Bilirubin und Metabolische Gesundheit
Bilirubin and Metabolic Health
Wissenschaftsdisziplinen
Biologie (25%); Gesundheitswissenschaften (50%); Klinische Medizin (10%); Medizintechnik (15%)
Keywords
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Bilirubin,
Metabolic flexibility,
Metabolomics,
Gilbert Syndrome,
Brown adipose tissue,
Magnetic resonance spectroscopy
Gallenfarbstoffe sind natürlich vorkommende Verbindungen, die täglich im menschlichen Körper ge- bildet werden. Die wichtigsten Verbindungen sind Bilirubin und Biliverdin, beide sind sehr intensiv gefärbt und gut sichtbar in der Haut bei Gelbsucht (Bilirubin) und bei blauen Flecken (grün: Biliverdin; gelb: Bilirubin). Früher schrieb man den Gallenfarbstoffen keine bis sogar negative Wirkungen zu, vor allem durch ihren Zusammenhang mit Gelbsucht bei Säuglingen. Heute weiß man, dass sie äußerst positive Effekte auf den Organismus ausüben können, vor allem durch Ihre Wirkung als Antioxidantien. Aktuelle Daten von uns und anderen Forschungsgruppen konnten zeigen, dass Personen mit leicht erhöhten Bilirubinspiegeln im Blut (nicht-konjugiertes Bilirubin; UCB), wie man sie bei Personen mit Gilberts Syndrom sieht (GS, Vorkommen in der Bevölkerung von 5-10%), einen besseren Schutz ge- genüber Erkrankungen die mit oxidativem Stress assoziiert sind wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ-2-Diabetes, aufweisen. Zudem zeigen Personen mit GS ein verbessertes Immunsystem und einen optimierten Stoffwechsel, sind schlanker, haben einen geringeren Body-Mass-Index und einen optimierten Fettstoffwechsel (z.B. niedrigeres Gesamt und LDL Cholesterin im Vergleich zur Gesamt- bevölkerung). Vor allem in älteren Personen waren die Schutzeffekte stärker ausgeprägt. Basierend auf den vorliegenden Daten und dem starken Zusammenhang des Bilirubinmetabolismus mit dem humanen Stoffwechsel untersuchen wir in dem vorliegenden Projekt Mechanismen, die er- klären können warum Personen mit GS einen optimierteren Stoffwechsel zeigen. Wir verbinden dabei Humandaten mit einem neuen Tiermodell. Der Humanteil wird auf einer Fall-Kontrollstudie und 2 metabolischen Flexibilitätsstudien bestehen. Bei den beiden Flexibilitätsstudien wird es beide Male zu einer metabolischen Stressung kommen, einmal durch einen Glukosetoleranztest und zum anderen durch einen Fahrradtest, um die maximale Fettstoffwechselrate zu ermitteln. Ergänzt werden die humanen Daten mit einem ganz neuen (cre- floxUGT1A1)Mausmodell, mit welchem die metabolischen Effekte besonders gut untersucht werden können. Wir werden auch erstmals bei Personen mit GS im Vergleich zu Kontrollen mit bildgebenden Verfahren die Fettverteilung direkt in Leber und Muskulatur messen, ebenso wie das braune Fettgewebe.
- Medizinische Universität Wien - 31%
- Universität Wien - 69%
- Florian W. Kiefer, Medizinische Universität Wien , assoziierte:r Forschungspartner:in
- Florian W. Kiefer, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Martin Krssak, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Andrew Cameron Bulmer, Griffith University - Australien