Die Evolution von Haaren, Federn, Schuppen und anderen Hautanhangsgebilden war von zentraler
Bedeutung für evolutionäre Anpassungen landlebender Wirbeltiere. Die molekulare Organisation der
Hautanhangsgebilde und deren evolutionäre Entstehung sind allerdings nur unvollständig bekannt. Die
Hauptbestandteile der Haare sind Haarkeratine, die vom Transkriptionsfaktor Hoxc13 reguliert
werden. Das Ziel des aktuellen Forschungsprojekts ist es, neue Erkenntnisse über die Evolution der
Hautanhangsgebilde auf molekularer Ebene zu gewinnen, wobei zwei Hypothesen geprüft werden.
Erstens wird bestimmt, ob haarkeratinähnliche Proteine auch in verhornten Hautstrukturen von
Amphibien, nämlich in den Krallen von Krallenfröschen, vorhanden sind. Zweitens wird untersucht,
ob die gezielte Ausschaltung des Hoxc13 Gens die Bildung dieser Keratine und das Wachstum von
Krallen in Krallenfröschen unterbindet. Zum Vergleich wird die genetische Kontrolle der Krallen und
anderer Hautanhangsgebilden in Reptilien, Vögeln und Säugetieren untersucht. Dieses Projekt wird
zur Klärung wichtiger offener Fragen der Evolutionsbiologie der Haut beitragen.