Räumliche Differenzierung der Hochwasseranfälligkeit
Spatial differentiation of flood vulnerability
Weave: Österreich - Belgien - Deutschland - Luxemburg - Polen - Schweiz - Slowenien - Tschechien
Wissenschaftsdisziplinen
Geowissenschaften (50%); Umweltingenieurwesen, Angewandte Geowissenschaften (50%)
Keywords
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Vulnerability,
Flood Risk Management,
Flood Hazard Awareness,
Flood Risk Communication,
Floods
Das Hochwasserrisikokonzept, welches durch Gefahr, Exposition und Verwundbarkeit definiert wird, steht in engem Zusammenhang mit Hochwasserereignissen und Überschwemmungsgebieten. Obwohl das Wissen über Hochwassergefahren und Expositionen erheblich verbessert wurde, bleiben Untersuchungen zur Verwundbarkeit das größte Hindernis bei der Bewertung des Hochwasserrisikos. Das Hauptziel dieses Projekts ist es, die räumlichen Unterschiede der Hochwasserverwundbarkeit in Gemeinden in Polen und Österreich zu bewerten. Die Studie wird die Exposition der Gebiete und ihrer Bevölkerung gegenüber Hochwasser, sowie die soziale Sensibilität und die Fähigkeit der Gemeinden und ihrer Bevölkerung auf Naturgefahren zu reagieren und diese zu bewältigen, untersuchen. In diesem Projekt werden vier Forschungshypothesen formuliert: (1) Das Verständnis der Korrelation zwischen dem Ausmaß der Exposition, der Sensibilität und der Resilienz von Gemeinden gegenüber Hochwasser ermöglicht es, die Hochwasserrisikomanagementstrategien von Gemeinden anzupassen und ihre Verwundbarkeit gegenüber Hochwasser zu reduzieren; (2) das Bewusstsein der Bevölkerung für Hochwassergefahren und soziodemografischen Merkmale beeinflussen maßgeblich das Verwundbarkeitsniveau einer Gemeinde gegenüber Katastrophen; (3) zu den am stärksten gefährdeten Gemeinden gehören jene mit unzureichender Finanzierung für Hochwasserschutz, relevante Bildungsmaßnahmen oder die Bereitstellung einer wirksamen Kommunikation über Hochwasserrisiken; und (4) höheres Bewusstsein der Bevölkerung für Hochwassergefahren und besseres Wissen über Handlungsmaßnahmen währendeiner solchenKatastrophe erhöhen die Effektivitätder Hochwassermanagementstrategien, sowohl in Bezug auf die Evakuierung der Bevölkerung als auch auf die Minimierung der Verwundbarkeit. Die Motivation für diese Forschung ist, die Anfälligkeit der Gemeinden in Polen und Österreich gegenüber Überschwemmungen besser zu verstehen. Außerdem soll ermittelt werden, inwieweit die Bevölkerung und die Infrastruktur auf diese Bedrohung vorbereitet sind und ob sie in der Lage sind, den Zustand vor der Überschwemmung wiederherzustellen. Ein solches Wissen ist durch die in den letzten Jahrzehnten zunehmende Intensivierung von Naturgefahren weltweit und Veränderungen im Hochwasserrisikomanagement besonders wichtig geworden. Im Projekt wird ein innovativer Forschungsansatz verwendet, der sich der Bewertung der Beziehung zwischen den einzelnen Elementen der Hochwasserverwundbarkeit in Gemeinden (Exposition, Sensibilität und Resilienz) widmet. Dieser vielschichtige Ansatz, der physische, soziale, umweltbezogene und institutionelle Merkmale einbezieht wurde in Polen und Österreich in diesem Umfang noch nicht angewendet. Basierend auf den Projektergebnisse werden wir Empfehlungen entwickeln, die an politische Entscheidungsträger gerichtet sind, die für das Hochwasserrisikomanagement und die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur verantwortlich sind.
- Universität Salzburg - 100%
- Marta Malgorzata Borowska-Stefanska, Uniwersytet Lodzki - Polen