Auswirkungen der unfreiwiligen Immobilität in Afrika
Development implications of involuntary immobility in Africa
Weave: Österreich - Belgien - Deutschland - Luxemburg - Polen - Schweiz - Slowenien - Tschechien
Wissenschaftsdisziplinen
Gesundheitswissenschaften (10%); Soziologie (80%); Wirtschaftswissenschaften (10%)
Keywords
-
Developement,
Migration,
Immobility
Viele junge Menschen weltweit, insbesondere in Entwicklungsländern, möchten auswandern, verfügen jedoch nicht über die erforderlichen Mittel. Dieses Dilemma, oft als "erzwungene Immobilität" bezeichnet, ist ein wenig erforschtes Thema, obwohl es tiefgreifende Auswirkungen auf Individuen und die Gesellschaft hat. Das Hauptziel dieses interdisziplinären Forschungsprojekts, das Bereiche wie Soziologie, Psychologie, Ökonomie und Migrationsstudien einschließt, besteht darin, unser Verständnis von erzwungener Immobilität zu vertiefen. Dieses Ziel wird durch die Erhebung relevanter Daten und die Weiterentwicklung unserer theoretischen Grundlagen erreicht. Unser Fokus liegt auf jungen Menschen im Senegal als repräsentativem Fallbeispiel. Wir untersuchen, wie nicht realisierte Migrationspläne ihr subjektives Wohlbefinden, Lebensziele und zukunftsorientiertes Verhalten beeinflussen. Besonderes Augenmerk gilt denen, die sich unfreiwillig immobilisiert fühlen. Wir möchten verstehen, warum einige sich "gefangen" und desillusioniert fühlen, während andere flexibel sind und ihre Wünsche sowie Lebensverläufe in unterscheidliche Richtungen anpassen. Die theoretische Grundlage dieses Projekts basiert auf soziologischer und ethnografischer Forschung zu den Auswirkungen erzwungener Immobilität. Darüber hinaus integrieren wir wirtschaftliche Untersuchungen, um den Schnittpunkt von Armut und persönlichen Ambitionen zu beleuchten, die als einschränkende Faktoren wirken können. Für unsere geplanten quantitativen und qualitativen Umfragen beabsichtigen wir, eine repräsentative Stichprobe von 1600 Personen im Alter von 16 bis 35 Jahren aus vier verschiedenen Regionen des Senegals zu ziehen, die sich hinsichtlich der Migrationsraten unterscheiden. Unsere Forschungsmethodik umfasst eine zweiteilige quantitative Umfrage, die verschiedene Aspekte der Migration, einschließlich Erwartungen, Wünsche und Verhaltensweisen, untersucht. Um diese quantitativen Erkenntnisse zu vertiefen, werden wir qualitative Interviews und Diskussionen in Fokusgruppen durchführen. Durch die Anwendung verschiedener Analysemethoden streben wir an, ein tieferes Verständnis dafür zu gewinnen, wie erzwungene Immobilität das subjektive Wohlbefinden, Lebenspläne und Verhalten der Betroffenen beeinflusst und welche Auswirkungen sie auf die soziale und wirtschaftliche Entwicklung ihres unmittelbaren sozialen Umfeldes hat.
- Donau-Universität Krems - 100%
- Toma Sorana, Ghent University - Belgien