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Rationalisierung des Tantra im späten indischen Buddhismus

Rationalising Tantra in Late Indian Buddhism

Daisy Sze Yui Cheung (ORCID: 0000-0001-6110-5074)
  • Grant-DOI 10.55776/ESP654
  • Förderprogramm ESPRIT
  • Status laufend
  • Projektbeginn 01.06.2024
  • Projektende 31.05.2027
  • Bewilligungssumme 340.819 €
  • Projekt-Website

Wissenschaftsdisziplinen

Philosophie, Ethik, Religion (100%)

Keywords

    Buddhism, Tantra, Epistemology and logic, Spiritual practice

Abstract

Dieses Projekt zielt darauf ab zu erforschen, wie der gelehrte indische buddhistische Mönch Ratnakarasanti (11. Jahrhundert) Argumente aus der buddhistischen logisch-epistemologischen Schule verwendete, um Mandala-Rituale und spirituelle (yogische) Praktiken innerhalb eines tantrischen Rahmens zu rechtfertigen. Zwei Hauptströmungen des indischen Buddhismus - der buddhistische Tantrismus und die buddhistische Logik und Erkenntnistheorie - begannen sich nach dem 6. Jahrhundert zu vereinen. Im 11. Jahrhundert war die Integration dieser beiden Strömungen in das buddhistische Mönchstum schon lange abgeschlossen, was dazu führte, dass spirituelle Praktiken, die tantrische Rituale und Visualisierungen einschlossen, durch Argumente aus der logisch-epistemologischen Schule gerechtfertigt wurden. Wissenschaftler haben erst kürzlich begonnen, die Verflechtung dieser beiden Strömungen zu untersuchen, die den späten indischen Buddhismus maßgeblich beeinflussten und weitere Auswirkungen auf Tibet hatten. Durch historische und philologische Analyse zielt das Projekt darauf ab, Ratnakarasantis Werke in den Kontext der Geschichte der buddhistischen Philosophie und tantrischen Exegese zu stellen, wobei der Einfluss, den Persönlichkeiten wie der buddhistische Epistemologe Dharmakirti und Gelehrte der tantrischen Jnanapada-Schule der Guhyasamaja-Exegese auf ihn ausgeübt haben besonders hervorgehoben wird. Durch die Erstellung kritischer Editionen und englischer Übersetzungen zuvor wenig erforschter Textpassagen aus Ratnakarasantis tantrischen Werken, insbesondere solcher, die nur auf Tibetisch vorliegen, wie die Kusumanjali und die Guhyasamajamandalavidhitika, zusammen mit ausgewählten Passagen aus Werken der gelehrten Mönche der Jnanapada-Schule, zielt das Projekt darauf ab, Licht auf die Beziehung zwischen buddhistischer Erkenntnistheorie und Tantra sowie zwischen buddhistischer Theorie und Praxis zu werfen. Es wird somit eine breitere Perspektive und ein tieferes Verständnis der vormodernen intellektuellen Landschaft Südasiens bieten. Die Ergebnisse dieses Projekts werden für eine breite Palette von Wissenschaftlern interessant sein, die sich auf Buddhistische Studien, klassische indische Philosophie, indische tantrische Traditionen, Sanskritstudien und Tibetstudien spezialisieren.

Forschungsstätte(n)
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften - 100%
Internationale Projektbeteiligte
  • Harunaga Isaacson, Universität Hamburg - Deutschland
  • Ryuta Kikuya - Japan

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