V.l.n.r.: Wissenschaftsminister Martin Polaschek sowie die Directors of Research der Exzellenzcluster Gregor Weihs (UniversitĂ€t Innsbruck), Tim Crane (CEU), Claudia Rapp (ÖAW), Michael Wagner (UniversitĂ€t Wien), GĂŒnther Rupprechter (TU Wien) sowie FWF-PrĂ€sident Christof Gattringer bei der Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Förderentscheidungen.

In der Exzellenzinitiative excellent=austria des Bundes zum Ausbau der Spitzenforschung an den UniversitĂ€ten und außeruniversitĂ€ren ForschungsstĂ€tten stehen die ersten Förderungen fest. Das wissenschaftliche Kuratorium des FWF wĂ€hlte nach einem mehrstufigen Entscheidungsverfahren inklusive Jury-Hearing aus einer Shortlist fĂŒnf Exzellenzcluster aus. Maßgeblich fĂŒr die Auswahl waren die Empfehlungen der internationalen Jury, die das Innovationspotenzial und die wissenschaftliche Exzellenz auf Basis weltweiter Peer-Reviews beurteilte. 

Wissenschaftsminister Martin Polaschek und FWF-PrÀsident Christof Gattringer gratulieren

„Nicht zuletzt der Nobelpreis an Anton Zeilinger hat uns vor Augen gefĂŒhrt, welche Exzellenz die österreichische Spitzenforschung auszeichnet. Es ist mein Ziel, dieses Potenzial auszuschöpfen und die Forschung in diesem Land bestmöglich zu fördern.  Gemeinsam mit dem FWF realisieren wir daher mit excellent=austria die bisher grĂ¶ĂŸte Förderinitiative fĂŒr Grundlagenforschung in Österreich. Die neuen Exzellenzcluster fördern institutionenĂŒbergreifende Spitzenforschung und verstĂ€rken die Kooperation zwischen heimischen ForschungsstĂ€tten und deren Profilbildung. Ziel ist zudem, die Sichtbarkeit unserer Spitzenforschung international weiter zu stĂ€rken. Ich gratuliere allen beteiligten Forschenden und deren ForschungsstĂ€tten zur Pionierarbeit in ihren Gebieten. Die FrĂŒchte dieser Arbeit – das Wissen von morgen – werden die Antworten auf die Fragen von heute und die Lösungen der Herausforderungen der Zukunft sein“, so Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek bei der Bekanntgabe der Förderentscheidungen.

„Der heutige Tag markiert einen Meilenstein fĂŒr Österreichs Spitzenforschung. Die Clusters of Excellence bieten aufgrund der Förderhöhe und langfristigen Ausrichtung ganz neue Möglichkeiten, großen Forschungsfragen auf den Grund zu gehen. Die QualitĂ€t und der Pioniercharakter aller Einreichungen sind beeindruckend, darin zeigt sich auch das Potenzial der UniversitĂ€ten und außeruniversitĂ€ren ForschungsstĂ€tten. Ich gratuliere allen Cluster-Forschenden, und meine Anerkennung gilt gleichzeitig auch jenen, die wir in dieser ersten Runde nicht fördern können, deren AntrĂ€ge aber höchstes Potenzial fĂŒr eine zweite Ausschreibung zeigen“, so FWF-PrĂ€sident Christof Gattringer.

„Ich gratuliere dem FWF zum neuen Förderprogramm Clusters of Excellence. Es ist gelungen, ein visionĂ€res Programm zu gestalten, das Talente in neuer und vielversprechender Weise zusammenbringt und nicht nur wissenschaftliche Exzellenz im Blick hat, sondern auch auf Ausbildung, Kommunikation und Inklusion Wert legt. Die Jury bedauert, dass nicht noch mehr brillante Proposals, die im Hearing vorgestellt wurden, gefördert werden können. Die Exzellenzcluster werden KreativitĂ€t freisetzen und Synergien auslösen und Österreichs Grundlagenforschung auch auf internationaler Ebene noch breiter sichtbar machen“, so Juryvorsitzender Stephen Curry vom Imperial College London, der das Auswahlverfahren von Beginn an begleitet hat.

Österreichs grĂ¶ĂŸte kooperative Projekte in sechs BundeslĂ€ndern

In den fĂŒnf neuen Exzellenzclustern arbeiten Forschende von elf UniversitĂ€ten und außeruniversitĂ€ren ForschungsstĂ€tten zusammen. Die UniversitĂ€t Wien ist an allen fĂŒnf Clustern beteiligt, die UniversitĂ€t Innsbruck, die Technische UniversitĂ€t Wien, die Österreichische Akademie der Wissenschaften sowie das Institute of Science and Technology Austria bringen sich in je drei Clustern ein. Die UniversitĂ€t Linz und die Central European University sind an zwei Clustern beteiligt, das Austrian Institute of Technology, die Medizinische UniversitĂ€t Graz, die UniversitĂ€t Graz und die UniversitĂ€t Salzburg machen mit je einer Beteiligung die Exzellenzcluster komplett. Pro Cluster arbeiten Teams mit mehr als 100 Wissenschaftler:innen ĂŒber fĂŒnf Jahre hinweg zusammen.

