Intergenerationelle Klimagerechtigkeit und Grundbedürfnisse
Intergenerational Climate Justice and Basic Needs
Wissenschaftsdisziplinen
Philosophie, Ethik, Religion (90%); Wirtschaftswissenschaften (10%)
Keywords
-
Basic Needs,
Climate Change,
Intergenerational Justice
Der Klimawandel ist durch eine zeitlich ungleiche Verteilung von Vor- und Nachteilen geprägt. Während der Nutzen Emissionen generierender Aktivitäten primär auf gegenwärtig Lebende entfällt, werden sich die aus diesen Aktivitäten resultierenden Schäden überwiegend erst in (ferner) Zukunft manifestieren. Dies legt nahe, dass es sich beim Klimawandel um ein Problem der intergenerationellen Gerechtigkeit handelt. Die dringlichste Frage der intergenerationellen Klimagerechtigkeit betrifft das Verhältnis der gegenwärtigen Generation zu zukünftigen Generationen. Schulden wir es zukünftigen Generationen, zusätzliche Maßnahmen gegen den Klimawandel und seine schädigenden Konsequenzen umzusetzen? Und wenn ja, welche Maßnahmen und in welchem Ausmaß? ForscherInnen haben diese Frage aus der Perspektive zahlreicher verschiedener Prinzipien der intergenerationellen Gerechtigkeit thematisiert. Ein bestimmtes plausibles Prinzip haben sie dabei jedoch weitgehend vernachlässigt. Diesem Prinzip zufolge ist die gegenwärtige Generation zuallererst verpflichtet, zukünftigen Generationen die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse zu ermöglichen zum Beispiel ihrer Bedürfnisse nach Wasser, Nahrung oder Gesundheit. Ziel unseres Projektes ist es, zur Einschätzung unserer klimabezogenen intergenerationellen Gerechtigkeitspflichten aus der Perspektive dieses speziellen Prinzips beizutragen. Zuerst entwickeln wir eine klare, plausible und anwendbare Version des Prinzip (was einschließt, den Begriff des Grundbedürfnisses zu definieren; die tatsächlichen Grundbedürfnisse und Grundbedürfnis-Befriedigungsmöglichkeiten gegenwärtiger und zukünftiger Generationen zu identifizieren; sowie die soziale Diskontierung zukünftiger Grundbedürfnisse und die moralischen Implikationen von Ressourcen-Knappheit zu erörtern). Danach untersuchen wir, welche wissenschaftlichen Modelle und Studien notwendig wären, damit dieses Prinzip konkrete und realistische Handlungsanweisungen mit Bezug auf den Klimawandel hervorbringen kann (was einschließt, in naher Zukunft umsetzbare Klimawandelmaßnahmen zu identifizieren; die Modellierung der Auswirkungen von Business as Usual und diesen Maßnahmen auf die Möglichkeit der Grundbedürfnis-Befriedigung zukünftiger Generationen zu untersuchen; sowie zu erörtern, wie die empirischen Annahmen von Diskontierungs- und Resourcen-Knappheits- Argumenten getestet werden können).
- Universität Graz - 100%
- Thomas Schinko, International Institute for Applied System Analysis (IIASA) , nationale:r Kooperationspartner:in
- Harald Stelzer, Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Elfriede Ortrud Leßmann, Universität Salzburg , nationale:r Kooperationspartner:in
- Jeremy Moss, University of New South Wales - Australien
- Ian Gough, London School of Economics and Political Science - Großbritannien
- Matthew Rendall, Nottingham University - Großbritannien
- Edward Page, The University of Warwick - Großbritannien
- Simon Caney, The University of Warwick - Großbritannien
- Liam Shields, University of Manchester - Großbritannien
- David Miller, University of Oxford - Großbritannien
- Gillian Brock, University of Auckland - Neuseeland
- Jennifer Cole Wright, College of Charleston - Vereinigte Staaten von Amerika
- Dale W. Jamieson, New York University - Vereinigte Staaten von Amerika
- David Copp, University of California at Davis - Vereinigte Staaten von Amerika
- Clarke Wolf, University of Iowa - Vereinigte Staaten von Amerika
- Stephen Gardiner, University of Washington - Vereinigte Staaten von Amerika
Research Output
- 60 Zitationen
- 12 Publikationen
-
2023
Titel How to Do Empirical Political Philosophy: A Case Study of Miller’s Argument for Needs-Based Justice DOI 10.1007/s10670-023-00747-7 Typ Journal Article Autor Pölzler T Journal Erkenntnis Seiten 1-30 Link Publikation -
2023
Titel Basic Needs DOI 10.1007/978-94-007-6519-1_1052 Typ Book Chapter Autor Pölzler T Verlag Springer Nature Seiten 221-227 -
2023
Titel Babeuf, François-Noël DOI 10.1007/978-94-007-6519-1_584 Typ Book Chapter Autor Roza S Verlag Springer Nature Seiten 209-212 -
2023
Titel Broad, subjective, relative: the surprising folk concept of basic needs DOI 10.1007/s11098-023-02080-9 Typ Journal Article Autor Pölzler T Journal Philosophical Studies Seiten 319-347 Link Publikation -
2021
Titel Toby Ord, The Precipice: Existential Risk and the Future of Humanity, Bloomsbury, 2020 DOI 10.1007/s10677-021-10181-9 Typ Journal Article Autor Namdar B Journal Ethical Theory and Moral Practice Seiten 855-857 -
2021
Titel Basic needs in normative contexts DOI 10.1111/phc3.12732 Typ Journal Article Autor Pölzler T Journal Philosophy Compass Link Publikation -
2021
Titel Teaching & learning guide for: Basic needs in normative contexts DOI 10.1111/phc3.12736 Typ Journal Article Autor Pölzler T Journal Philosophy Compass Link Publikation -
2022
Titel The typicality effect in basic needs DOI 10.1007/s11229-022-03859-9 Typ Journal Article Autor Pölzler T Journal Synthese Seiten 382 Link Publikation -
2022
Titel Sharing the effort of the European Green Deal among countries DOI 10.1038/s41467-022-31204-8 Typ Journal Article Autor Steininger K Journal Nature Communications Seiten 3673 Link Publikation -
2022
Titel Basic Needs DOI 10.1007/978-94-007-6730-0_1052-1 Typ Book Chapter Autor Pölzler T Verlag Springer Nature Seiten 1-6 -
2023
Titel Exploring Intergenerational Climate Resilience: A Basic Needs-Based Conception DOI 10.1080/21550085.2023.2166343 Typ Journal Article Autor Petz D Journal Ethics, Policy & Environment Seiten 299-315 Link Publikation -
2023
Titel Sebo, Jeff: Saving Animals, Saving Ourselves: Why Animals Matter for Pandemics, Climate Change, and Other Catastrophes DOI 10.1007/s10677-023-10401-4 Typ Journal Article Autor Pölzler T Journal Ethical Theory and Moral Practice Seiten 485-488