Philipp von Schwaben
Philipp von Schwaben
Wissenschaftsdisziplinen
Geschichte, Archäologie (90%); Sprach- und Literaturwissenschaften (10%)
Keywords
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History Of The Holy Roman Empire 1198 - 1208,
Controversy Betw. Philipp Of Swabia And Otto Iv.,
Conflict Resolution And Mediation,
Analysis Of Historiographical Sources,
Possibilities And Limitations Of Rule,
Political Motives For Partisanship
Nach der Doppelwahl von 1198 prägte die Auseinandersetzung zwischen dem Staufer Philipp von Schwaben, Sohn Barbarossas und Bruder Kaiser Heinrichs VI., und dem Welfen Otto IV., einem Mitglied einer der mächtigsten Familien des Reiches, bis 1208 die Geschichte des Römischen Reiches. Der sogenannte deutsche Thronstreit erhielt durch die Bündnispolitik der beiden Kontrahenten und die Parteinahme des Papstes, sowie der Könige von England und Frankreich eine gesamteuropäische Dimension. Bei den im Band vereinigten Aufsätzen handelt es sich um Druckfassungen von Vorträgen, die auf der im Mai 2008 in Wien anläßlich des 800. Todestages Philipps von Schwaben veranstalteten Tagung gehalten wurden. In ihnen werden über den traditionellen ereignisgeschichtlichen Ansatz hinaus neue Aspekte des sogenannten deutschen Thronstreits diskutiert und bisher wenig beachtete Zusammenhänge erschlossen. Die Bandbreite der behandelten Themen reicht von den Instrumentarien der Konfliktregelung und Vermittlung, die im Hochmittelalter zur Verfügung standen und zur Anwendung kamen, über die Einschätzung, Beurteilung und Darstellung der Ereignisse in den zeitgenössischen schriftlichen Quellen, die Hinterfragung der Motive für Parteinahme und Parteiwechsel der Anhänger bzw. Gegner der beiden Könige und deren Auswirkungen, bis hin zu den Möglichkeiten und Grenzen mittelalterlicher Herrschaft und der Fassbarkeit der Akteure in einer derartigen Ausnahmesituation. Ausgehend von der zum Anlass der Tagung genommenen Ermordung Philipps von Schwaben vor 800 Jahren, deren Hintergründe und Motive der Tat beleuchtet werden, gruppieren sich die einzelnen Themenschwerpunkte um die Präsentation erster Ergebnisse der seit 2002 von der Arbeitsgruppe "Diplomata-Abteilung der Monumenta Germaniae Historica" des Instituts für Mittelalterforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften bearbeiteten Edition der Diplome König Philipps.