SPORT UND DAS ANSPRECHEN AUF IMMUNTHERAPIE BEI LUNGENKREBS
EXERCISE AND RESPONSE TO IMMUNOTHERAPY IN LUNG CANCER
Wissenschaftsdisziplinen
Gesundheitswissenschaften (30%); Klinische Medizin (70%)
Keywords
-
Exercise,
Training,
Immunotherapy,
Lung Cancer,
Non-Small Cell Lung Cancer
Anhand dieses Projekts soll ein möglicher Zusammenhang zwischen einer onkologischen Sporttherapie und dem Ansprechen auf eine immun-onkologische Therapie bei LungenkrebspatientInnen, untersucht werden. Lungenkrebs ist die weltweit häufigste zum Tod führende Krebserkrankung. Vor einigen Jahrzehnten war die Prognose bei Lungenkrebsdiagnose sehr schlecht; die Überlebenszeit im Mittel extrem kurz mit wenigen Monaten. Durch neue immun-onkologische Behandlungskonzepte, hat sich die Prognose vor allem bei gewissen histologischen und molekularpathologischen Subtypen deutlich verbessert. Die positive Auswirkung von Sport auf die Inzidenz mehrerer Krebskrankheiten wie Darm- und Brustkrebs konnte bereits belegt werden. Somit erkranken körperlich aktive Personen deutlich seltener an Krebs, wenn man sie zu einer inaktiven Kontrollpopulation vergleicht. Auch in der onkologischen Nachsorge konnte vor allem bei Brustkrebs gezeigt werden, dass eine medizinische Trainingstherapie das Überleben nach behandelter Krebserkrankung verlängert. Zudem gibt es bereits viele Untersuchungen zum positiven Effekt von Sport auf das Immunsystem: Sportliche Personen weisen generell ein anderes Muster an proinflammatorischen Markern auf, wobei jede Trainingseinheit einen akuten immun-stimulierenden Effekt auslöst, was in der Ruhephase das Serumprofil der Entzündungsmarker verändert, sodass durch regelmäßiges Training langfristig ein antientzündlicher Effekt entsteht. Wir möchten mit unserem Projekt herausfinden, ob eine begleitend zur Immuntherapie durchgeführte medizinische Trainingstherapie das Therapieansprechen auf die Immuntherapie verbessert. Um den Begriff Sport in diesem Zusammenhang exakt zu definieren, sollen im ersten Schritt Versuche an gesunden ProbandInnen durchgeführt werden. Diese werden, immer entsprechend dem eigenen Leistungsniveau, entweder ein niedrig-intensives kontinuierliches Ausdauertraining oder ein hochintensives Intervalltraining durchführen. Durch venöse Blutabnahmen vor und nach dem Training soll ermittelt werden, in welcher Hinsicht sich proinflammatorische Interleukine im Blut durch diese beiden Trainingsarten verändern. Dieselben zwei Trainingsmodalitäten werden anschließend mit LungenkrebspatientInnen unter Immuntherapie durchgeführt, wobei eine PatientInnengruppe das Ausdauertraining, und eine PatientInnengruppe das Intervalltraining durchführt, und diese Gruppen jeweils mit einer dritten, nicht trainierenden PatientInnengruppe verglichen werden. Die trainierenden PatientInnen werden zusätzlich zum 1x wöchentlichen medizinisch geleiteten Training über 12 Wochen dazu animiert, täglich 30 Minuten zügig spazieren zu gehen. Unsere Hypothese ist, dass Sporttherapie als wichtiger komplementärer Teil eines onkologischen Therapiekonzepts das Ansprechen auf die Immuntherapie, verglichen mit einem inaktiven Lebensstil, verbessert.
- Universität Graz - 50%
- Medizinische Universität Graz - 50%
- Rene Rost, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Peter Hofmann, Universität Graz , assoziierte:r Forschungspartner:in