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Ökosystem Weingarten: Förderung von Ökosystem Services im Weinbau (PromESSinG)

Vineyard ecosystems: Promoting ecosystem services in grapes (PromESSinG)

Astrid Forneck (ORCID: 0000-0003-2540-3714)
  • Grant-DOI 10.55776/I2053
  • Förderprogramm International - Multilaterale Initiativen
  • Status beendet
  • Projektbeginn 01.03.2015
  • Projektende 31.12.2018
  • Bewilligungssumme 198.135 €

ERA-Net: Biodiversa

Wissenschaftsdisziplinen

Biologie (50%); Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (50%)

Keywords

    Weinbau, Begrünungsmanagement, Bodenfruchtbarkeit, Traubenqualität, Ökosystem

Abstract Endbericht

Die Rebe als mehrjährige Kultur ist den klimatischen Bedingungen des Standortes über Jahrzehnte ausgesetzt. Weingärten werden intensiv bewirtschaftet, trotzdem bietet der Weinbau als langjährige Dauerkultur die Möglichkeit und Option das Ökosystem, Ökosystem Services (ESS) und die Biodiversität zu beeinflussen. Im Vergleich zu annuellen Kulturen hat der Weinbau das Potential die Biodiversität zu fördern, da im Allgemeinen auch nicht der Ertrag maximiert wird, sondern die Traubenqualität. Im Projekt PromESSing sollen Faktoren der Biodiversität und deren Wechselwirkungen mit Ökosystem Services untersucht werden, wobei ein besonderes Augenmerk auf den Boden gerichtet werden soll. Ähnliche Beobachtungen und Experimente werden in allen fünf Ländern, Frankreich, Schweiz, Deutschland, Romänien und Österreich etabliert. Die Weingärten werden anhand von zwei Kriterien ausgewählt a) die Bodenbearbeitung mit drei unterschiedlichen Stufen der Bearbeitungsintensität b) die Landschaftsstrukturen ebenfalls in drei Stufen von hauptsächlich Monokultur bis hauptsächlich natürliche Flächen. Auf diesen Flächen werden die Effekte der unterschiedlichen Boden und Landschaftskombinationen auf die Diversität von Bodenorganismen (Boden Mikroflora, Mykorrhiza, Makrofaune und Pflanzen) sowie generelle Parameter der Bodenfruchtbarkeit untersucht. Ziel des Projektes PromESSing ist die genaue Beschreibung und Identifizierung von Weingarten Management Strategien auf der Weingarten- und Landschaftsebene, die sich positiv auf die Biodiversität und den damit verbundenen Funktionen des Ökosystems auswirken. Die unterschiedlichen Expertisen der beteiligten Partner werden kombiniert und einzelne Analysen zentriert durchgeführt. Die Abteilung Wein- und Obstbau der Universität für Bodenkultur bringt ihre Erfahrungen im Bereich der Traubenqualität und der Rebenphysiologie ein.

Die landwirtschaftliche Produktion muss ihre Erträge sicher aber auch die Nachhaltigkeit erhöhen. Die Wechselwirkung zwischen Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (ESS) werden in diesem Zusammenhang als Schlüsselprozesse angesehen. Die Weinrebe ist eine mehrjährige Kultur und Weingärten haben daher ein hohes Potential um Habitate für eine Vielzahl an Organismen bereit zu stellen, da Fahrgassen sehr oft begrünt werden um Bodenerosion zu verhindern, um die Bodenstruktur zu verbessen, um die organische Substanz zu erhöhen und Nährstoffe bereit zu stellen. Das Projekt Promoting ecosystem services in grapes (PromESSinG) stellte die Frage der Effekte unterschiedlichen Managements der Fahrgasse und der Heterogenität der umgebenden Umwelt auf die Biodiversität und die Ökosystemdienstleistungen in Weingärten in 5 europäischen Regionen (Deutschland, Frankreich, Schweiz, Romänien und Österreich) in den Mittelpunkt. Drei Bearbeitungsstufen der Fahrgasse wurden in allen Weingärten etabliert, von einer permanenten Begrünung bis zu einem offenen Boden. Im 3-jährigen Projekt wurden unterschiedlichste Parameter für Biodiversität und ESS in allen Partnerländern erhoben. Die Ergebnisse über alle Länder zeigten: eine höhere Intensität der Bodenbearbeitung führt zu einer geringen mikrobiellen Aktivität im Boden, einem höheren Abbau der organischen Substanz und erhöhte Gehalte an Stickstoff und Äpfelsäure in Weinbeeren. Die Anzahl und die Artenvielfalt von Springschwänzen, Milben und Laufkäfern erhöhten sich mit einer Dauerbegrünung. Weiterführende Untersuchungen in österreichischen Weingärten zeigten: verstärktes Auftreten von Regenwürmern bei Dauerbegrünung bereits im ersten Jahr, die Mesofauna ist in der Streuschicht höher als in Bodenproben, die Standortfaktoren Boden und Klima hatten einen größeren Einfluss auf das Bodenmikrobiom als die Bodenbearbeitung obwohl die Aktivität der Bodenmikroorganismen durch eine Begrünung stark erhöht wird. Aufbauend auf das Projekt Promessing werden aktuell Methoden zur Unkrautkontrolle im Unterstockbereich untersucht. Hierbei sollen die Zusammenhänge zwischen den Reben, die Effekte auf die Bodenvitalität untersucht werden. Diese Fragestellungen sind multidisziplinär und stärken die Achtsamkeit von Winzern und Konsumenten hinsichtlich der Erhaltung der Biodiversität und der verstärkten nachhaltigen Produktionskette welche das Ökosystem einschließt. Die Winzer müssen wirtschaftliche Interessen mit einer ökologischen und nachhaltigen Bewirtschaftung koppeln und sehen sich auch den Anforderungen die Kulturlandschaft Weingarten zu erhalten gegenüber. Diese Aspekte gehen sehr oft Hand in Hand, können sich aber auch widersprechen wodurch ein abwägen der unterschiedlichen Interessen notwendig wird.

Forschungsstätte(n)
  • Universität für Bodenkultur Wien - 100%
Internationale Projektbeteiligte
  • Ilona Leyer, Hochschule Geisenheim - Deutschland
  • Maarten Van Helden, Université de Bordeaux - Frankreich
  • Marius Skola, Ovidius University - Rumänien
  • Sven Bacher, Universität Freiburg - Schweiz

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