SchlĂŒsselthemen wie Energie, Gesundheit oder Wissenskrise im Fokus

Österreichs neue Exzellenzcluster werden Grundlagenforschung auf höchstem wissenschaftlichem Niveau zu SchlĂŒsselthemen vertiefen: Energiespeicherung, Quantentechnologien, globale Gesundheit, Zukunft des Wissens sowie das kulturelle Erbe Eurasiens. Mit den Förderungen können an den beteiligten Institutionen langfristige Strukturen, attraktive Rahmenbedingungen sowie internationale Sichtbarkeit geschaffen werden. Einen Cluster of Excellence zeichnen die erfolgreiche Kombination von Spitzenforschung, forschungsgeleiteter Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie der nationale und internationale Wissensaustausch aus. Zudem ist der Wissens- und Technologietransfer in Form von Kooperationen mit Wirtschaft und Gesellschaft ein zentrales Element. 

Gemeinsame Finanzierung mit beteiligten UniversitÀten und Institutionen

Das Fördervolumen der einzelnen Cluster setzt sich aus dem 60 %-Anteil des Wissenschaftsfonds FWF sowie einem 40 %-Anteil an Eigenmitteln der beteiligten ForschungsstĂ€tten zusammen. Alleine der FWF investiert je Cluster zwischen 9 und 21 Millionen Euro. Insgesamt stellt der FWF rund 81 Millionen Euro fĂŒr die ersten fĂŒnf Jahre zur VerfĂŒgung, 13 Millionen Euro davon kommen aus NextGenerationEU-Mitteln der EuropĂ€ischen Union. Rund 54 Millionen kommen noch seitens der beteiligten Institutionen dazu – ein Rekordvolumen fĂŒr Projekte in der Grundlagenforschung in Österreich.

Entscheidung auf Basis internationaler Gutachten und Juryempfehlung

Um eine unabhĂ€ngige und auf wissenschaftlichen Kriterien basierende Entscheidung zu ermöglichen, organisierte der FWF ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Im ersten Schritt evaluierten knapp 150 internationale Gutachter:innen die 35 eingereichten KonzeptantrĂ€ge. Bei der Nominierung der Gutachter:innen arbeitete der FWF mit der European Science Foundation zusammen, um Befangenheiten in den Entscheidungsgremien ausschließen zu können. In einem zweitĂ€gigen Meeting diskutierten die internationalen Jury-Mitglieder, allesamt renommierte Forschende aus verschiedenen Disziplinen, unter der Leitung von Stephen Curry (Imperial College London; Gremienmitglied des European Research Council, ERC) die KonzeptantrĂ€ge auf Basis der Gutachten. Schließlich schlug die Jury dem FWF-Kuratorium elf Projekte fĂŒr einen Vollantrag vor. Diese elf Teams arbeiteten ihre Forschungsvorhaben in einem Vollantrag weiter aus und prĂ€sentierten diese im Februar 2023 der internationalen Jury in einem Hearing. Die endgĂŒltigen Förderentscheidungen wurden vom Kuratorium des FWF auf Basis der Empfehlungen der Jury getroffen.

Die internationale Jury im Überblick: Stephen Curry (Juryvorsitz, Imperial College London), Axel A. Brakhage (VizeprĂ€sident Deutsche Forschungsgemeinschaft, DFG), Dominique Brossard (University of Wisconsin–Madison), Annette Hill (UniversitĂ€t Lund), Eystein Jansen (UniversitĂ€t Bergen), Monica Juneja (UniversitĂ€t Heidelberg), Anne-Marie Kermarrec (Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne), Deborah E. Leckband (University of Illinois), Anne Ingeborg Myhr (Norwegian Research Centre), Kenneth Ruud (UniversitĂ€t TromsĂž), Jane Rylett (Western University), Martin van Hees (Vrije Universiteit Amsterdam).

Bewerbungsphase zur zweiten excellent=austria Schiene lÀuft

Parallel zu den Clusters of Excellence rollt der FWF mit den Emerging Fields derzeit die zweite Förderschiene der Exzellenzinitiative aus. Teams aus allen Bereichen der Grundlagenforschung sind eingeladen, ganz und gar neue Forschungsideen anzupacken und etablierte DenkansĂ€tze aufzubrechen. Besonderes Augenmerk gilt interdisziplinĂ€ren und transdisziplinĂ€ren Projekten sowie der kĂŒnstlerisch-wissenschaftlichen Forschung. 45 Konsortien haben in der ersten Ausschreibung eingereicht, die Förderentscheidungen werden im MĂ€rz 2024 getroffen werden.

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