Verträglichkeit und anti-infektive Wirksamkeit von N-Chlortaurin
Tolerability and anti-infective activity of N-chlorotaurine
Wissenschaftsdisziplinen
Gesundheitswissenschaften (30%); Klinische Medizin (30%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (40%)
Keywords
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N-chlorotaurine,
Ammonium Chloride,
Tolerability,
Antimicrobial Agents,
Anti-Inflammatory Effects
In diesem "Translational Research" Projekt wird die Anwendung von N-Chlortaurin, einer körpereigenen antimikrobiell wirksamen Substanz, in einer speziellen Indikation getestet. Die Synthese der Reinsubstanz gelang in unserem Labor, und wir bewiesen die abtötende Wirkung auf Bakterien, Pilze und Viren. Darüber hinaus wird vermutet, daß N-Chlortaurin aufgrund seiner hemmenden Wirkung auf bestimmte Zytokine am Abklingen der Entzündung beteiligt ist. Die Gewebsverträglichkeit ist sehr gut, und die therapeutische Wirksamkeit am Menschen wurde bereits in klinischen Phase II Studien an infizierten Beingeschwüren, bei Entzündung des äußeren Gehörganges und bei Bindehautentzündung bewiesen. Die mikrobizide Wirkung von N-Chlortaurin wird durch Ammoniumchlorid verstärkt. Dies eröffnet die Möglichkeit, die Wirsamkeit von N-Chlortaurin zu steuern. Das erste Ziel dieses Projektes ist, die Verträglichkeit von N-Chlortaurin ohne und mit Ammoniumchlorid in einem Tiermodell zu beweisen. Narkotisierten Schweinen werden die Testsubstanzen (Testgruppe) bzw. Kochsalz (Kontrollgruppe) wiederholt in verschiedenen Konzentrationen verabreicht. Organfunktionen, Oxygenierung des Blutes und Blutkreislauf werden laufend überwacht. Messungen der Oxidationskapazität sowie Serumspiegelbestimmungen von Taurin und Chlorid dienen der Aufklärung der Pharmakokinetik. Organhistologie und Elektronenmikroskopie werden zum Ausschluß einer Gewebstoxizität und im Rahmen einer internationalen Kooperation zur Bestimmung der Zytokinausschüttung durchgeführt. Das zweite Ziel ist, die Verträglichkeit und Wirksamkeit von N-Chlortaurin ohne und mit Ammoniumchlorid in entzündeten Organsystemen zu belegen. Narkotisierten Schweinen wird (i) Mekonium oder (ii) Streptococcus pyogenes verabreicht. Die Testsubstanzen bzw. Kochsalz werden in der Folge appliziert und die gleichen Parameter wie oben evaluiert. Die Bakterien in den Organen werden gezählt, um die antimikrobielle Wirkung zu quantifizieren. Bedeutung des Projektes: Die Vorteile von N-Chlortaurin sind die Verträglichkeit und die Breitspektrum-Wirkung ohne Resistenzentwicklung. Es ist gut vorstellbar, daß es sich sehr gut eignet zur Behandlung von Infekten, besonders von schwierig zu behandelnden, und zur Prophylaxe bei immunsupprimierten Patienten. Zukunftsperspektiven sind die Anwendung der Substanz in der Humanmedizin in diesen Indikationen und Erwecken von Interesse der pharmazeutischen Industrie zur Unterstützung und Zulassung als Arzneimittel.
- Thomas Giese, Deutsches Krebsforschungszentrum - Deutschland
- Stefan Meuer, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg - Deutschland
Research Output
- 247 Zitationen
- 4 Publikationen
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2012
Titel Molecular analysis of volatile metabolites released specifically by staphylococcus aureus and pseudomonas aeruginosa DOI 10.1186/1471-2180-12-113 Typ Journal Article Autor Filipiak W Journal BMC Microbiology Seiten 113 Link Publikation -
2011
Titel Tolerability of inhaled N-chlorotaurine in an acute pig streptococcal lower airway inflammation model DOI 10.1186/1471-2334-11-231 Typ Journal Article Autor Schwienbacher M Journal BMC Infectious Diseases Seiten 231 Link Publikation -
2010
Titel In vitro activity of N-chlorotaurine (NCT) in combination with NH4Cl against Trichomonas vaginalis DOI 10.1016/j.ijantimicag.2010.09.006 Typ Journal Article Autor Fürnkranz U Journal International Journal of Antimicrobial Agents Seiten 171-173 Link Publikation -
2009
Titel Tolerability of inhaled N-chlorotaurine in the pig model DOI 10.1186/1471-2466-9-33 Typ Journal Article Autor Geiger R Journal BMC Pulmonary Medicine Seiten 33 Link Publikation