Von links nach rechts: FWF-Präsident Christof Gattringer, Sepp Hochreiter (Universität Linz), Wissenschaftsminister Martin Polaschek, FWF-Vizepräsidentin Ursula Jakubek, Frank Madeo (Universität Graz) bei der Bekanntgabe der neuen Exzellenzcluster
Von links nach rechts: FWF-Präsident Christof Gattringer, Sepp Hochreiter (Universität Linz), Wissenschaftsminister Martin Polaschek, FWF-Vizepräsidentin Ursula Jakubek, Frank Madeo (Universität Graz) bei der Bekanntgabe der neuen Exzellenzcluster. © FWF/Cristine Miess

In der Exzellenzinitiative excellent=austria der Bundesregierung zum Ausbau der Spitzenforschung an den Universitäten und außeruniversitären Forschungsstätten stehen die nächsten Förderungen fest. Das wissenschaftliche Kuratorium des FWF bewilligte nach Empfehlung der internationalen Jury zwei weitere Exzellenzcluster aus der ersten Ausschreibungsrunde, die neben dem ursprünglichen mehrstufigen Entscheidungsprozess noch ein zusätzliches Short-Track-Verfahren erfolgreich durchlaufen haben.

Wissenschaftsminister Martin Polaschek und FWF-Präsident Christof Gattringer gratulieren

„Mit der Finanzierung von zwei neuen und damit insgesamt sieben Exzellenzclustern untermauert Österreich seine Rolle als eines der forschungsintensivsten Länder Europas, wie auch die erst kürzlich prognostizierte Forschungsquote von 3,34 Prozent belegt. Durch die Investition des BMBWF gemeinsam mit dem FWF in Höhe von 37,7 Millionen Euro fördern wir die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und außeruniversitären Forschungsstätten in ihren Stärkefeldern. Dadurch ermöglichen wir international konkurrenzfähige Rahmenbedingungen für Spitzenforschung in Österreich. Neue Erkenntnisse in den wichtigen Zukunftsbereichen der Altersforschung sowie der künstlichen Intelligenz werden nicht nur dem Standort, sondern der Gesellschaft insgesamt zugutekommen. Ich gratuliere allen Forschenden sowie deren Forschungsstätten zu den Exzellenzcluster-Förderungen“, so Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek.

„Der heutige Tag markiert einen weiteren Meilenstein für Österreichs Spitzenforschung. Der FWF baut gemeinsam mit den Forschungsstätten die Strukturen für standortübergreifende Großprojekte weiter aus. Auch von meiner Seite herzliche Gratulation an die beiden neuen Cluster und viel Erfolg für die Forschungsvorhaben“, so FWF-Präsident Christof Gattringer.

Zwei weitere Exzellenzcluster an Forschungsstätten in fünf Bundesländern

In den zwei neuen Exzellenzclustern arbeiten Forschende von neun Universitäten und außeruniversitären Forschungsstätten zusammen: die Universität Graz, die Medizinische Universität Graz sowie die Medizinische Universität Wien im Exzellenzcluster zur Altersforschung und die Universität Linz, das Institute of Science and Technology Austria (ISTA), die Technische Universität Wien, die Technische Universität Graz, die Universität Klagenfurt sowie die Wirtschaftsuniversität Wien im Exzellenzcluster zur künstlichen Intelligenz. Pro Cluster arbeiten Teams mit mehr als 100 Wissenschaftler:innen über fünf Jahre hinweg zusammen.

Altersforschung und künstliche Intelligenz im Fokus

Österreichs nächste Exzellenzcluster werden Grundlagenforschung auf höchstem wissenschaftlichem Niveau in den Zukunftsbereichen Altersforschung und der künstlichen Intelligenz vertiefen. Mit den Förderungen können an den beteiligten Institutionen langfristige Strukturen, attraktive Rahmenbedingungen sowie internationale Sichtbarkeit geschaffen werden. Einen Cluster of Excellence zeichnen die erfolgreiche Kombination von Spitzenforschung, forschungsgeleiteter Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie der nationale und internationale Wissensaustausch aus. Zudem ist der Wissens- und Technologietransfer in Form von Kooperationen mit Wirtschaft und Gesellschaft ein zentrales Element.

Gemeinsame Finanzierung mit beteiligten Universitäten und Institutionen

Das Fördervolumen der einzelnen Cluster setzt sich aus einem 60-Prozent-Anteil des Wissenschaftsfonds FWF und einem 40-Prozent-Anteil an Eigenmitteln der beteiligten Forschungsstätten zusammen. Insgesamt stellt der FWF 37,7 Millionen Euro für die ersten fünf Jahre zur Verfügung. 25,4 Millionen kommen noch seitens der beteiligten Institutionen dazu.

