zitationen
- 4 Publikationen
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2018
Titel Multiplex Gene Expression Profiling of In Vivo Isolated Circulating Tumor Cells in High-Risk Prostate Cancer Patients DOI 10.1373/clinchem.2017.275503 Typ Journal Article Autor Markou A Journal Clinical Chemistry Seiten 297-306 -
2018
Titel Target Cell Pre-enrichment and Whole Genome Amplification for Single Cell Downstream Characterization DOI 10.3791/56394 Typ Journal Article Autor Chen S Journal Journal of Visualized Experiments : JoVE Seiten 56394 Link Publikation -
2018
Titel In Situ Detection and Quantification of AR-V7, AR-FL, PSA, and KRAS Point Mutations in Circulating Tumor Cells DOI 10.1373/clinchem.2017.281295 Typ Journal Article Autor El-Heliebi A Journal Clinical Chemistry Seiten 536-546 Link Publikation -
2017
Titel Catch and Release: rare cell analysis from a functionalised medical wire DOI 10.1038/srep43424 Typ Journal Article Autor Chen S Journal Scientific Reports Seiten 43424 Link Publikation