KI-Expositionstherapeut*in für Angststörungen
AI exposure therapist for anxiety disorders
Wissenschaftsdisziplinen
Informatik (25%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (25%); Psychologie (50%)
Keywords
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Computational Psychiatry,
Artificial Intelligence,
Exposure Therapy,
Anxiety Disorders,
Fear Extinction Learning,
Psychophysiology
Angststörungen - wie Phobien, posttraumatische Belastungsstörungen und soziale Angststörungen - sind sehr häufig und stellen eine große Belastung für den Einzelnen und die Gesellschaft dar. Die wichtigste Behandlungsmethode für diese Störungen ist die sogenannte Expositionstherapie, bei der die Patienten den Dingen, vor denen sie Angst haben, auf sichere Weise ausgesetzt werden. Diese Behandlung ist jedoch nicht perfekt, und manche Menschen sprechen nicht gut darauf an oder erleben später ein Wiederauftreten der Angst. Außerdem gibt es in vielen Teilen der Welt nicht genügend Therapeuten, um allen Betroffenen eine Expositionstherapie anzubieten. Da Angststörungen immer häufiger diagnostiziert werden, besteht ein noch größerer Bedarf an einer besseren Behandlung. Dieses Projekt zielt darauf ab, eine neue Behandlung namens bio-adaptive Expositionstherapie (B-ADEPT) zu entwickeln. Die Behandlung verfolgt gleichzeitig zwei miteinander verbundene Ziele: 1) die Einschätzung des Angstzustands einer Person und 2) die Auswahl der richtigen Erfahrungen, denen die Person ausgesetzt werden soll. B-ADEPT wird fortschrittliche Analysen von Verhaltensweisen und physiologischen Reaktionen sowie Algorithmen der künstlichen Intelligenz (KI) nutzen, um das Angstniveau der Menschen zu überwachen und die Therapie entsprechend anzupassen. Die Behandlung wird zunächst in einer sicheren, kontrollierten, experimentellen Umgebung getestet, in der bei den Teilnehmern eine leichte Angst ausgelöst wird, die dann durch die vorgeschlagene Behandlung gelöscht wird. Nach der Erprobung der neuen Behandlung in einer Laborumgebung wird eine ambulante Pilotstudie durchgeführt, um ihr Potenzial bei Patienten zu testen. Bei den derzeitigen Methoden zur Untersuchung der Expositionstherapie werden in der Regel nur einige wenige Behandlungsvariablen auf einmal untersucht, die nur allgemeine Anhaltspunkte liefern. Der vorgeschlagene neue Ansatz ist grundlegend anders und könnte sehr viel wirksamer sein. Das B-ADEPT-Paradigma wird in der Lage sein, viele Variablen auf einmal anzupassen, und zwar für jede einzelne Person. Obwohl sich dieses neue Paradigma auf Angststörungen konzentriert, hat es das Potenzial, eine Blaupause für die Optimierung von Verhaltenstherapien im Allgemeinen zu sein, und könnte so die Behandlung psychischer Störungen erheblich verbessern.
- Universität Wien - 100%
- Johannes Lanzinger, Phobiezentrum , nationale:r Kooperationspartner:in
- Frank Scharnowski, Universität Wien , Mentor:in
- Sebastian Tschiatschek, Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Peter Dayan, University of Edinburgh - Deutschland
Research Output
- 4 Zitationen
- 3 Publikationen
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2025
Titel SpiDa-MRI: behavioral and (f)MRI data of adults with fear of spiders DOI 10.1038/s41597-025-04569-w Typ Journal Article Autor Zhang M Journal Scientific Data Seiten 284 Link Publikation -
2025
Titel Investigating short windows of interbrain synchrony: A step toward fNIRS-based hyperfeedback DOI 10.1162/imag.a.43 Typ Journal Article Autor Kostorz K Journal Imaging Neuroscience Link Publikation -
2025
Titel SpiderPhy dataset: A multimodal dataset of Physiological, Psychometric and Behavioral Responses to fear stimuli DOI 10.1038/s41597-025-04908-x Typ Journal Article Autor Lor C Journal Scientific Data Seiten 599 Link Publikation