Immunzell-Profiling bei chronischen Lungenerkrankungen
Inflammatory profiling in chronic lung disease
Wissenschaftsdisziplinen
Informatik (20%); Klinische Medizin (30%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (50%)
Keywords
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Flow cytometry,
Immunophenotyping,
Computational Biology,
Pulmonary hypertension,
Chronic lung disease
Chronische Lungenerkrankungen wie die chronische obstruktive Lungenerkrankung oder die idiopathische pulmonale Fibrose nehmen innerhalb der Sterblichkeitsrate in der zunehmend alternden Bevölkerung immer mehr an Bedeutung zu. Die häufigsten Symptome wie chronische Atemnot (Dyspnoe), Husten, schnelle Ermüdung (oder chronischer Fatigue, Müdigkeit) und Gewichtsverlust führen zu einer massiven Verringerung der Lebensqualität betroffener Menschen. Pulmonale Hypertonie (PH) kann die chronischen Lungenerkrankungen als Begleiterscheinung noch weiter erschweren, da bereits eine geringe Erhöhung des pulmonalarteriellen Druckes mit einer Verschlechterung der Prognose verbunden ist. Bei jeder Art von PH kommt es zu strukturellen Veränderungen in den Pulmonalarterien der Lunge (sogenanntes vaskuläres Remodelling), welche direkt Einfluss auf die Druckveränderungen haben. Obwohl es bereits mehrere Therapiemöglichkeiten zur Behandlung der idiopathischen Form (der IPAH) gibt, kann bisher nur das Fortschreiten, nicht jedoch die zugrundeliegende Ursache, der Erkrankung behandelt werden. Derzeit gibt es noch keine Medikationen zur Behandlung der PH bei chronischen Lungenerkrankungen. Entzündung und das Immunsystem spielen eine wichtige Rolle bei der Pathogenese des vaskulären Remodellings bei IPAH. Die Anzahl und Anhäufung der Entzündungszellen in und rund um die Gefäße korrelieren direkt mit dem Ausmaß der Gefäßveränderungen. Die an betroffenen Gefäße rekrutierten Immunzellen können in Folge frei lösliche Mediatoren freisetzen, die weiterhin zum Gefäßumbau beitragen können und auch zu einer langfristig anhaltenden Entzündungsreaktion mit andauernder Immunzell-Infiltration führen. Trotz dieser bedeutenden Zusammenhänge, ist derzeit noch sehr wenig über die Rolle der Entzündung in der PH bei Lungenerkrankungen bekannt. In dieser Studie wollen wir bei dieser Lücke angreifen und untersuchen ob es Gemeinsamkeiten beim Entzündungsprofil in den unterschiedlichen Formen von PH gibt, und ob und wie dieses in Relation zum Gefäßumbau steht. Letztendlich werden wir den Einfluss von einzelner, isolierter Zellpopulationen auf die Induktion und das Fortschreiten der PH untersuchen. Diese Studie wird daher nicht nur zum besseren Verständnis dieser tödlichen Erkrankungen beitragen, sondern auch grundlegende Erkenntnisse für zukünftige Therapiestrategien auf Basis von Immunomodulation bieten.
- Grazyna Kwapiszewska, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Horst Olschewski, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Walter Klepetko, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Jochen Wilhelm, Universities of Giessen & Marburg Lung Center - Deutschland