Verbraucherträgheit bei Produkt- und Vertragswechsel
Consumer Inertia and Switching Behavior
DFG-Forschungsgruppen
Wissenschaftsdisziplinen
Wirtschaftswissenschaften (100%)
Keywords
-
Consumer choice,
Consumer inertia,
Search behavior,
Demand estimation,
Empirical analysis
Warum wechseln Konsument:innen nicht immer zu einer günstigeren Alternative eines Produktes oder Vertrags? Häufig beobachten wir, dass Konsument:innen zu wenig in die Suche nach dem besten verfügbaren Angebot investieren oder zu wenig oft zur besten verfügbaren Alternative wechseln. Dies ist problematisch, da beides für die Entstehung von Wettbewerb zwischen Unternehmen entscheidend ist. Das Problem ist in der ökonomischen Literatur gut dokumentiert. Allerdings es gibt derzeit wenig Konsens, was die Gründe für dieses Verhalten sind und was dagegen getan werden kann. In diesem Projekt soll ein besseres Verständnis für die beobachtete Zurückhaltung der Konsument:innen bei der Suche nach besseren Angeboten und dem Wechsel zu diesen entwickelt werden. Mit Hilfe eines theoretischen Modells soll die Frage beantwortet werden, welche Merkmale des Marktes und seiner Regulierung die Trägheit der Konsument:innen begünstigen. Die verschiedenen Erklärungen sollen auch empirisch untersucht werden. Dazu werden Experimente konzipiert und durchgeführt, um verschiedene verhaltensbedingte Ursachen für die Trägheit der Konsument:innen wie Unaufmerksamkeit, Prokrastination, verzerrte Überzeugungen und Verlustaversion unterscheiden zu können. Darüber hinaus werden diese Experimente auch zur Validierung von Umfragefragen herangezogen. Damit kann im Rahmen des Projekts eine repräsentative Umfrage durchgeführt werden, die Informationen über die Kaufentscheidungen von Konsument:innen, ihre sozioökonomischen Merkmale und ihre Verhaltensmerkmale (wie z. B. ihre Einstellung zu Risiko, Verlustaversion oder ihre Neigung zu Unaufmerksamkeit und Zögern) kombiniert. Das Ziel ist zu untersuchen, was das Verhalten der Konsument:innen bei einem Vertragswechsel antreibt, ob dieses Verhalten mit sozioökonomischen Merkmale korreliert, und welche Einsparungen die Konsument:innen bei einem Vertragswechsel erwarten. Diese Umfrage wird mehrmals wiederholt und soll auch zufällig zugewiesene Maßnahmen wie Erinnerungsschreiben beinhalten, um die Wirksamkeit von solchen Maßnahnmen evaluieren zu können.
- Universität Wien - 100%
- Heiner Schumacher, Universität Innsbruck , nationale:r Kooperationspartner:in
- Heiko Karle - Deutschland