Aufführungspraxis am Grazer Hof um 1600
Performance Practice at the Graz Court around 1600
Wissenschaftsdisziplinen
Bauwesen (10%); Informatik (10%); Kunstwissenschaften (80%)
Keywords
-
Performance practice,
Habsburg court music,
Reenactment,
Virtual acoustics,
Building research,
Virtual reality
Die Musik am Grazer Hof war im zweiten Drittel des 16. Jahrhundert im Vergleich mit anderen Habsburgerhöfen in Wien, Prag und Innsbruck, wohl auch aus geographischen Gründen, viel früher auf die alsbald führende europäische Kulturnation Italien ausgerichtet. So wurde hier schon unter Erzherzog Karl II. (15401590) die Venezianische Mehrchörigkeit eingeführt, und unter seinem Sohn Ferdinand II. (15781637) hielt das Generalbasszeitalter, der Stile Nuovo, erstmals Einzug an einen Hof nördlich der Alpen. Nachdem sich die Forschung lange Zeit mit den Musiker(inne)n und den Kompositionen aus dem Umkreis der Grazer Hofs beschäftigt hat, wendet sich dieses Projekt erstmals der Aufführungspraxis zu. Dabei werden Einzelaspekte wie Mäzen*innen, Musikinstrumente, Besetzungen, Ikonographie, Notenmaterial, Tempofragen, Stimmtöne, improvisatorische Praktiken und Aufführungsorte in Bezug auf den Grazer Hof betrachtet werden. In einem empirischen Teil werden dann Aufführungen von Werken Grazer Hofkomponisten an historischen Orten nachgestellt (z.B. Grazer Dom). Diese Reenactments werden aber nicht nur die Aufführungen an sich, sondern auch den Probenprozess betrachten, der sich bei mehrchörigen Kompositionen in den historischen Produktionsweisen (Ensembleaufstellung, Ensembleleitung, Notenmaterial) wesentlich von modernen Konventionen unterscheidet. Schließlich soll die Akustik von historischen Grazer Aufführungsorten virtuell rekonstruiert werden, die sich aufgrund von Umbauten in noch bestehenden Räumen mutmaßlich stark verändert hat. Mit den Erkenntnissen des Projektes sollen unter anderem neue Methoden und Impulse für die historisch informierte Aufführungspraxis gewonnen werden.
- Dagmar Probst, nationale:r Kooperationspartner:in
- Andrea Lindmayr-Brandl, Universität Salzburg , Mentor:in
- Robert Höldrich, Universität für Musik und darstellende Kunst Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
Research Output
- 3 Publikationen
- 1 Künstlerischer Output
- 9 Disseminationen
- 1 Wissenschaftliche Auszeichnungen
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2025
Titel Musikpraxis am Grazer Hof 1564-1619. Eine Rekonstruktion des Lettners? Typ Other Autor Juliane Oberegger Link Publikation -
2025
Titel Musikpraxis unter den Habsburgern in Graz 1564-1619 Typ Other Autor Juliane Oberegger Link Publikation -
2024
Titel Did Alexander Utendal really compose the motet Angelus Domini a23 in A-Wn, HAN Cod. 9814? DOI 10.1093/em/caae002 Typ Journal Article Autor Rainer B Journal Early Music Seiten 49-61
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2025
Titel Reenactments/workshop concert Typ Participation in an activity, workshop or similar -
2024
Link
Titel Paired paper MedRen Typ A talk or presentation Link Link -
2024
Titel Initial project workshop Typ Participation in an activity, workshop or similar -
2024
Titel Investigation of Graz Cathedral Typ A formal working group, expert panel or dialogue -
2023
Link
Titel Project website Typ Engagement focused website, blog or social media channel Link Link -
2024
Titel ERMT-project Typ Participation in an activity, workshop or similar -
2024
Titel Lunchtime concert 12.12 Typ Participation in an activity, workshop or similar -
2025
Titel Reenactments Basel January 2025 Typ Participation in an activity, workshop or similar -
2025
Titel Excursion Graz Court Music Typ Participation in an activity, workshop or similar
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2025
Titel Musik auf der Baustelle Typ Personally asked as a key note speaker to a conference Bekanntheitsgrad National (any country)