Österreichs nächste Exzellenzcluster im Überblick

Exzellenzcluster „Metabolic Control of Aging and Disease“

Board of Directors des Exzellenzclusters „Metabolic Control of Aging and Disease“
© FWF/Daniel Novotny

Grundlagen und neue Strategien für gesundes Altern erforschen

Wissenschaftler:innen der Universität Graz werden gemeinsam mit Kolleg:innen der Medizinischen Universitäten Graz und Wien im Rahmen des Exzellenzclusters die Regulation des gesunden Alterns erforschen. Unter dem Akronym „MetAGE“ untersuchen die Forscher:innen, wie Störungen der Stoffwechselkontrolle das Risiko altersbedingter Krankheiten beeinflussen. Gleichzeitig werden gezielte Interventionen in der Ernährung klinisch getestet. Das Besondere an diesem Exzellenzcluster ist, dass Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in Modellorganismen direkt in die klinische Forschung überführt werden. Das stärkt den Präventionsgedanken – damit aus einer „Medizin der Krankheit“ in Zukunft eine „Medizin der Gesundheit“ wird.

„Die Vernetzung von Altersforschung am Menschen mit Grundlagenforschung bildet den Kern unseres Exzellenzclusters. Während die Lebenserwartung allgemein steigt, nimmt die gesunde Lebensspanne nicht in gleichem Ausmaß zu, was letztlich ein erhöhtes Risiko für altersassoziierte Erkrankungen bedeutet. Unser Projekt zielt vor allem auf eine Verlängerung der Gesundheitsspanne, das heißt auf möglichst viele aktive und lebensfrohe Jahre“, so Frank Madeo, Director of Research, über die Ziele des Exzellenzclusters.

Board of Directors und beteiligte Forschungsstätten

  • Brigitte Pertschy (Universität Graz)
  • Thomas Pieber (Medizinische Universität Graz)
  • Frank Madeo (Director of Research, Universität Graz)
  • Thomas Scherer (Medizinische Universität Wien)
  • Martina Schweiger (Universität Graz)
  • Gernot Faustmann (Universität Graz, nicht am Bild)
  • Sabrina Zimmermann (Universität Graz, nicht am Bild)

FWF-Fördervolumen

17,9 Millionen Euro

Exzellenzcluster „Bilateral Artificial Intelligence“

Board of Directors des Exzellenzclusters „Bilateral Artificial Intelligence“
© FWF/Daniel Novotny

Die neue Dimension der KI entdecken

Das Forschungsprojekt „Bilaterale KI“ vereint unter der Koordination der Johannes Kepler Universität Linz die beiden bisher wichtigsten Forschungsstränge auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz, nämlich die subsymbolische KI (Maschinelles Lernen) und die symbolische KI (Wissensrepräsentation und Reasoning). Beide Ansätze sollen im Projekt nun zusammengeführt werden. Das gemeinsame Ziel: Die Grundlagen einer „Broad AI“ zu entwickeln. Diese könnte eigene Schlussfolgerungen anstellen und umfassende kognitive Fähigkeiten aufweisen. Während bereits bestehende KI-Programme, wie die derzeit für Furore sorgenden Sprachmodelle wie ChatGPT, letztlich nur vorhandene Daten auswerten, könnte die neue KI Systeme besser planen, sich schnell auf geänderte Situationen einstellen und so im weiteren Sinn kreativ tätig werden.

„Eine ,Broad AI‘ könnte dazu beitragen, unseren Alltag, aber auch systemrelevante Bereiche und Prozesse, wie Energie, Verkehr oder Gesundheitswesen, ökologisch nachhaltiger, effizienter und ressourcenschonender zu gestalten“, so Sepp Hochreiter, Director of Research, über den neuen Exzellenzcluster.

Board of Directors und beteiligte Forschungsstätten

  • Agata Ciabattoni (Technische Universität Wien)
  • Christoph Lampert (Institute of Science and Technology Austria, ISTA)
  • Sepp Hochreiter (Director of Research, Johannes Kepler Universität Linz)
  • Gerhard Friedrich (Universität Klagenfurt)
  • Martina Seidl (Johannes Kepler Universität Linz)
  • Thomas Eiter (Technische Universität Wien)
  • Axel Polleres (Wirtschaftsuniversität Wien)
  • Robert Legenstein (Technische Universität Graz, nicht am Bild)

FWF-Fördervolumen

19,8 Millionen Euro

Erste Bewilligungsrunde der Exzellenzcluster abgeschlossen

Mit der Finanzierung der zwei weiteren Exzellenzcluster schließt der FWF die erste Ausschreibungsrunde im Rahmen der Exzellenzinitiative excellent=austria ab. Alle sieben Cluster werden nach fünf Jahren evaluiert und können nach positiver Evaluierung um eine Finanzierung für weitere fünf Jahre beantragen.

Nach oben scrollen